Welchen Whiskey für den ersten Versuch ?

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Loch Lomond könnte ich mir für den Einstieg ebenso gut vorstellen...

Damit wird man eher abgeschreckt; man könnte genauso gut Korn mit etwas Holzextrakt trinken.

Serge Valentin beschreibt ihn ganz treffend:

Loch Lomond (40%, OB, NAS, +/-2010) one star and a half Captain Haddock's preferred - but remember Archibald Haddock was a super-boozer. Well, not too sure it was the same Loch Lomond - the labels don't match - and I doubt Hergé would have done product placement in his cartoons. Colour: gold. Nose: ah, the lightness of it all! One of the lightest malt whiskies on earth but on the other hand, it's far from being unpleasant. Notes of overripe apples, porridge, cornflakes and a little maple syrup and roasted peanuts. Also something flowery, but lightly so. A little cardboard as well. Anyway, again, it's not unpleasant. Inoffensive, I'd say. Mouth: same as on the nose. Very light, even weak but balanced at first sips. To bad it gets then sugary and cardboardy, with notes of cheap tea (we call that English Breakfast - no offence meant). Finish: short, a little drying. Cardboardy. Comments: some parts weren't unpleasant. Let's pull out a 100% PC comment: I've tasted much worse. Seriously, this is meant for mixing. SGP:231 - 68 points.

Bei den Einsteigerwhiskys kann man sich mit Glendronach 12 schon einen ganz guten Eindruck verschaffen, ohne gleich tief in die Tasche zu greifen. Als Portliebhaber eventuell zu einem Finnishing aus dem Portweinfaß greifen. Z. B. Benriach Tawny Port Finish 15 oder Glenmorangie Quinta Ruban 12.
 
Whisky ist grundsätzlich keine besonders hochwertige Spirituose, da braucht es schon einiges an Nachbearbeitung um das Zeug pur trinkbar zu machen. Mit den mindestens 40 % (und 38 für Gin) ist Whisky auch nicht gerade mild, wenn man sonst eher Port gewöhnt ist.
Man muss das eine oder andere Glas trinken, bis man eine gewisse Gewöhnung an den starken Alkohol erreicht. Man sollte daher keine allzu junge Abfüllung nehmen. Wenn der Whisky länger im Fass ist, wird er meißt etwas milder und schmeckt weniger sprittig. Auch bekommt er dann manchmal etwas Aroma von den Fässern ab, in denen er lagert (meißt Sherry oder Port, in schlechten Zeiten auch mal Fisch oder Gurke ;) ). Man sollte meiner Meinung nach nicht mit zu rauchigen Produkten anfangen. Für jemanden, der das nicht gewohnt ist, schmeckt das dann eher nach verbranntem Gummi. Kurzum The Glenlivet (12 Y oder älter), Glenfiddich (12 Y oder älter) oder Glen Grant (10 Y oder älter) halte ich am Anfang für empfehlenswert. Ich persönlich empfinde diese Whiskys als recht leicht und angenehm trinkbar mit einer gewissen Fruchtigkeit.
Wenn Du rauchst, ist es nicht ganz so wichtig. Raucher sind meißt etwas desensibilisiert was die Geschmacksknospen angeht, da darf dann auch der Whisky rauchig sein.
Ich würde am Anfang keine ganze Flasche kaufen. Die meißten Irish Pubs z.B. haben eine ordentlichen Whiskyauswahl (auch schottischen. Da kann man mal ein Glas probieren.

Wenn Du den Whisky als Basis für Cocktails willst, würde ich etwas schärfes benutzen wie Jack Daniels, nicht unbedingt einen Single Malt, die sind dafür dann meißt doch zu mild (und zu schade).

Gin ist ebenfalls nicht besonders hochwertig (eigentlich aromatisierter Agraralkohol), pur trinken würde ich den nicht. Dafür eignen sich eher Machandel (mit Pflaume) oder Genever aus Tschechien (eiskalt), die sind etwas süßlicher als der Dry-Gin.
Als Mixgetränk kommt es auf das Zusammenspiel mit den anderen Zutaten an, also z.B. Tonic und auf das Mischungsverhältnis. Mit verschiedenen Tonics, verschiedenen Gins und verschiedenen Mischungsverhältnissen kommst Du da auf nahzu unendliche Variationen. Ich könnte da keinen Tip geben, dazu trinke ich das zu selten und wenn in einer Bar.
 
welchen Genever aus Tschechien meinst du denn?

Gruß
Socialworker

Den aus der Slowakei ;) Borovicka heißt das da und es gibt verschiedene Hersteller, die ich nicht alle auswendig kenne, von denen aber viele durchaus trinkbar sind. Alternativ kann man auch Steinjäger nehmen, ist nicht viel schlechter als der Slowakische, zum pur trinken imo aber noch besser als Gin von der Insel.
 
Woran machst Du das denn fest?
Was wäre denn für Dich eine hochwertige Spirituose?

Es ist halt ein Kornbrand z.T. mit Zuckercouleur gefärbt, der in abgelegten, gebrauchten Fässern gelagert wird, um ein wenig Aroma und Farbe von dem ehemaligen Fassinhalt zu bekommen. Erfunden, damit Menschen aus dem Norden, bei denen nicht viel süßes wächst auch was zu saufen haben. ;)
Das heißt aber nicht, dass es schlecht ist. Oft sind die einfachsten Sachen die besten.
Hochwertiger würde ich Wein- oder Obstbrände einschätzen, weil dort das Ausgangsproduckt schon etwas aufwendiger ist.
Ich mag sowohl Whisky, als auch Wein- und Obstbrand.
 
Also ich finde ja, Whisky ist nicht nur eine hochwertige Spirituose, es macht dazu auch noch riesigen Spaß, die zahlreichen Aromen und Eigenheiten der vielen Brennereien und Regionen kennen zu lernen bzw. sich damit zu beschäftigen.

Viel Spaß dabei!

Nicht umsonst gibt es ja (unter anderem als Orientierungshilfe) die sogenannte 'Classic Single Malt' Kollektion, die einen annehmbaren Schnitt durch die Eigenheiten und unterschiedlichen Geschmäcker der Whisky-Regionen bietet. Für Anfänger meines Erachtens gut geeignet, um ein grobes Bild zu bekommen.

Soll es erstmal nur ein einziger, wirklich milder Whisky sein, so wie im Eingangs Post gewünscht, kommt mir als erstes der schon erwähnte Balvenie Doublewood in den Sinn.
 
Wenn man sich nicht entscheiden kann, helfen auch oft die Videos eines gewissen Herrn. Einfach mal bei Youtube den Namen des Whiskys eingeben und man sieht schnell, wen ich meine ;)
 
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