Görtz schließt viele Filialen - Meinungen?

Die Frage ist, ob der Handel überhaupt ein Konzept gegen Online habe kann. Das geht mit kleinen, liebevollen, inhabergeführten Shops wie beispielsweise MTM o.ä., wo gut situierte KUnden Wert auf Beratung und Kompetenz legen. Für Billigschuhe & Co. benötigt man das nicht. Ganz einfach. Warum soll ich in die Stadt gehen, wenn ich das vom PC aus bestellen kann?

Dazu kommt die Verödung der Innenstädte wie der Frankfurter Zeil, die von Obdachlosen & Co. dominiert wird. Das Publikum braucht kein Mensch. In Frankfurt gibt es außerhalb der Goethestraße ja kaum eine schöne Straße, in der shoppen optisch ansprechend ist.
Die Obdachlosen, ich las mal in der FAZ von 178 die gezählt wurden in der Frankfurter Innenstadt und am HBF, können nichts dafür. Boutiquen und Fachgeschäfte wären wunderbar, haben aber vermutlich nicht den Umsatz um die hohen Standortmieten auf der Zeil, oder anderen zentralen Einkaufsstraßen, sich leisten zu können. Ausnahmen sind sehr teure Edelboutiquen, die man auf der Göthe-Straße in FFM, und anderen gehobenen Einkaufsstraßen in Metropolen findet.

Herzliche Grüße

Pascal
 
Die Frage ist, ob der Handel überhaupt ein Konzept gegen Online habe kann. Das geht mit kleinen, liebevollen, inhabergeführten Shops wie beispielsweise MTM o.ä., wo gut situierte Kunden Wert auf Beratung und Kompetenz legen. ...
Ein Hauptgrund liegt m.E. darin, dass der Kunde heute informierter ist, wie vor ca. 40 Jahren, als die Einzelhandelswelt noch in Ordnung war.

Früher hat mir der örtliche Herrenausstatter sein Sortiment schön reden und Artikel aufschwatzen können, die er gerade in meiner Größe an Lager hatte. Wenn ich in den Laden rein bin, habe ich auch immer etwas gekauft d.h. auch immer mehr gekauft, als ich eigentlich vor hatte.

Heute laufe ich zum Herrenausstatter und weiß schon sehr genau was ich möchte. Wenn das nicht da ist, gehe ich raus, auch ohne etwas gekauft zu haben, bestelle ggf. Online und habe meinen Wunsch 2 Tage später zuhause.

Was für ein Konzept kann dagegen helfen?
a.) Ja, wenn der Herrenausstatter nach qualifizierter Beratung den gewünschten Artikel jederzeit vom einem 3D-Drucker in 5 Minuten selbst herstellen lassen könnte, dann ginge wieder was. Soweit sind wir aber in Bezug auf Kleidung noch nicht.
b.) Ich habe übrigens auch nichts davon gehört, dass die von Zukunftsforscher Matthias Horx vor ca. 5 Jahren propagierten Leasing-Jeans der Renner geworden sein.
c.) M.E. sind die großen Mode-Onlinehändler inzwischen über den Peak drüber und das Geschäft verlagert sich hin zu "Influencern & Co.", die auf Ihren Onlinekanälen eigene Shops betreiben. Wobei ich mir da vorstellen könnte, dass erfolgreiche Influencer zukünftig "Laden-Lokale" haben, in denen sie Ihren Fans ein "Meet and Greet", ein kurzes verweilen mit Getränken/Snacks und direkt mitzunehmender bestdrehender Ware sowie ertragsstarken Fanartikeln anbieten.
 
Und was bekommen die Kunden so alles in Onlineshops aufgeschwatzt?
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Ist dies ein rahmengenähter Schuh, ein echter oder ein Goodyear Welted, und woran erkennt man das
bzw. die Machart?

Die Gründe für die Schließung von zahlreichen Görtz-Filialen dürften tiefer liegen und sehr vielschichtig sein, mal war die Ladenmiete zu hoch, sonst wo zu wenig Laufkundschaft, oder andere Gründe trugen dazu bei,
im Endeffekt aber ein sehr simpler: Die Filialen waren unrentabel.
 
In Frankfurt gibt es außerhalb der Goethestraße ja kaum eine schöne Straße, in der shoppen optisch ansprechend ist.
Na ja, wenn man Schönheit einzig an den Shoppingmöglichkeiten im gehobenen Segment festzurren will, mag das vielleicht sein. Andernfalls hat Frankfurt einige sehr nette Orte. Während meines Studiums lebte ich die meiste Zeit am Grüneburgweg, wunderschön, wobei die Gegend um den Campus generell sehr nett ist. Und das Mainufer beispielsweise ist heute noch viel attraktiver als zu meiner Zeit. Auf die Tempel des Massenkonsums könnte ich ohnehin verzichten, ob nun mit oder ohne Obdachlose. Wobei diese mir oft noch lieber sind, als die Heerscharen des billig konsumierenden Publikums auf Zeil und Fressgass.
 
Ja, Lehsen ist echt ätzend, eh! Mußtet Ihr auch das stinklangweilige Kapital von Karl May in der Schule lesen? Die linken Bazillen von Deutschlehrern hatten alle Szenen mit den Indianern rausgeschnitten, einfach woke sowas und, da mir das Abitur in grauer Vorzeit (1984) hinterhergeworfen wurde, auch nichts Neues! Und die Gattung der Bedienungsanleitung wird auch völlig überschätzt: Selbst ist der Mann mit Sinn für Abenteuer und Gefahr!
 
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