Görtz schließt viele Filialen - Meinungen?

... Tatsächlich merkt man aber, dass das reine Verkaufen, nicht das Beraten, im Vordergrund steht. ...
Umsatzvorgaben, die erfüllt werden müssen oder ein stark provisionsabhängiges Einkommen lassen sich in der Beratung nicht verbergen.

... Falsch beraten wurde ich auch. ...
Inzwischen gebe ich nicht mehr viel auf die Beratung in großen Läden/Ketten. Etwas anderes ist es, wenn man sich in einem inhabergeführten Laden befindet, wo der selbst schon mal anwesende Inhaber darauf achtet, dass sein Personal nachhaltig mit dem Kunden umgeht, damit es ein Kunde bleibt.
 
So verändert sich die Welt, Bis vor 20 Jahren waren die Kaufhäuser die Orte der Auswahl und Vielfalt und haben den kleinen Laden bzw. Herrenausstatter nahezu erdrückt, weil letztere eben nur ein sehr begrenztes Angebot führen könnten, der Kunde aber nach Auswahl verlangte.

Heute ist es der Onlinehandel, der ob seines schier unendlichen Angebots den Kaufhäusern eben dieses Alleinstellungsmerkmal abgenommen hat.

Kaufhäuser jewelcher Art werden entweder verschwinden oder sich extrem wandeln (siehe früheren Artikel). Gewinner sind die grossen Onlinehändler und die kleinen exquisiten Geschäfte, die überlebt haben und ihren Kunden stationär ein besonderes Einkaufserlebnis bieten (und zusätzlich ein veritables Online Angebot betreiben),
 
So verändert sich die Welt, Bis vor 20 Jahren waren die Kaufhäuser die Orte der Auswahl und Vielfalt und haben den kleinen Laden bzw. Herrenausstatter nahezu erdrückt, weil letztere eben nur ein sehr begrenztes Angebot führen könnten, der Kunde aber nach Auswahl verlangte.

Heute ist es der Onlinehandel, der ob seines schier unendlichen Angebots den Kaufhäusern eben dieses Alleinstellungsmerkmal abgenommen hat.

Kaufhäuser jewelcher Art werden entweder verschwinden oder sich extrem wandeln (siehe früheren Artikel). Gewinner sind die grossen Onlinehändler und die kleinen exquisiten Geschäfte, die überlebt haben und ihren Kunden stationär ein besonderes Einkaufserlebnis bieten (und zusätzlich ein veritables Online Angebot betreiben),

Was zeigt, dass Fortschritt und Wandel sich nicht aufhalten lassen.

Früher angesagt, heute antiquiert.

Vielleicht kann man ja mittelfristig, wenn das Interesse ganz stirbt, Gewerbe- und/oder Wohnimmobilien aus manch hässlichem Betonklotz von anno dazumal machen.
 
... Bis vor 20 Jahren waren die Kaufhäuser die Orte der Auswahl und Vielfalt und haben den kleinen Laden bzw. Herrenausstatter nahezu erdrückt ...

... Heute ist es der Onlinehandel der ob seines schier unendlichen Angebots den Kaufhäusern eben dieses Alleinstellungsmerkmal abgenommen hat. ... Gewinner sind die grossen Onlinehändler
Der Onlinehandel ist m.E. über den Peak hinaus und bereits auf Talfahrt. Ich bin gespannt, wann die ersten Großen das Handtuch werfen müssen.

Die Influencer kommen m.E. stark.
Entweder selbst Ware Online vermarktend oder in Kooperation mit Handel oder Hersteller. Wobei in der Konstellationen der Handel vermutlich nur vorübergehend genutzt und zukünftig überflüssig werden wird.

Bei Uhren, Autos oder Frauenbekleidung läuft das ja schon sehr gut. Komischerweise influenct noch niemand zu gehobenen Herrenschuhen.

p.s.: Wie die Influencer den Markt für mechanische Uhren in den letzten 3 Jahren angeschoben haben, halte ich schon für sehr beeindruckend. Allerdings bekommen diese Influencer derzeit auch Probleme, da sie zu stark ins Rohr geblasen haben. Und jeder weiß doch, dass auf Wind eine Flaute folgt.
 
Der Onlinehandel ist m.E. über den Peak hinaus und bereits auf Talfahrt. Ich bin gespannt, wann die ersten Großen das Handtuch werfen müssen.

Die Influencer kommen m.E. stark.
Entweder selbst Ware Online vermarktend oder in Kooperation mit Handel oder Hersteller. Wobei in der Konstellationen der Handel vermutlich nur vorübergehend genutzt und zukünftig überflüssig werden wird.

Bei Uhren, Autos oder Frauenbekleidung läuft das ja schon sehr gut. Komischerweise influenct noch niemand zu gehobenen Herrenschuhen.

p.s.: Wie die Influencer den Markt für mechanische Uhren in den letzten 3 Jahren angeschoben haben, halte ich schon für sehr beeindruckend. Allerdings bekommen diese Influencer derzeit auch Probleme, da sie zu stark ins Rohr geblasen haben. Und jeder weiß doch, dass auf Wind eine Flaute folgt.
Hallo zusammen,

gibt es nicht auf YouTube schon Influencer für satoriale Kleidung und auch gehobene Herrenschuhe? Instagramm nutze ich nicht, weshalb ich nicht weiß ob es dort nicht auch Influencer, also auf Altdeutsch "Werbeträger", für satoriale Kleidung und gehobene Herrenschuhe gibt.

Das Kaufhaus könnte auch von guten, aber eben preiswerten, nicht nur günstigen, Marken bis hin zum gehobenen Segment, durchaus auch Luxus, alles als "Einkaufszentrum unter einem Dach" anbieten. Scheint aber wohl bisher nicht funktioniert zu haben. Anson's für Herrenkleidung hat leider auch nur das qualitativ eher weniger wertige Segment im Angebot.

Herzliche Grüße

Pascal
 
Vom Grundsatz her bin ich der Auffassung, Bereinigungen dem Markt zu überlassen und ein staatliches Eingreifen abzulehnen.

Bzgl. der Karstadt/Kaufhof Warenhäuser, die oft den Kern der Innenstadt bilden, halte ich allerdings Maßnahmen für überdenkenswert zumal sich die Shopping-Mals vielerorts auch nicht mehr tragen. Mich verwundert es, dass die Inhaber der in Karstadt/Kaufhof angebotenen Marken, deren Waren präsentiert und vom Kunden haptisch in Augenschein genommen werden können, nicht ausreichend stützend eingreifen. Sie haben doch einen enormen Vorteil davon, wenn der Kunde die gesehene Waren anschließend oder später online bestellt.

Ferner sehe ich aber auch die lokalen Stadträte und Einzelhändler in der Verantwortung, die, um das örtliche "Einkaufserlebnis" bieten zu können, die sanitären Anlagen von Karstadt/Kaufhof kostenlos nutzen bzw. ausnutzen. Ordentliche öffentliche Sanitäreinrichtungen gibt es m.E. in Deutschland nicht. Entsprechende Gastronomie (Lokale mit WC, Maredo usw.) ist auch auf dem Rückzug bzw. bereits verschwunden.

Eine wesentliche Rolle für die Attraktivität einer Innenstadt spielt auch Görtz, die für mich früher ein Grund waren, bestimmte Städte aufzusuchen oder eben nicht. Jeder kleinere Schuhhändler in der Nähe leidet langfristig, wenn sein Mitbewerber schließt und die Innenstadt stirbt.
 
Hallo Guenter,

ich stimme Dir zu. Leider haben die Marken wenig Interesse an einzelnen Händlern, denn ihr weltweit operierendes Vertriebsnetz wird aufgrund des Wachstums in anderen Ländern und Märkten es kaum merken, wenn der Vetrieb über die Gemischtwarenkaufhäuser Galeria-Kaufhof wegbricht. Daher stützen Marken wie Ralph Lauren, Lacosste, Esprit, S.Oliver etc. den Einzelhandel und Kaufhäuser im weniger. Die Märkte Asiens und der Direktvertrieb online werden für bekannte Marken immer wichtiger, neben ihren eigenen Flagship Stores.

Die Partnerin meines Vaters betreibt als Eigentümerin eine Modeboutique und hat aufgrund der harten Konditionen der Marken wie Esprit und S.Oliver diese aus dem Sortiment genommen. Die Qualität mit immer mehr Polyester wurde schlechter, die Kollektionen müssen immer im Quartal im Voraus abgenommen werden mit Mindestmengen, und es kommen pro Jahr mindestens 4 Kollektionen für jede Jahreszeit raus, zzgl. spezieller Bademode, Sonderkollektionen, etc.. Daher hat sie ganz schnell aufgrund der, aus ihrer Sicht, "Knebelverträge", diese schnell abbestellt. Eine kleinere bis mittelgroße Boutique kann diesen Druck an Menge an Fast-Fashion in einer mittelgroßen Stadt im Ruhrgebiet kaum vernünftig mit guter Beratung verkaufen. Daher sind nach zwei bis drei Monaten die Kollektionen wieder im Abverkauf, weil automatisch die nächste Kollektion aufgrund der vertraglichen Mindestmengen geliefert wird, natürlich im Voraus voll bezahlt.

Dies war auch ein Grund auf der Einkaufsseite, warum der Einzelhandel Probleme hat. Selbst große Kaufhäuser können kaum bessere Konditionen im Einzelhandel von den Marken erhalten. Als die Partnerin meines Vaters noch die Geschäftsführerin eines großen Modekaufhauses für Herren- und Damenbekleidung in Bergisch-Gladbach war, mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag an Umsatz im Jahr, konnte sie kaum bessere Konditionen von den Marken im Einkauf herausholen.

Wenn dann noch eine starker Umsatzeinbruch bedingt durch Corona über zwei Jahre den Einzelhandel trifft, die Markenhersteller aber auch dann noch knallhart an ihren Konditionen mit Mindestmengen etc. festhalten, ist ein bereits in der Liquidität schlecht aufgestellter Einzelhänder schnell zahlungsunfähig, weil die Kollektion im Voraus voll bezahlt werden müssen und dennoch quartalsweise geliefert wurden.

Das Geschäftsgebahren von Adidas gegenüber seinen Franchisenehmern und Vermietern, einfach mal keine Miete zu zahlen in der ersten Phase des Corona Lockdowns, ist nicht so untypisch für die Bekleidungsindustrie. Das meiste läuft aber im Stillen ab.

Die Innenstädte könnten attraktiv werden, wobei die Stadträte zusammen mit den Unternehmervereinigungen mal eine Strategie erarbeiteten müssten wie sich die Innenstadt positionieren möchte. Dabei ist die Verkehrssituation und Umwandlung zu mehr Nachhaltigkeit, auch im Verkehr, ebenso zu berücksichtigen wie das Umland und nahe Städte. Die sanitären Einrichtungen, die z.B. in Frankfurt absolut eckelhaft verschmutzt oftmal sind, gehören genauso dazu die Attraktivität zu steigern wie ein sauberer und guter Nahverkehr, Flaniermeilen, etc..

Herzliche Grüße

Pascal
 
... Die Innenstädte könnten attraktiv werden, wobei die Stadträte zusammen mit den Unternehmervereinigungen mal eine Strategie erarbeiteten müssten wie sich die Innenstadt positionieren möchte. ...

Sachlich sicherlich richtig.

In der Praxis ist die Politik, also die Stadträte, eher emotional unterwegs und es müssen Kompromisse gefunden werden, die letztendlich dazu führen, dass die Innenstadt stirbt.

Bsp. 1: Die meisten Kunden fahren zurzeit noch mit dem Auto zum Einkaufen. Das Auto ist politisch aber nicht mehr in den Innenstädten erwünscht. Die Parkmöglichkeiten und Zufahren wurden nicht den immer größer werdenden Fahrzeugen angepasst. Man hat alles getan, um den autofahrenden Kunden zu vergrämen und wundert sich, dass er nicht mehr kommt.

Bsp. 2: Das Sanitärproblem wird vollkommen ignoriert. Als positives Beispiel sollten sich Städteplaner mal die sanitären Anlagen in der Tiefgarage von Lugano (Parcheggio LAC) ansehen, die nebenbei auch Bsp. 1 vorbildlich gelöst hat.
 
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