STIL - eine Frage des Preises?

genießen statt konsumieren
Bescheidenheit statt protzen
aktiv werden statt lamentieren und nörgeln
gönnen statt neiden
argumentieren statt beharren
Respekt vor dem Alter zeigen

...
 
Als regelmäßig gepeinigter Bus- & Bahnfahrgast:

- Füße nicht auf das Polster legen
- Musik leise hören - ohne Lautsprecher am Handy
- andere Fahrgäste aussteigen lassen, bevor man selbst einsteigt
...
 
Auch ich bin Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel...unfassbar, wie sich die Leute da benehmen...

Möchte der Liste allerdings noch ein weiteres Kriterium hinzufügen:

1. Einer Dame (auch unbekannt) die Türe aufhalten.
2. Beim Betreten eines Geschäfts (z.B. Bäcker) mit einem Lächeln die Anwesenden begrüßen.
3. Wissen gerne weitervermitteln, aber nicht damit protzen...

Findet ihr euch da wieder?
 
Möchte der Liste allerdings noch ein weiteres Kriterium hinzufügen:

Einer Dame (auch unbekannt) die Türe aufhalten.

Wie wahr, wie wahr....einer älteren Person einen Platz anzubieten, ist auch keine Selbstverständlichkeit heutzutage mehr.

Diese "To-Do-Liste" lässt sich, wie bereits erwähnt, noch weiterführen, wobei mit einigen Beispielen der Erklärungsbedarf gedeckt sein dürfte und ein weiteres Aneinanderreihen dem angesprochenen Protzen näher kommt, als man vielleicht glaubt - auch wenn ich mich selbst beteiligt habe.

Der Tenor ist doch, wie auch schon vorher explizit/implizit dargelegt wurde: Stil hängt nicht zwangsweise vom Geldbeutel ab. Man kann mit Kleidung Stil ausdrücken, aber (gute/teure) Kleidung beinhaltet nicht, dass der Träger selbst Stil hat.

Abgesehen davon, dass es bei Kleidung nicht nur den einen Stil, sondern verschiedene Stilrichtungen gibt. Jemand, der sich nicht im klassischen Kleidungsstil präsentiert, kann immer noch mehr Stil (= Haltung) zeigen als ein anderer mit Schlips und Kragen.

Stil offenbart sich anscheinend - obigen Beispielen zufolge - auch im Benehmen und damit, liebe Mitforanten, wird Stil, wie er hier zuletzt immer wieder (auch von mir) propagiert wird, m. E. insbesondere von den jeweiligen Sozialisationsbedingungen beeinflusst.
 
Selbstverständlich wird sich der Herr von Welt niemals in die Niederungen eines Einzelhandelgeschäftes begeben. Er schickt entweder einen Dienstboten oder zitiert die Schneiderzunft auf seinen Landsitz oder in seine Stadtvilla. Er lässt sich vierteljährlich eine Rechnung schicken, die er - selbstredend ohne sie anzusehen - an seinen Buchhalter zur Begleichung weiterreicht.

Leider bin ich selbst kein Herr von Welt und muss daher noch selber einkaufen gehen - das Leben ist grausam.
 
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