Was tragen andere: heute die DAX-Vorstände

Das ist diese "Wer-Fleisch-isst-muss-auch-schlachten"-Logik, die in einer modernen Gesellschaft etwa gaga erscheint.

Nicht ganz. Wer Fleisch isst sollte auch grundsätzlich bereit sein zu schlachten. Man kann nicht alles machen, nur weil ich Hemden trage kann und tue ich keins nähen. Aber prinzipiell bin ich bereit dazu, finde die Tätigkeit nicht ehrenrührig.
 
Man kann wohl kaum Fleisch mit Politik vergleichen. Das ist ein völlig absurdes Pseudo-Argument. Politik ist keine Ware, sondern umfasst das Aushandeln von Regeln - z.B. für die Produktion oder den Vertrieb von Waren.
 
Völlig absurd ist es, den Kritikern einer Berufsgruppe entgegenzuwerfen: "Dann macht es doch selbst."

Wenn jemand meint, einen Misstand zu erkennen, dann kann er selbstverständlich darauf hinweisen, ohne irgendeine Verpflichtung, es nun besser zu machen. Ich muss mich ja auch nicht zum Koch umschulen lassen, weil irgendein Ochse die Suppe versalzt.
 
Nun ja, gewählt zu werden hat zunächst mal wenig mit Qualifikation zu tun. Wer erinnert sich an den Unternehmer, der im Schattenkabinett Schröder als Wirtschaftsminister vorgestellt wurde? Gewerkschaften, Basis und Vorstand lief erst Sturm, dann Amok und geworden ist es schlussendlich ein Lehrer, der im ganzen Leben noch nie in der freien Wirtschaft tätig war, kein Englisch sprach und die Dynamik einer Wanderdüne hatte ( Nein, nicht Scharping, aber der war ein ähnliches Kaliber ) Da ging es um Posten, Macht, Einfluss und letzten Endes Durchsetzung parteiinterner Interessen ( die selten deckungsgleich mit den Interessen des Staates oder gar der Wähler sind ).
Gute Leute werden entweder vertrieben, weggelobt oder weggemobbt. Das ist ein parteiübergreifendes Problem. Hat man einen Mann wie Steinbrück, der pragmatisch und ohne parteiliche Scheuklappen seinen Job macht, nun, was muss der sich dann nicht anhören.

Die Basis, rechts wie links, wabert gerne noch in den seligen Zeiten, als es klare Feindbilder gab, Globalisierung ein Fremdwort war und Deutschland eine Insel. Die Parteien haben nun das Problem, diese Erwartung mit den Gegebenheiten unter einen Hut zu bringen. Dankenswerte Aufgabe? Sicher nicht. Aber die Vögel, dir wir am Podium sehen, sind sowieso beliebig austauschbar und in der Regel nicht wichtig. Hätten Sie `was vernünftiges gelernt, bräuchten Sie es nicht zu machen. Die Staatssekretäre haben schon soviele Minister kommen und gehen sehen. Und da gibt es nun wirklich solche und sonne.

Mal abgesehen davon, das ich durchaus auch bereit bin, das zu schlachten, was ich esse, engagiere ich mich durchaus. Allerdings lieber im Hintergrund, in zahlreichen Wahlkämpfen seit 2000.
 
Vielleicht fällt einem auf, das "etwas nicht stimmt". Kleidet sich jemand besonders gut, fallen sofort Adjektive wie "glatt", "schmierig", "arrogant", "schwul".

Nana, musst aber schon zugestehen, dass der Anteil aalglatter Nullen in Anzügen erstaunlich hoch ist. Fängt beim Verkäufer an, der sich krampfhaft positionieren will und reicht bis ganz weit nach oben in Firmen oder Parlamenten.

Sieh es so, je unfähiger und aufgebrezelter, desto leichter zu beeindrucken :). Das Gegentum sind bewußte Abgrenzungen mit künstlicher "Authentizität", etwa die Schlabberpullis der Baumknutscher.

Fitschen könnte demnächst Freizeitlook tragen, wenn er sich nicht frei kaufen kann, Breuer, Ackermann, Middelhoff dito, Hoeneß machts vor :D. Tritt-Ihn trägt die übliche Wutader, Lafontaine die Nase hoch wie immer, Roth nen toten Vorhang, Oettinger trägt den Schutz der eigenen Meinung - wenn er eine findet, Bw-Uschi 3 Wetter-Taft knitterfrei, Gysi die Bedenken, Nahles die ehrliche Empörung und Käßmann das Betroffenheitsgesicht. Und ehrlich, mir alles herzlich egal, genau wie Gabriels Einmannzelt oder Körperfülle. Ich umgebe mich lieber mit angenehmeren Charakteren..........
 
Nun ja, gewählt zu werden hat zunächst mal wenig mit Qualifikation zu tun. Wer erinnert sich an den Unternehmer, der im Schattenkabinett Schröder als Wirtschaftsminister vorgestellt wurde? Gewerkschaften, Basis und Vorstand lief erst Sturm, dann Amok und geworden ist es schlussendlich ein Lehrer, der im ganzen Leben noch nie in der freien Wirtschaft tätig war, kein Englisch sprach und die Dynamik einer Wanderdüne hatte ( Nein, nicht Scharping, aber der war ein ähnliches Kaliber ) Da ging es um Posten, Macht, Einfluss und letzten Endes Durchsetzung parteiinterner Interessen ( die selten deckungsgleich mit den Interessen des Staates oder gar der Wähler sind ).
Gute Leute werden entweder vertrieben, weggelobt oder weggemobbt. Das ist ein parteiübergreifendes Problem. Hat man einen Mann wie Steinbrück, der pragmatisch und ohne parteiliche Scheuklappen seinen Job macht, nun, was muss der sich dann nicht anhören.

Die Basis, rechts wie links, wabert gerne noch in den seligen Zeiten, als es klare Feindbilder gab, Globalisierung ein Fremdwort war und Deutschland eine Insel. Die Parteien haben nun das Problem, diese Erwartung mit den Gegebenheiten unter einen Hut zu bringen. Dankenswerte Aufgabe? Sicher nicht. Aber die Vögel, dir wir am Podium sehen, sind sowieso beliebig austauschbar und in der Regel nicht wichtig. Hätten Sie `was vernünftiges gelernt, bräuchten Sie es nicht zu machen. Die Staatssekretäre haben schon soviele Minister kommen und gehen sehen. Und da gibt es nun wirklich solche und sonne.

Mal abgesehen davon, das ich durchaus auch bereit bin, das zu schlachten, was ich esse, engagiere ich mich durchaus. Allerdings lieber im Hintergrund, in zahlreichen Wahlkämpfen seit 2000.

Das ich mal das Kabinett Schröder verteidigen würde, hätte ich auch nicht gedacht... Das ist aber einfach falsch, der Wirtschaftsminister der statt Herrn Stollmann antrat ist Werner Müller. Nein, ich war kein Fan seiner Politik oder Person, er ist aber studierter Volkswirt und war vor seiner politischen Karriere u.a. Vorstand bei der VEBA. (http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Müller_(Politiker)) . Ich bin zwar auch der Ansicht, das die Politik das Problem hat, qualifizierte Quereinsteiger anzuziehen und zu halten. Ich halte es aber wirklich für unsinnig, zu behaupten, dass da nur unqualifizierte Nullen unterwegs sind.
 
Wen? Etwas Schröder mit seinen Brioni Ausflügen? Das war kleinbürgerliche Profilneurose, aber kein satorialer Antrieb.
Die alten Garden, Schmidt, Brandt, Genscher, Kohl usw., waren immer langweilig über das normale Maß hinaus. Bis Anfang der Achtziger waren die Herren in der Regel passender - in der Form von Passform - gekleidet, es wurde mehr geschneidert und die Verkäufer hatten noch Ahnung.
Aber den deutschen Technokratenlook hatten die damals auch schon.

Bist du a) angenervt/verbittert oder b) gelangweilt? Woher die Motivation so vehement gegen deutsche Politiker und ihre gaderobe zu stänkern, und wie mir nach weiterführender Lektüre Scheint nicht nur die gaderobe sondern auftreten/ihre Politik und scheinbar allem was sie tun. Und von Lehrern scheinst du ebenfalls wenig zu halten (generell oder nur wenn sie deiner Meinung nach unqualifizierter weise in politische Ämter wechseln?)
 
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Am Ende wollen die ganzen Juristen und Wirtschaftstheologen hier im Forum doch den eigenen (sartorialen) Opportunismus perfektionieren. Wir wirklichen Revoluzzer, die wir uns grundlegend und nicht nur in Nuancen oder "gewissen Extravaganzen" anders kleiden als die Peer Group
Ich weiß glaube ich was Du sagen willst und sehe das vermutlich ähnlich bis genauso, aber Nuancen ist ja eine rechte Untertreibung. Der typische Wirtschaftstheologe dieses Forums trägt genau wie sein Umfeld Anzug und Krawatte, da hört die Gemeinsamkeit aber meines Erachtens auch schon auf. Ich hab zum Beispiel einen Kollegen, der exakt ein Paar Schuhe aus der Deichmann-Liga besitzt und das solange durchnudelt, bis es alle paar Monate in den Müll wandert. Das scheint mir weit von diesem Forum entfernt, selbst wenn der typische Hausjurist hier nur 10 Paar schwarze Oxfords tragen sollte (kA ob das auch so ist, so verstehe ich Deinen Kommentar). Kleidung und Stil ist ja auch immer und zuallererst eine Sache der Einstellung.

Mal ab davon, dass wie schon erwähnt da auch noch ein weiterer großer Unterschied besteht. Für die (Verzeihung) Kellerkinder aus IT, Forschung, Buchhaltung oder so ist das mit den Stahlklöten ja auch tatsächlich bisserl übertrieben (ich meine da keinen hier persönlich, ich weiß nicht was ihr den ganzen Tag so treibt und es ist mir ehrlich gesagt auch egal). Man fängt irgendwo an, bekommt die ersten paar Tage oder Wochen Blicke und den ein oder anderen Spruch und wenn man das ausgestanden hat, ist Ruhe mit den wasweißich 20-40 Leuten oder so mit denen man regelmäßig zu tun hat. Und zwar Ruhe für die nächsten 30 Jahre. Wer sich das aber alle paar Wochen aufs neue antut, der hat keine Eier sondern einen wenig latenten und mehr oder weniger gesunden Hang zum Masochismus.
 
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Was in Sachen Politiker eine begründete Meinung und was plumpes Ressentiment ist, können die Forumsteilnehmer für sich entscheiden.

Mich langweilt diese von Einigen hier - u.a. Ihnen Classic - anzutreffende Haltung, so global und abwertend zu urteilen. Das legt ein geschlossenes Weltbild nahe.

Dieser Thread ergibt m.E. nach Sinn, wenn man analysiert, was bei der Kleidung schiefgelaufen ist und warum bzw. ob es nicht für den spezifischen Politiker sogar sinnvoller ist, nach Forumsmaßstäben "schlecht" gekleidet zu sein, oder warum Medien so eine oberflächlich recherchierte Kritik drucken - zeitweise ging es ja auch in diese Richtung. Und übrigens: Eigentlich ging es um DAX-Vorstände.
 
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