Nun ja, gewählt zu werden hat zunächst mal wenig mit Qualifikation zu tun. Wer erinnert sich an den Unternehmer, der im Schattenkabinett Schröder als Wirtschaftsminister vorgestellt wurde? Gewerkschaften, Basis und Vorstand lief erst Sturm, dann Amok und geworden ist es schlussendlich ein Lehrer, der im ganzen Leben noch nie in der freien Wirtschaft tätig war, kein Englisch sprach und die Dynamik einer Wanderdüne hatte ( Nein, nicht Scharping, aber der war ein ähnliches Kaliber ) Da ging es um Posten, Macht, Einfluss und letzten Endes Durchsetzung parteiinterner Interessen ( die selten deckungsgleich mit den Interessen des Staates oder gar der Wähler sind ).
Gute Leute werden entweder vertrieben, weggelobt oder weggemobbt. Das ist ein parteiübergreifendes Problem. Hat man einen Mann wie Steinbrück, der pragmatisch und ohne parteiliche Scheuklappen seinen Job macht, nun, was muss der sich dann nicht anhören.
Die Basis, rechts wie links, wabert gerne noch in den seligen Zeiten, als es klare Feindbilder gab, Globalisierung ein Fremdwort war und Deutschland eine Insel. Die Parteien haben nun das Problem, diese Erwartung mit den Gegebenheiten unter einen Hut zu bringen. Dankenswerte Aufgabe? Sicher nicht. Aber die Vögel, dir wir am Podium sehen, sind sowieso beliebig austauschbar und in der Regel nicht wichtig. Hätten Sie `was vernünftiges gelernt, bräuchten Sie es nicht zu machen. Die Staatssekretäre haben schon soviele Minister kommen und gehen sehen. Und da gibt es nun wirklich solche und sonne.
Mal abgesehen davon, das ich durchaus auch bereit bin, das zu schlachten, was ich esse, engagiere ich mich durchaus. Allerdings lieber im Hintergrund, in zahlreichen Wahlkämpfen seit 2000.