Made in Germany - überschätzt?

Wird "Made in Germany" für Kleidung überschätzt?

  • Ja, wird überschätzt!

    Abstimmungen: 54 45,8%
  • Nein, wird nicht überschätzt!

    Abstimmungen: 64 54,2%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    118
Selbst wenn es überschätzt würde, kann ich nur sagen: Hoffentlich bleibt das so, denn unser Land lebt verdammt gut von diesem Gütesiegel.
 
Gerade habe ich für meine Hunde Kauknochen gekauft. Man sollte strickt darauf achten, dass die auch "Made in Germany" sind.
Wie oft hört man von Kinderspielzeug auch China, welches mit giftigen Farbstoffen belastet ist!
Daher habe ich mich für trockene Schweineohren entschieden, deren Endfertigung wohl in den USA erfolgt ("Made in ...").

Wie ich jetzt lesen musste, haben die Ohren "Hähnchengeschmack". Eine praktische Geschmacksprüfung wollte ich allerdings dann doch nicht vornehmen.

Kann ich die Ohren umtauschen? Meine Hunde verweigern das Kauen auf selbigen! Sie haben sicherlich Ohren von einem deutschen Hausschwein erwartet und keine von irgendeiner amerikanischen oder chinesischen Sau.

Ich hoffe stark, dass die Hunderasse keine Rolle spielt. Sonst muss ich mich auch noch nach französischen Ohren erkundigen...
Hoffentlich akzeptiert die Hündin mit dem norwegischen Pass sowas!
 
Made in Germany rockt.

Eduard Dressler hat damals zu lang am deutschen Fertigungsstandort festgehalten und damit Schiffbruch erlitten.

Unternehmerisch mag das stimmen. Allerdings gibt es auch Gegenbeispiele, dass Fertigung in DE immer noch funktionieren kann. Trigema ist ja nun kein kleiner Laden, Müller Maßhemden in ihrem Segment auch nicht. Auf eine C&A-Größe kommt man dank dem konsequenten Ausblenden des verursachten Menschenleids durch den deutschen Durchschnittskunden aber leider wirklich nur noch mit ausbeuterischer Fertigung in Asien.

Was auf jeden Fall ebenso richtig ist, ist dass die Sakkos die E. Dressler noch "made in Germany" herstellen ließ 20 Jahre halten. Ich kann das so sagen, da ich noch so ein Teil besitze, das ich second hand erworben habe. Das sieht noch in einem Maße tiptop aus, da würde ich gerne mal ein made-in-China-Teil aus dem Jahr 1993 dagegen sehen.

Zur neuen EU-Regelung: Ich finde das begrüßenswert, wenn künftig nur noch made-in-Germany draufstehen darf, wo auch der wesentliche Teil der Fertigung in Deutschland geschieht.
 

Untauglicher Versuch, eine komplexe Situation mit einem einfachen Begriff zu erschlagen.

Da ist Apple schon weiter: "Designed in California. Made in China." Und das ist auch vereinfacht (Korea/Samsung liefert wiederum viele der Komponenten und scheint auch nicht so einfach ersetzbar).

Wo wird die meiste Wertschöpfung erzeugt? Das ist doch nur noch eine Frage für Buchhalter und deren Tricks.
 
"Designed in California. Made in China."

Das ist doch schon ein Schritt Richtung Ehrlichkeit. Wer nicht weiß, wo seine Zwischenprodukte produziert werden sollte ehrlicherweise auch nicht "made in Germany" schreiben, sondern:

"Designed in Germany. Made in: somewhere in Asia, we guess."

Dann hätten die Kunden eine transparente Möglichkeit, zwischen fake-made-in-Germany, partly-made-in-Germany und really-made-in-Germany zu unterscheiden. Dass man die Lieferketten ja gerne zurückverfolgen wolle, aber leider nicht könne, ist eine reine Schutzbehauptung der Industrie.
 
Mhhhhh, ich sehe eine Unterscheidung angebracht. Massenhersteller weltweit und reine Modelabels werden immer dort produzieren, wo es noch einen Cent billiger ist.

In Sachen Ingenieurskunst möchte ich meinen Golf nicht gegen einen chinesischen Gurkenhobel eintauschen, das kriegen die absehbar nicht in der Sicherheit und Qualität auf die Reihe.

Gutes Handwerk und Traditionsbetriebe gibt es weltweit - unabhängig von der Nationalität. Aber die Wahrscheinlichkeit, keinen absoluten Schrott Made in Germany zu bekommen, ist doch deutlich höher als bei anderen Ländern.........Es sei denn, Berliner Provinzpolitiker proben Flughafenbau oder Hamburger halten sich für Architekten.;)
 
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