Weinkenner werden. - Fragen an den Wein

Also ich trinke sehr gerne Wein, am liebsten und am häufigsten Italienische Weine aus der Toskana oder Sizilien. Zu besonderen Anlässen gibt es auch mal einen Sasiscaia oder einen Tignanello und ich glaube auch, dass ich einen Merlot von einem Riesling unterscheiden kann :D
Und ich weiss wie sich ein Zapfen bemerkbar macht. Allerdings mache ich nicht um jede Flasche Wein, die ich aufmache, so ein riesen Geschiss, sondern geniesse einfach den Wein und vor allem seine Wirkung.:cool:

Indeed, heute Valtosca V'06

salut Grimod
 
In einem der Brunetti-Krimis von Donna Leon fragt den Commissario ein befreundeter Restaurantbesitzer und Weinkenner begeistert, wie ihm seine neueste Entdeckung schmecke, Brunettis Erwiderung lautet sinngemäß so: "Da Brunetti nicht verstand, was an einem Wein "blumig" oder "nach Pfirsich" schmecken konnte und er derlei Bezeichnungen immer als leicht albern empfand, erwiderte er: "Gut.""
Sehr sympathisch.
 
Da ja mal das Thema günstige Weine u.a von mir angesprochen wurde und ich mich mit dem Thema ohnehin weiter beschäftigen wollte, hab ich das mal in letzter Zeit sehr intensiv gemacht. Probiert wurde relativ wahllos, ich habe mir also weder Land noch Rebsorte vorgegeben. Probiert wurde bis in 5€-Klasse.

Was ist mir aufgefallen? Ganz sicher? Man schmeckt in dieser Preisklasse eindeutig Unterschiede. Ich habe von 2€-Literflasche bis zum 5,99€ Riesling vieles durchgetestet. Ich habe lange gebraucht um rauszubekommen, was da wirklich "besser" schmeckte. Denn einfach zu sagen, "schmeckt besser" wurde mir zu platt. Bis ich dann dahinter kam, was mir stark auffiel: Die Aromenvielfalt, grade im Geruch, war in der höheren Preisklasse deutlich besser, intensiver, dichter und vielfältiger. Ähnlich war es im Geschmack. Aber: Die geschmackliche Dichte war noch nicht sooo knorke. Irgendwie fehlte den meisten an Körpermasse.

Ich werde dann mal langsam die 5€-Klasse in Richtung 10€ verlassen.

Ich kann gerne versuchen, meine weiteren Testergebnisse hier zu präentieren? Ich würde dann versuchen, das ganze dann ähnlich locker wie das Whiskytutorial schreiben?

Getestet wird übrigens immer mit den klassischen INAO-Gläsern.
 
Da ja mal das Thema günstige Weine u.a von mir angesprochen wurde und ich mich mit dem Thema ohnehin weiter beschäftigen wollte, hab ich das mal in letzter Zeit sehr intensiv gemacht. Probiert wurde relativ wahllos, ich habe mir also weder Land noch Rebsorte vorgegeben. Probiert wurde bis in 5€-Klasse.

Was ist mir aufgefallen? Ganz sicher? Man schmeckt in dieser Preisklasse eindeutig Unterschiede. Ich habe von 2€-Literflasche bis zum 5,99€ Riesling vieles durchgetestet. Ich habe lange gebraucht um rauszubekommen, was da wirklich "besser" schmeckte. Denn einfach zu sagen, "schmeckt besser" wurde mir zu platt. Bis ich dann dahinter kam, was mir stark auffiel: Die Aromenvielfalt, grade im Geruch, war in der höheren Preisklasse deutlich besser, intensiver, dichter und vielfältiger. Ähnlich war es im Geschmack. Aber: Die geschmackliche Dichte war noch nicht sooo knorke. Irgendwie fehlte den meisten an Körpermasse.

Ich werde dann mal langsam die 5€-Klasse in Richtung 10€ verlassen.

Ich kann gerne versuchen, meine weiteren Testergebnisse hier zu präentieren? Ich würde dann versuchen, das ganze dann ähnlich locker wie das Whiskytutorial schreiben?

Getestet wird übrigens immer mit den klassischen INAO-Gläsern.

Ich bin da vielleicht etwas altmodisch, und vor allem trinke ich so gut wie keinen Weisswein und kann somit nur begrenzt mitreden.
Aber wenn ich mich für eine Flasche Wein entscheide, lege ich Wert darauf, dass es sich nicht um irgendein Industriell gleichbleibendes Geschmackserlebnis – welches Aroma hätten Sie denn gern? - handelt, sondern um Wein, dessen Anbau und Produktion in irgendeiner Form etwas mit Wein zu tun hat, sonst lass ich die Finger davon und hole mir lieber einen Kasten Bier.
Es mag auch sein, dass die Qualität eines 5,- Euro Weins von Aldi super ist, aber entweder nagt der Winzer am Hungertuch, oder der Wein wurde in irgendeiner industriellen Monotonie auf Kosten der Umwelt hergestellt.
Das die Preise für Wein oftmals jenseits von gut und böse sind, ist zwar traurig – aber wahr.
Meine persönliche Meinung ist, wenn ein Wein weniger als 10,- Euro kostet, stimmt damit irgendetwas nicht.
 
Hallo Freibeuter,

klar kann ich dich verstehen, wenn du sagst: Unter 10€ stimmt mit dem Wein etwas nicht. Allerdings muss ich als Student abwägen: Entweder ich trinke seltener, dafür eben ab 10€ oder ich probiere mich eben auch mal durch das günstige Industrieweinsammelsurium. Was ich damit sagen will: Bevor ich "dogmatisch" sagen (-n kann), dass alles unter 10€ Kappes ist, will ich vorher die Ochsentour machen. :)
 
weisswein ab 10 euro finde ich ein wenig uebertrieben, oftmals darf man den namen des weingutes abgelten. selber beim weinbauern probieren. auto vollpacken mit kisten, das ganze mit einem netten wochenendausflug mit freunden verbinden...... herrlich!

:D
 
was aber nicht heissen soll dass es keinen guten weisswein gibt der mehr als 10 euro wert waere!
 
...also ich finde die Idee des Durchprobierens gut

....es gibt definitiv auch Leute die im Zweifel keine Weine unter 50 € trinken oder es bei Rotwein, respektive Bordeaux sowieso unter Premier Grand Cru Classé nicht machen - Schaumwein nur als Jahrgangschampagner in Frage kommt usw....aber grundsätzlich geht probieren wirklich über studieren, denn wenn man über die Jahre wirklich das Produkt in seine Facetten, die Unterschiede kennenlernen will, geht´s nur mit viel trinken....

Maßstab ist der eigene Geschmack - ein 82er Margaux mag zwar ein ausgezeichneter Wein sein, aber wenn jemand Portugieser Weißherbst besser schmeckt....und wenn man sich nach und nach an die Materie rantastet - mal zur Pasta eine Chilenen, einen Shiraz aus Australien, einen blauen Zweigelt, irgendwelche Franzosen, Italiener die auch unter 10 € erhältlich sind, probiert - kommt der Appetit auf feinere Weine nicht nur mit dem Essen....
 
...und wenn man Spaß hat

...kann man´s verfeinern, auf Weinproben gehen, Bücher lesen, trinken, ausprobieren wie bestimmte Gläser den Geschmack desselben Produkts verändern, wieder trinken - sich mal anschauen, ob man mit älteren Jahrgängen was anfangen kann...trinken...und..und...und...einfach Spaß an der Freude haben...
 
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