Don Lockwood
Gast
Guten Tag,
auf die Kommentare zu Herrn Küblbecks interessanten Artikel zu Einstecktüchern hin möchte ich Euch mit folgender These provozieren:
"Made in Germany" wird im Bereich der Fertigung von Kleidung überschätzt.
Ich stelle fest, dass viele sartorial Interessierte die deutsche oder westeuropäische Fertigung verklären. Ich meine, dass eine Fertigung in Osteuropa oder Asien per se nicht von schlechterer Güte ist als eine westeuropäische. Was für Fernseher galt gilt auch für Konfektion (einschließlich Maßkonfektion!). Eduard Dressler hat damals zu lang am deutschen Fertigungsstandort festgehalten und damit Schiffbruch erlitten. Was "Made in Italy" angeht: In Süditalien herrschen keine anderen Verhältnisse als bspw. in der Ukraine. Nordeuropäische Firmen haben nur wegen der Mafia nicht denselben Zugang wie die Italiener. Wie alle anderen bin auch ich gegen Kinderarbeit und Ausbeutung von Mensch oder Natur. Dabei glaube ich aber, dass auch ausserhalb von Westeuropa gute Arbeitsbedingungen möglich sind. Selten findet Erwähnung, dass die Industrialisierung von (ehemaligen) Entwicklungsländern für die Menschen dort häufig auch eine Verbesserung der Lebensverhältnisse bringt. Näherinnen haben es besser als Bäuerinnen. Schließlich möchte ich auch noch an die lange chinesische Tradition in der Herstellung von Textilien erinnern. Bestimmt gibt es auch sehr gute Schneider in China, dass Problem wird im Bereich Bespoken vor allem in geschmacklichen/kulturellen/traditionellen Unterschieden liegen, aber bestimmt nicht im handwerklichen Bereich.
Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion, Grüße, Euer Don
auf die Kommentare zu Herrn Küblbecks interessanten Artikel zu Einstecktüchern hin möchte ich Euch mit folgender These provozieren:
"Made in Germany" wird im Bereich der Fertigung von Kleidung überschätzt.
Ich stelle fest, dass viele sartorial Interessierte die deutsche oder westeuropäische Fertigung verklären. Ich meine, dass eine Fertigung in Osteuropa oder Asien per se nicht von schlechterer Güte ist als eine westeuropäische. Was für Fernseher galt gilt auch für Konfektion (einschließlich Maßkonfektion!). Eduard Dressler hat damals zu lang am deutschen Fertigungsstandort festgehalten und damit Schiffbruch erlitten. Was "Made in Italy" angeht: In Süditalien herrschen keine anderen Verhältnisse als bspw. in der Ukraine. Nordeuropäische Firmen haben nur wegen der Mafia nicht denselben Zugang wie die Italiener. Wie alle anderen bin auch ich gegen Kinderarbeit und Ausbeutung von Mensch oder Natur. Dabei glaube ich aber, dass auch ausserhalb von Westeuropa gute Arbeitsbedingungen möglich sind. Selten findet Erwähnung, dass die Industrialisierung von (ehemaligen) Entwicklungsländern für die Menschen dort häufig auch eine Verbesserung der Lebensverhältnisse bringt. Näherinnen haben es besser als Bäuerinnen. Schließlich möchte ich auch noch an die lange chinesische Tradition in der Herstellung von Textilien erinnern. Bestimmt gibt es auch sehr gute Schneider in China, dass Problem wird im Bereich Bespoken vor allem in geschmacklichen/kulturellen/traditionellen Unterschieden liegen, aber bestimmt nicht im handwerklichen Bereich.
Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion, Grüße, Euer Don