Diplomjodler
Well-Known Member
Hallo Guenter,
Die Partnerin meines Vaters betreibt als Eigentümerin eine Modeboutique und hat aufgrund der harten Konditionen der Marken wie Esprit und S.Oliver diese aus dem Sortiment genommen. Die Qualität mit immer mehr Polyester wurde schlechter, die Kollektionen müssen immer im Quartal im Voraus abgenommen werden mit Mindestmengen, und es kommen pro Jahr mindestens 4 Kollektionen für jede Jahreszeit raus, zzgl. spezieller Bademode, Sonderkollektionen, etc.. Daher hat sie ganz schnell aufgrund der, aus ihrer Sicht, "Knebelverträge", diese schnell abbestellt. Eine kleinere bis mittelgroße Boutique kann diesen Druck an Menge an Fast-Fashion in einer mittelgroßen Stadt im Ruhrgebiet kaum vernünftig mit guter Beratung verkaufen. Daher sind nach zwei bis drei Monaten die Kollektionen wieder im Abverkauf, weil automatisch die nächste Kollektion aufgrund der vertraglichen Mindestmengen geliefert wird, natürlich im Voraus voll bezahlt.
Damit machen dann die Hersteller die Ladengeschäfte kaputt. Das Absurde ist dabei, dass die Händler das Zeug geliefert bekommen und dann aber auch nichts nachordern können.
Ist mir mal mit einem Merz b. Schwanen Hoodie so gegangen. Ich war extra auf deren Homepage, habe mir einen Vor- Ort-Händler ausgessucht, zu dem ich immerhin auch gut 20 km fahren musste. Ich wollte ja auch anprobieren.
Dann bin ich vor Ort, merke, dass die größte Größe vor Ort (XL) zu klein ist, aber die nächste passen würde.
Also bitte ich den Händler, das Produkt in XXL zu bestellen. Das ginge nicht, hieß es dann. Aufgrund des Vertrages bekommt er sein Kontingent und nachbestellen ist nicht.
Wie bescheuert ist sowas? Ich wäre bereit gewesen, nochmal 20 km hin und 20 km zurückzujuckeln und hab keine Chance, den Händler vor Ort zu unterstützen. Stattdessen kann ich natürlich im Onlineshop unproblematisch bestellen und mit das Ding kostenlos zuschicken lassen.
Wie krank ist sowas?