Studium

Wer primär nur studiert, um später mal mit wenig Aufwand viel Geld zu verdienen, sollte es sich wirklich nochmal überlegen. Ein Studienabschluß garantiert dieses erhoffte Paradies auf Erden, bestehend aus materiellem Wohlstand, Prestige und Macht, schon seit vielen Jahren nicht mehr.
Das Studienfach sollte einen schon ein wenig interessieren. Ob es dann auch das ist, was man sich vorgestellt oder erhofft hat, steht auf einem anderen Blatt. Ich denke beispielweise an quälende Statistikveranstaltungen im Psycholgiegrundstudium, die mit dem vorgestellten Bild des späteren Berufslebens nur wenig zu tun hat. Andererseits handelt es sich halt um notwendiges Handwerkzeug. Und selbst wenn das Fach einen interessiert, wird man sich so manches Mal durch die ein oder andere Veranstaltung (inkl. Prüfung) mit Diszplin zwingen müssen.
Das aber nur am Rande und braucht nicht weiteres Nachdenken hervorzurufen.
 
Der Vorteil eines solchen Studiums ist natürlich: Man kann es recht schnell durchziehen, dh. in 8-9 Semestern und nicht 13 wie in Medizin.

Dafür hast du in den 13 Semestern Medizin auch gleich die Promotion mit drin, die bei den 8-9 Semestern BWL auch wieder 3-4 Jahre dauert.

Ich würde insbesondere in der heutigen Nivelliergeselllschaft, in der sich auf einmal alle FHs nur noch Hochschule nennen und man an jeder "BUMS-Privat-Hochschule" irgendwo auf dem platten Land einen Master in international Management schiessen kann, zu etablierten Studiengängen raten, die sich dieser Gleichmacherei bislang verwehren. Da fallen mir nur Medizin (von dir eh favorisiert), Jura und Lehramt ein.

Das Anfangsgehalt sollte dabei wirklich nicht entscheident sein.
 
Der letzte kommentar liest sich ja so, als waere das Studium nur ein modisches Accesoire, wo es vor allem um den Klang des Titels geht. Sich von der Zeit bis zum Dr. oder einem exklusiven Abschluss leiten zu lassen, halte ich fuer fatal - es sollte ein tiefes Interesse am Fach vorhanden sei, weil sonst auch 4-5 Jahre eine Ewigkeit werden. Ob dieses Stufdium dann zum Traumberuf führt, den man dann 40 Jahre mit freude bestreitet, steht auch noch auf einem anderen Blatt, hier wuerde ich glatt vermuten, dass ein solcher Zeithorizont fuer einen Abiturienten schlicht nicht uberschaubar ist.
 
Wenn du auf einen Studienplatz in Medizin warten müsstest, warum schreibst du dich dann nicht für ein WiWi-Fach ein? Wenn es dir Spaß macht, machst du es weiter, wenn nicht, bist du um eine Erfahrung reicher und beginnst dein Medizinstudium.
 
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,804551,00.html

Vielleicht mal ein studium naturale an der TU München?

Wirklich schwierig, früher konnte man in D ja quasi machen was man wollte als Student, seit der Abschaffung des selbständigen Denkens beim Studium (Bologna-Reform / verschulter Bachelor/Master-Mist mit armseeliger Creditsammelei etc.) muß man ja schon früh aufpassen, was man genau machen will...

Gabs nicht irgendwo noch/wieder vernünftige Studiensysteme in D (Dipl.&Co.)?
Glaube nicht, dass ich heute nochmal in D studieren wollte mit Kommilitonen, die sich aberwitzige Sachen wie Anwesenheitspflichten haben aufdrücken lassen...
 
Ich bin aufgrund meiner Erziehung jahrelang auch Tätigkeiten nachgeglaufen, wo das Gehalt im Vordergrund steht und im Grunde wurde mir schon von meinem ersten Ausbilder vorgeworfen, das zu machen, was ich nun heute mit 31 anfange zu machen. Was ich aber eben immerwieder von mir wies, weil es als brotlos gilt...für andere wohlgemerkt.
Heute ist mir der Geldquatsch egal, denn das Leben läßt sich immer irgendwie bestreiten und ich mache, was ich wirklich möchte.

Vielleicht ist es nach dem Abitur auch erstmal gut, etwas in der Welt herumzureisen, um sich selbst besser kennenzulernen. Ich kenne einige, die dadurch Liebe bzw Beruf fanden. Man muss den Dingen auch einfach mal ihren Prozeß lassen. Es gibt so viele schöne Dinge...fernab von einem abgeschlossenen Studium. Lebenserfahrung wird auf einer Uni nämlich nicht geboten.
 
Wenn du auf einen Studienplatz in Medizin warten müsstest, warum schreibst du dich dann nicht für ein WiWi-Fach ein? Wenn es dir Spaß macht, machst du es weiter, wenn nicht, bist du um eine Erfahrung reicher und beginnst dein Medizinstudium.
Weil die Wartezeit dann nicht angerechnet wird. Man braucht momentan 6 Jahre in denen man höchstens eine Ausbildung machen darf, aber kein Studium...frag mich woher ich das weiß.... :mad:
 
Auch auf die Gefahr hin, eine abgedroschene Binsenweisheit von mir zu geben:

Meiner Erfahrung nach sollte man ein Studium wählen, das man mit Begeisterung ausführen kann. Irgendwas, wo das Herzblut dabei ist. Das Gleiche gilt für die Jobsuche nach dem Studium. Wenn man voll bei der Sache ist und einfach Qualität und gute Arbeit abliefern will, egal ob als Anwalt, Arzt oder Ingenieur, dann kommt der Erfolg von alleine und das Geld sowieso.

Frei nach dem Motto: "Finde einen Beruf, der dir gefällt und du musst keinen Tag mehr arbeiten."

Leute, die schon bei der Studiumswahl auf das später zu erzielende Gehalt schielen, tun mir aufrichtig leid, denn sie werden viel arbeiten müssen für ihr liebes Geld, wenn sie denn überhaupt erfolgreich werden.
 
Dafür hast du in den 13 Semestern Medizin auch gleich die Promotion mit drin, die bei den 8-9 Semestern BWL auch wieder 3-4 Jahre dauert.

Ich würde insbesondere in der heutigen Nivelliergeselllschaft, in der sich auf einmal alle FHs nur noch Hochschule nennen und man an jeder "BUMS-Privat-Hochschule" irgendwo auf dem platten Land einen Master in international Management schiessen kann, zu etablierten Studiengängen raten, die sich dieser Gleichmacherei bislang verwehren. Da fallen mir nur Medizin (von dir eh favorisiert), Jura und Lehramt ein.


Die Promotion in Medizin ist aber aus genau diesem Grund auch viel weniger ein Alleinstellungsmerkmal. Fast jeder macht sie und Eingeweihte wissen, dass in einigen Fällen nicht wirklich viel dahinter steckt. Ich kenne so manche, denen die Note egal war. Dementsprechend sind ihre Doktorarbeiten auch bessere Hausarbeiten (ist auch irgendwie logisch, wie soll man das nebenbei anders schaffen).

Dem Rest stimme ich zu. Besonders in Sachen "Business" und "Management" muss man schon sehr genau hinschauen, auch beim Wirtschaftsingenieur ist nicht alles Gold was glänzt.
 
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