James Bond Skyfall

Ich hoffe nicht -
meiner Meinung geht es hier um eine Ästhetik der "stilbildenden" Vorlagen früherer Bond-Filme (wir sind ja hier im Stil-Forum und Klamotten-Passform ist nicht alles...) -
Ursula Andress beim Muschelsammeln & Mango Tree sind sozusagen ikonenhaft.

In dieser Hinsicht sind mir daher auch die Vergleiche "neuer Bonds" zu den Roman-Vorlagen weniger relevant, sondern vielmehr die Distinktion zu Die Hard, Lethal Weapon, Steven Seagal Kommandos und wie sich die aktuellen Wiedergänger nennen mögen. :rolleyes:

Ich denke nicht, dass das ein Generationenproblem ist, ich selbst, Jahrgang 86 habe alle Bonds gesehen, und mir gefällt Moore eigentlich am besten, und auch mir sind die alten Filme lieber. Stilvolles Ambiente, Tolle Szenerien, der eine oder andere Spruch, Verfolgungsjagden durch Innenstädte war alles super. Die neuen sind mir zu schnell, zuweit weg von den ursprünglichen Filmen. Casino Royal konnte m.E. noch glänzen durch seine Casino Szenen, aber was mir fehlt sind Ballszenen mit Smoking, Tanzen mit Frauen, im Vorbeigehen im Casino gewinnen, all sowas. Aber vielleicht wird ja Skyfall wieder besser, der Rachefeldzug von ein Quantum Trost hat mir nicht so gefallen.
 
Warum besinnt man sich dann nicht auf die alten Tugenden zurück? Irgendetwas muss die Geldgeber ja dazu bewegen, den modernen Bond an die Effekthascherei von Bad Boys oder Die Hard 4.0 anzulehnen... Was ihn allerdings auswechselbar macht...

Aber ich bin leider angefixt. Ich werde mir auch die neuen Bonds anschauen. Wieder und immer wieder.
 
Warum besinnt man sich dann nicht auf die alten Tugenden zurück? Irgendetwas muss die Geldgeber ja dazu bewegen, den modernen Bond an die Effekthascherei von Bad Boys oder Die Hard 4.0 anzulehnen... Was ihn allerdings auswechselbar macht...

Aber ich bin leider angefixt. Ich werde mir auch die neuen Bonds anschauen. Wieder und immer wieder.

Mit BadBoys und vor allem Die Hard 4.0 (der Titel ist schon brachial schlecht) haben die Craig Bond Filme Gott sei Dank nicht viel gemeinsam. Gerade wenn man an die Endsequenzen von Casino Royale mit den Einstürzenden Bauten im malerischen Venedig denkt oder die rasante Verfolgungsjagd am Anfang von Quantum of Solace (Gardasee) wirkt besonders die Kombination aus knallharter Action und atemberaubender Bildästhetik. Der rein platte Krach ist da eigentlich nicht mehr vorhanden.
 
Gutes Beispiel: Das Haus, das bei Casino Royale einstürzt. Aus welchem Grund passiert das? Damit Vesper (oder heisst die Vespa?) stirbt? Das hätte auch anders gelöst werden können. Reine Effekthascherei.
In alten Bonds fliegt am Ende auch immer was in die Luft - jedoch regelmäßig das Hauptquartier des Bösewichts. Und das muss ja vernichtet werden, damit es nicht nochmal vom bösen Bruder des Bösewichts oder Mini-Me oder was weiss ich wem besetzt werden kann.

Anfangssequenz von Quantum of Solace: Sowas darf man keinem Aston antun - nicht mal zum Spass. Und da lasse ich nicht mit mir diskutieren (schmoll).
 
Der letzte "Gute" James Bond war Roger Moore, das waren die Filme noch Kult mit schönen Frauen, tollen Locations, Ironie und coolem Style.
Selbst Pierce Brosnan war als Remington Steele besser. Und Craig als Bond ist wie Daniela Katzenberger in der Bibliothek - überflüssig und albern.

Schöner kann man das kaum sagen;)

Die Bondfilme leben doch davon, dass sie haarsträubend unrealistisch sind und sich selbst nicht allzu ernst nehmen.
Bond-esk ist es, nachdem ein Gegner zusammengeschlagen wurde, sich den Staub aus dem Jackett zu klopfen und einen distinguierten Spruch vom Stapel zu lassen.

Das soll nicht heissen, dass ich anderen Versionen gegenüber nicht offen wäre. Auch einen actionorientierteren Bond koennte man mit einem Augenzwinkern zeigen, ich denke z.b. An die Filme von Luc Besson.
 
Ein Bond a´la Roger Moore wäre heute clownesk und würde an eine Agentenkommödie heranreichen. Die letzten beiden mit Brosnan waren durch das ständige mehr an Gadgets ja nicht mehr Ernst zu nehmen. Es sind andere Zeiten und die diesbezügliche Reduzierung war mehr als notwendig.
 
Schuld am Niedergang von Bond ist Gorbatschow. Ohne den kalten Krieg funktioniert Bond nicht. Es gibt einfach keine adäquaten Gegner. Die Nordkoreaner sind kein Ersatz, an die Islamisten traut sich keiner und überhaupt ist heute alles komplizierter. Früher gab es die bösen Russen und gut war es.
 
Gebe ich dir teilweise recht. Bond funktioniert(e) auf eine Weise nur schwarz-weiss. Aber gerade die Grauzone finde ich viel interessanter. Wie waere es mit Boesewichten aus der westlichen Welt a la Bush Jr. :D

Das gleiche hat man John le Carre uebrigens auch nachgesagt. Die neueren Romane gefallen teilweise besser als die alten, gerade weil die Linie zwischen Gut und Boese so verwischt worden sind.
 
Genau das. Bestens umgesetzt von Austin Powers.
Casino Royal hat mir unter anderem deshalb gefallen, weil Bond authentisch wirkte.

Bond ist in den Büchern von der Figurenmotivation und seinen Handlungsweisen nicht realistisch angelegt, sondern schon ein wenig comichaft. Die Figur hat null Subtext. Daher empfinde ich Authentizität hier als unpassend.

Nebenbei: hat jemand den Tim & Struppi-Film gesehen? Den fand ich, entgegen meinen Erwartungen, super.
 
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