Studium

Ich glaube man kann vorbehaltlos sagen, je "höherwertiger" Dein Studium ist, desto bessere Möglichkeiten wirst Du haben. Duales Studium ist m.E. vor allem interessant, wenn man ein "richtiges" Studium nicht finanzieren könnte. Ansonsten habe ich - aber Vorsicht ich kenne auch nur Bankwesen/Finanzdienstleistung - noch nie erlebt, dass man solche Absolventen richtigen Universitätsabsolventen wegen Praxisnähe bevorzugt hätte. Gerade in diesen Zeiten, wo eine ganze Studentengeneration dank Bachelorunwesen vom selbstständigen Denken wegerzogen wird, ist es was wert, alles an akademischer Ausbildung was man kriegen kann, mitzunehmen.

Die Big4 haben tendenziell Rekrutierungsprobleme (kriege ich jedenfalls des öfteren von Partnern gesagt - die Kombination von mieser Bezahlung und miesen Arbeitsbedingungen verkauft sich halt nicht gut), deswegen sind die wahrscheinlich auch happy mit motivierten Leuten, die "nur" ein duales Studium haben. Besser wäre es aber zu sehen, ob man das nicht direkt bei denen machen kann. Wenn man das WP-Examen hat, ist die ursprüngliche akademische Qualifikation tendenziell zweitrangig und es öffnen sich dann auch wieder Türen, die mit einem dualen Studium schwer aufzukriegen wären.

Wenn man wirklich Wirtschaftsprüfer werden und auch originär so arbeiten will, sollte man sich allerdings fragen, ob die Big4 wirklich die beste Möglichkeit sind. Die machen sich im CV natürlich immer gut, die Chance da Karriere zu machen ist aber nicht riesig und die Gefahr als winziges Rädchen in Großprüfungen stark zu verblöden ist glaube ich recht hoch. In den Tier 2-Buden hat man vielleicht nicht den ganzen DAX zu prüfen, aber die Chance einer vielseitigeren Ausbildung und wahrscheinlich auch bessere Chancen Partner zu werden. Den Big4 würde ich eher den Vorzug geben, wenn man langfristig raus aus der Prüfung und irgendwo ins Rechnungswesen bei einem Corporate will.
 
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In erster Linie: Frohes Neues!

Die Aussage "Studiere das, was Dir Spaß macht" ist mMn. halbrichtig. Wie soll man denn wissen, ob ein Studium tatsächlich Spaß macht?

Fr. Illner leitet eine Talkshow mit wirtschaftsrelevanten Themen.. Aber ist ein Wirtschaftsstudium tatsächlich wie die Gelaber-Talkshow? Nein!

Außerdem hängt es sehr wohl davon ab, was genau man studiert.

Das Studium Romanistik macht evtl. Spaß, aber was kann ich später damit machen? Theoretisch kann man damit "alles" machen (Journalisten etc.).. Aber irgendwann mal sind alle Jobs besetzt, weil Jobs ebenfalls ein knappes Gut sind.

Ich denke, dass man heutzutage echte leidenschaften nur sehr schwer mit entspr. studiengängen verwirklichen kann.

Man muss ebenfalls immer beachten, dass es zwei Faktoren gibt, die kein Mensch behersschen kann: Zeit und Ort.

Wer Erfolg haben will, muss man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein.

Mal ein Beispiel aus meinem Freundeskreis: Ein Kumpel wollte schon vor dem Studium Investmentbanker werden. Er besucht für sein Bachelorstudium eine TOP-Uni und schloss seinen Master an der LSE mit Summa Cum Laude im Jahr 2009.

Nach der Lehman Pleite war es für Banken schwer, noch zahlreiche Absolventen einzustellen.. Er hatte es 2009 richtig schwer, überhaupt einen Job in London oder Frankfurt zu bekommen, obwohl er Top Noten und relevante Praktika mit Auslandserfahrungen hatte.

Am Ende wurden ihm nur Praktika angeboten, die er auch annahm, aber letztendlich keinen Einstieg schaffte, weil die Lage noch schwer war. Letztendlich musste sein Vater ihm helfen und dank seines Vaters bekam er eine Stelle als Banker in London.

Was ich damit sagen will, ist, dass man nie studieren sollte, nur weil man eine große Chance in einer bestimmten Branche hat.. Jede Branche kann eines Tages durch eine Krise völlig kaputt sein.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und frohes Neues noch mal.
 
Ja, das ist eine sehr schwere Sache mit dem Studium.

Ich hatte mal ein WiWi-Studium begonnen aber nach 1 Semester wieder aufgegeben ... war irgendwie nicht so mein Thema. Hab dann auf Ingenieurwesen umgesattelt. Nach jetzt knapp 5 Jahren im Beruf, bin ich schleichend über Themen wie Entwicklungsprozesse und -methoden inzwischen so weit, dass ich mich bei klassischen Managementberatungen (Strategiemanagement, Innovationsmanagement, Organisation, Prozessmanagement, Produktmanagement, ...) bewerbe.
Andererseits ... auf Rechnungswesen hab ich bis heute keinen Bock :D.
 
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