Bezüglich der Schärfe gibt es zwei Möglichkeiten, die immer funktionieren:
1. Verdünnen (Wasser) - muss man aber mögen. Ich hab es lieber, wenn der effektive Alkoholgehalt über 40% und unter 50% liegt.
2. Langsam trinken - bzw. eher nippen. Ich denke das ist der größte Unterschied zwischen Genießer und Säufer.
Bei mir reicht ein Dram auch mal eine Stunde oder länger, auch wenn ich regelmäßig daran nippe. Den Whisk(e)y dann länger im Mund behalten und du hast immer noch genug Intensität, aber insgesamt mehr davon.
Was mich wundert ist, dass hier so viele Glenfiddich 12 empfehlen.. finde die unter dem 18 jährigen ziemlich langweilig. Selbst der 18 jährige ist recht unspektakulär. Für Anfänger ist imho der 10 Jahre alte Bushmills besser geeignet, auch - oder gerade - weil er nicht sonderlich komplex und sehr, sehr mild ist, aber trotzdem spannender als viele andere Spirituosen. Glenlivet übersteigt imho das Geschmacksvermögen eines Anfängers schon, zumindest der 18 jährige. Das lohnt nicht.
Balvenie Doublewood find ich auch eine gute Wahl, weil es ein sehr schöner eingänger Sherry Vertreter ist. Ähnlich würde ich auch den Auchentoshan Three Woods ansiedeln. Ist schon ein paar Euro teurer, aber den finde ich richtig gut und trinke ich auch heute immer wieder ganz gern.
Falls das Interesse mehr Richtung Highlands/Eiche geht, würd ich klar zum Glenmorangie Original raten. Imho trotz des günstigen Preises der beste Glenmorangie (Pride, Quarter Century, Signet mal ausgeklammert und beim Extremely rare kann schon streiten). Eingängig genug für einen Anfänger, aber immer noch komplex und interessant genug auch mit etwas Erfahrung. Einzig der Nectar D'or gefiel mir für eine Weile besser, aber am Ende landet man doch wieder beim Original.
Der neue Bruichladdich 10 - Laddie ten - ist sonst auch eine sehr, sehr schöne Alternative mit richtig gutem PLV. Non chill-filtered und ungefärbt, gute Qualität, 46% Abfüllung.