Görtz schließt viele Filialen - Meinungen?

Ich sag's nochmal: Der Mehrwert einer Innenstadt besteht nicht im Einkaufen, sondern im Stöbern.
Das interessiert die Modehersteller aber nicht. Wenn ich bummeln will, dann würde ich mir aber auch weniger eine klassische Innenstadt antun, sondern eher gezielt groß Shoppingcenter wie z.b. das CentrO in Oberhausen. Die haben wenigstens ein vernünftiges Parkplatzkonzept.

Aber durch die Stadt zu bummeln und zu stöbern empfand ich schon von klein auf als nervig je älter ich wurde desto stärker kam dann noch der Faktor "totale Zeitverschwendung" hinzu.

In einer Einkaufsstraße gibt es meist nur stress, genervte menschen die Kopflos durch die gegend rennen Direkt vor einem stehen bleiben, blöd im weg rum stehen, inkompetente Verkäufer und deutlich höhere Preise als online. Aber ich glaub das ist halt auch so ein Generationen Ding.

Wie soll ich denn vernünftig und in ruhe stöbern wenn ständig irgendwo gedrängel ist und eh einfach niemand mehr Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt?

Selbst im Urlaub interessiert mich die Einkaufsstraße kein Stück. dann geh ich lieber durch die Wohngebiete im vorort spazieren und schau mir die dortige Architektur an, oder fahr aufs land zu einem schönen Landgasthof und genieße die Natur bei einem guten Lunch oder Dinner.
 
Die Innenstadt hier in Hamburg ist immer voll und sehr oft voller als voll. Die Baumärkte btw. auch.

Echt? Ich könnte es nicht sagen, ich war schon über zwei Jahre nicht mehr wirklich da. Mir fehlt das Ambiente, denn die Hafencity ist in vielerlei Hinsicht… sagen wir mal "unerquicklich" und arm an jeder Form von Lebensqualität, aber ich verspüre kaum Bedarf, mir mittags oder abends den Weg in die Innenstadt zu geben. Mittags ist der Weg dank der miesen Anbindung deutlich zu langwierig und abends sind da eh die Kantsteine hoch.
 
Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal zum Schoppen in einer Mall war oder einem anderen Hotspot in der City, das muss wohl 20 Jahre her sein. Die Dichte der Geschäfte, die mich interessieren würden, nahm in den letzten Jahren eh kontinuierlich ab. Gelegentlich begleite ich noch meine Frau auf den ruhigen Teil des Ku’damms, da das Café Grosz jedoch mit neuer Ausrichtung umfirmierte, fehlt mir auch dazu so recht die Motivation. Allerdings besuche ich wegen der pittoresken Beschaulichkeit vielleicht auch aus nostalgischen Gründen gerne Kleinstädte, bevorzugt in der alten Heimat, insbesondere haben diese eine einladende Patisserie zu bieten. Nun ja, die Umsätze der Großen am Markt scheinen trotz Onlineshopping immer noch groß genug, um sich auch ohne mein Zutun die exorbitanten Ladenmieten in Premiumlagen leisten zu können.
 
Echt? Ich könnte es nicht sagen, ich war schon über zwei Jahre nicht mehr wirklich da. Mir fehlt das Ambiente, denn die Hafencity ist in vielerlei Hinsicht… sagen wir mal "unerquicklich" und arm an jeder Form von Lebensqualität, aber ich verspüre kaum Bedarf, mir mittags oder abends den Weg in die Innenstadt zu geben. Mittags ist der Weg dank der miesen Anbindung deutlich zu langwierig und abends sind da eh die Kantsteine hoch.

Hm. Ich wohne Hafencity, recht nahe beim Spiegelgebäude, und arbeite Neuer Wall. Wenn es nicht gerade ganz übel regnet, gehe ich die Strecken zu Fuß, was ca. 15 Minuten pro Richtung dauert und sowas wie mein tägliches Fitnessprogramm ist. U4 (Universität oder Überseequartier) und U1 (Messberg) gibt es doch auch. Oder U3 (Baumwall), wenn man am anderen Ende der Hafencity ist. Mit Bussen will ich jetzt gar nicht anfangen. Das ist wirklich ein Nullproblem.

Das Nightlife in der Hafencity ist allerdings tatsächlich weit unter Null. Aber hey, ich bin 57 ...
 
Görtz ist btw. ein Geschäft ... da gehe ich oft vorbei, selten mal hinein. Und wenn ich hinein gehe, sehe ich sehr viel Zeug. Das macht in der Masse oft einen leicht ramschigen Eindruck, obwohl Görtz ja nicht die Resterampe ist.
Dann denke ich, bei so viel Schuhe muss doch was dabei sein, aber das ist es nie. Dabei bin ich nichtmal der Typ, der bei Neumond handgeklöppeltes Froschfußleder haben muss.
Ich habe keine Ahnung, warum Görtz so unsexy ist, aber das sind sie jedes Mal wieder. Und natürlich gehe ich dann bloß 2x im Jahr rein. Mit immer demselben Ergebnis und maximal ein Töpfchen Schuhcreme gekauft.
 
Die Frage ist, ob der Handel überhaupt ein Konzept gegen Online habe kann. Das geht mit kleinen, liebevollen, inhabergeführten Shops wie beispielsweise MTM o.ä., wo gut situierte KUnden Wert auf Beratung und Kompetenz legen. Für Billigschuhe & Co. benötigt man das nicht. Ganz einfach. Warum soll ich in die Stadt gehen, wenn ich das vom PC aus bestellen kann?

Dazu kommt die Verödung der Innenstädte wie der Frankfurter Zeil, die von Obdachlosen & Co. dominiert wird. Das Publikum braucht kein Mensch. In Frankfurt gibt es außerhalb der Goethestraße ja kaum eine schöne Straße, in der shoppen optisch ansprechend ist.
 
Die Frage ist, ob der Handel überhaupt ein Konzept gegen Online habe kann. Das geht mit kleinen, liebevollen, inhabergeführten Shops wie beispielsweise MTM o.ä., wo gut situierte KUnden Wert auf Beratung und Kompetenz legen. Für Billigschuhe & Co. benötigt man das nicht. Ganz einfach. Warum soll ich in die Stadt gehen, wenn ich das vom PC aus bestellen kann?

Dazu kommt die Verödung der Innenstädte wie der Frankfurter Zeil, die von Obdachlosen & Co. dominiert wird. Das Publikum braucht kein Mensch. In Frankfurt gibt es außerhalb der Goethestraße ja kaum eine schöne Straße, in der shoppen optisch ansprechend ist.
Die Obdachlosen, ich las mal in der FAZ von 178 die gezählt wurden in der Frankfurter Innenstadt und am HBF, können nichts dafür. Boutiquen und Fachgeschäfte wären wunderbar, haben aber vermutlich nicht den Umsatz um die hohen Standortmieten auf der Zeil, oder anderen zentralen Einkaufsstraßen, sich leisten zu können. Ausnahmen sind sehr teure Edelboutiquen, die man auf der Göthe-Straße in FFM, und anderen gehobenen Einkaufsstraßen in Metropolen findet.

Herzliche Grüße

Pascal
 
Die Frage ist, ob der Handel überhaupt ein Konzept gegen Online habe kann. Das geht mit kleinen, liebevollen, inhabergeführten Shops wie beispielsweise MTM o.ä., wo gut situierte Kunden Wert auf Beratung und Kompetenz legen. ...
Ein Hauptgrund liegt m.E. darin, dass der Kunde heute informierter ist, wie vor ca. 40 Jahren, als die Einzelhandelswelt noch in Ordnung war.

Früher hat mir der örtliche Herrenausstatter sein Sortiment schön reden und Artikel aufschwatzen können, die er gerade in meiner Größe an Lager hatte. Wenn ich in den Laden rein bin, habe ich auch immer etwas gekauft d.h. auch immer mehr gekauft, als ich eigentlich vor hatte.

Heute laufe ich zum Herrenausstatter und weiß schon sehr genau was ich möchte. Wenn das nicht da ist, gehe ich raus, auch ohne etwas gekauft zu haben, bestelle ggf. Online und habe meinen Wunsch 2 Tage später zuhause.

Was für ein Konzept kann dagegen helfen?
a.) Ja, wenn der Herrenausstatter nach qualifizierter Beratung den gewünschten Artikel jederzeit vom einem 3D-Drucker in 5 Minuten selbst herstellen lassen könnte, dann ginge wieder was. Soweit sind wir aber in Bezug auf Kleidung noch nicht.
b.) Ich habe übrigens auch nichts davon gehört, dass die von Zukunftsforscher Matthias Horx vor ca. 5 Jahren propagierten Leasing-Jeans der Renner geworden sein.
c.) M.E. sind die großen Mode-Onlinehändler inzwischen über den Peak drüber und das Geschäft verlagert sich hin zu "Influencern & Co.", die auf Ihren Onlinekanälen eigene Shops betreiben. Wobei ich mir da vorstellen könnte, dass erfolgreiche Influencer zukünftig "Laden-Lokale" haben, in denen sie Ihren Fans ein "Meet and Greet", ein kurzes verweilen mit Getränken/Snacks und direkt mitzunehmender bestdrehender Ware sowie ertragsstarken Fanartikeln anbieten.
 
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