Der Jammer-Faden

Nehmen wir mal als ganz kleines Beispiel Krefeld, Fußgängerzone. Kaufhof platt, Sinn unattraktiv, Ansons klein, TKMaxx viel Schrott, etc.. Die üblichen Ketten, obwohl die teilweise auch schon aufgeben. Viele Leerstände, viel Schrott. Dreckig. Saturn ist ok. Richtung Bahnhof stinkt es heftig nach Urin. Verhaltensauffällige Leute, die Polizei hat zu tun. Eigentlich sind da nur noch Saturn und eine gute Eisdiele interessant. Eine mindestes ebenbürtige Eisdiele habe ich 4x im Hinterland oder viel besser in Arcen/NL an der Maas mit angenehmerem Publikum und viel schönerem Ausblick. Frage: warum sollte ich freiwilig nach Krefed? Ähnliches, nicht so schlimm, gilt für Mönchengladbach. Düsseldorf und Köln habe auch nachgelassen.
Nicht, dass wir das groß unterschiedlicher Meinung sind. Wobei ich von Hamburg sagen kann, es gibt nur zwei Zustände, solange Geschäftszeiten sind: voll und abartig voll.

Trotzdem finde ich, die Zeiten als reine Kauf-Monokultur sind vorbei und wir brauchen da Umwidmung. In Hamburg gibt es so genannte Stolpersteine, das sind kleine Messing-Pflastersteine vor Häusern, die ehemals jüdisch bewohnt waren und in der Nazizeit wurden Bewohner verschleppt und ermordet.
Das zeigt vieles und mir ist die Sache selbst wichtig, zumal mein Großvater auch "Halbjude" war. Neben allem anderen sieht man anhand der Steine, wie bewohnt damals auch das Stadtzentrum war, eben nicht nur Nagelstudio und Polohemd-Verklappung. Ich denke, dahin sollte man zurücksteuern.
 
Ach, das geht schon. Und beim Grillen hätte man praktisch die Einkaufsliste direkt im Handy. Wir haben unseren Mallorca-„Urlaub“ größtenteils über WA gebucht.
Wenn das funktioniert, ist doch alles gut.

Mein Sohn hat vorn 3 Monaten eine Europareise (14 Tage über Hamburg, Dänemark, Benelux, Frankreich) für vier Leute organisiert, die saßen aber vorher stundenlang zusammen. Natürlich war WA auch eine echte Hilfe.
 
Vollkommen korrekt. Je genauer man Wünsche hat, desto schwerer können das stationäre Läden abbilden. Als Beispiel die berüchtigten Sportabteilungen und selbst Sport Scheck. "Ich hätte gerne einen neutralen oder leicht vorlastigen Badmintonschläger, mittelhart bis leicht hart. Mh, mit bspw. Yonex 65 oder Yonex 80." "Häääääääh?" Das einzige, was mir da noch nicht empfohlen wurde, war ein Tennisschläger. :cool:
Ich glaube das ist aber nicht wirklich vergleichbar. Dein Problem sind ja in dem Fall keine genauen Wünsche sondern sehr spezielle Wünsche zu einer nicht so üblichen Sportart. Du kannst nicht wirklich erwarten, dass ein allgemeines Sportgeschäft Fachverkäufer für alle Randsportarten vorhält. Wieviele Fachverkäufer soll so ein Laden denn vorhalten?
 
Ich finde auch, dass sich die Innenstädte eher nachteilig entwickeln. Wohne trotzdem gerne dort, zumindest solange ich noch arbeite, und bemühe mich den stationären Handel so gut wie möglich zu unterstützen. Mir ist das ständige hin und her schicken von Waren per Post auch lästig. Daher bestelle ich grundsätzlich nur Dinge, von denen ich weiß, dass sie passen, beziehungsweise dass ich sie behalte. Die Entwicklung von Mieten und Verkaufspreisen zeigt mir, dass andere auch gerne hier wohnen:D
Zum Thema Verkehr sollte man jegliche Einseitigkeit vermeiden. Der gute Max macht es. Das Auto einseitig weg drängen zu wollen bringt aber auch nichts. In einer Stadt ohne Autoverkehr wollte ich nicht wohnen.
 
Also wenn es nur ums autofreie Zentrum geht finde ich die holländischen Städte ganz fabelhaft. Das würde ich mir schon wünschen. Deutlich belebter und trotzdem ruhiger als jede deutsche Innenstadt.
Das Problem ist, dass es in Berlin kein einheitliches Zentrum gibt. Da müsstest du ungefähr ein Drittel des Stadtgebietes Auto frei machen. Klar, wenn man sich im Zentrum zu Fuß bewegen kann, weil alles überschaubar ist, ist das super. Aber auch da müssen mal Lasten transportiert werden und es gibt Leute, die können nicht mehr laufen oder Fahrradfahren. Für Großstädte mit entsprechender Fläche meines Erachtens kein geeignetes Modell deshalb.
 
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