James Bond Skyfall

Also ich finde Craig als James Bond absolute spitze. Das geht mehr in meine Richtung. Ich mag lieber einen "abgefuckten" Bond als so einen Weichspüler, der die Frauen umgarnt und mit blauem Monokini:eek: am Pool abhängt. Eine gewisse Düsternis umgibt Craig. Das gefällt mir sehr gut. Allen Fans wird man es aber wohl nie recht machen können. Wackelkamera erwarte ich bei Sam Mendes übrigens nicht so sehr wie im vorherigen Bond.


Im neuen Film wird James Bond übrigens neben Tom Ford auch Barbour und Levis tragen:

http://www.jamesbondlifestyle.com/product/barbour-x-ki-beacon-heritage-sports-jacket

cl043-barbour-beacon-heritage-sports-jacket-front.jpg


http://www.jamesbondlifestyle.com/product/levi’s-vintage-clothing-menlo-leather-jacket
cl044-levis-vintage-clothing-menlo-leather-jacket-m.jpg
 
Wie in einem anderen Thread schon diskutiert wurde: Craig ist näher an den Romanvorlagen dran als die meisten anderen Bond-Interpretationen.

Ich bin auch der Meinung, dass die neuen Bonds mit Craig deutlich besser sind als die alten. Von halbstündigen Pokerszenen mal abgesehen, aber damals lief das auch rund um die Uhr im Fernsehen und man wollte das ausnutzen.

Ich bin natürlich im Verhältnis zu James Bond viel zu jung. Die alten James Bond filme kenne ich großteils - kann sie mir aber kaum noch ansehen da ich diese Machart von Film nicht mehr zeitgemäß finde. Ich sehe da auch nicht den Tiefgang, von dem hier gesprochen wurde.

Es muss nicht immer gleich wie bei Jason Bourne (auch wenn ich mich da sehr auf den neuen Film freue) oder Jack Bauer sein, ich sehe auch gerne Klassiker wie die Sieben Samurai oder Kubriks 2001 (die man auch nicht rasant nennen kann). Aber die alten Bonds sind für mich mittlerweile lahm, vorhersehbar und stellenweise sehr skuril.

Die meisten Craig-Gegner, die ich kenne sind deutlich älter als ich. Ich habe das Gefühl, dass das tatsächlich eine Generationenfrage sein könnte.
 
Gebe ich auch mal meinen Senf dazu.

Ich mag die alten Bonds, die neuen finde ich grottig. Ich denke, man muss unterscheiden zwischen dem Film und dem Darsteller. Und natürlich zwischen den Romanvorlagen und den Filmen. Die Bücher sind in den 50ern entstanden, da war vieles noch SF, was heute Standard ist. Wohl kaum ein Franchise spiegelte den Zeitgeist so sehr wieder wie die Bond filme. Und um das zu schaffen, fehlt es der heutigen Zeit zu sehr an Geist.

In den 70ern war es noch exotisch, im Film Aufnahmen der Bahamas zu sehen oder Leute, die im Dinner Jacket im Casino stehen und Champagner schlürfen. Natürlich waren die Filme auch behäbiger, was in den Zeiten von XXX und Transporter ( übrigens meine beiden Haupthassfilme ) völlig altbacken wirkt. Heute gibt es 30 Schnitte in einer Minute, dazu Kameramänner mit Schüttellähmung, das heisst dann innovativ. Dafür kaum noch Handlungsstränge von mehr als 3 Minuten länger, um die MTV Generation nicht zu überfordern. Gruselig.

Mir gefiel Roger Moore am Besten, das wird sicher damit zu tun haben, das er "mein" Bond war, mit dem ich groß geworden bin. Dalton war ein Alptraum, Pierce Brosnan gefiel mir vom Typ als Bond eigentlich am Besten, aber da war mir die Serie schon zu abgedriftet. Craig ist sicherlich super als Waliser Werftarbeiter, aber ich nehme ihm nicht ab, das er in höchsten Kreisen spioniert. Dafür ist er so cool, das er Eiswürfel pinkelt. Da waren Arnies Oneliner in den 80ern noch geistvoller. Die neuen Bonds sind das Produkt Ihrer Zeit, in der nach 5 Jahren schon ein Spiderman Remake gedreht wird.

Connery ist eine Ikone, da darf man nicht unbedingt dran rütteln, aber er war nun einmal der erste Bond und hat quasi ein eigenes Genre geschaffen. Für meine Mutter war er immer "der" Bond. Also ist es sicher eine Generationenfrage.
Moore gefällt mir aus dem Grund am Besten, weil er der Figur neue Facetten gab und sich selbst nicht so ernst nahm, wie es Connery noch tat. Er hatte die coolsten Gegner, von Auric Goldfinger mal abgesehen, und die schönsten Schauplätze. Und natürlich die beste Kleidung. Was schert es mich, das er da schon Mitte 40 war? Und wenn mein Vorredner wirklich der Meinung ist, nur die Mittzwanziger kriegen die guten Bräute.. Nun, er möge mal in unser Alter kommen.

Generell sind die Filme eher eine Persiflage an sich selbst und so sollte man sie auch ansehen. Ich habe die Befürchtung, das die neuen Machwerke sich selbst viel zu ernst nehmen. Da der Nimbus des einsamen Rächers seit den unsäglichen Batman Schmonzetten ja wieder total in ist und der Agent seit Bourne auch Seele zeigen muss, steht uns noch schlimmes bevor. Dazu kommt, das die meisten Superschurken von der Realität locker überholt werden und es in Zeiten des Smartphones, der denkenden Autos und des WWW zunehmend schwerer wird, irgendwas Geheimnisvoll oder Innovativ wirken zu lassen. Q ist ja schon in Rente.

Da sehe ich mir lieber zum 30. Mal "Der Spion, der mich liebte" an, mit einem tollen Lotus Esprit, dem fulminanten Curd Jürgens, Caroline Munro als sexiest villian ever und Dinner Jacketts, die wenigstens noch von Brioni waren. Oder gucke direkt Ronin.
 
Gebe ich auch mal meinen Senf dazu.

Ich mag die alten Bonds, die neuen finde ich grottig. Ich denke, man muss unterscheiden zwischen dem Film und dem Darsteller. Und natürlich zwischen den Romanvorlagen und den Filmen. Die Bücher sind in den 50ern entstanden, da war vieles noch SF, was heute Standard ist. Wohl kaum ein Franchise spiegelte den Zeitgeist so sehr wieder wie die Bond filme. Und um das zu schaffen, fehlt es der heutigen Zeit zu sehr an Geist.

In den 70ern war es noch exotisch, im Film Aufnahmen der Bahamas zu sehen oder Leute, die im Dinner Jacket im Casino stehen und Champagner schlürfen. Natürlich waren die Filme auch behäbiger, was in den Zeiten von XXX und Transporter ( übrigens meine beiden Haupthassfilme ) völlig altbacken wirkt. Heute gibt es 30 Schnitte in einer Minute, dazu Kameramänner mit Schüttellähmung, das heisst dann innovativ. Dafür kaum noch Handlungsstränge von mehr als 3 Minuten länger, um die MTV Generation nicht zu überfordern. Gruselig.

Mir gefiel Roger Moore am Besten, das wird sicher damit zu tun haben, das er "mein" Bond war, mit dem ich groß geworden bin. Dalton war ein Alptraum, Pierce Brosnan gefiel mir vom Typ als Bond eigentlich am Besten, aber da war mir die Serie schon zu abgedriftet. Craig ist sicherlich super als Waliser Werftarbeiter, aber ich nehme ihm nicht ab, das er in höchsten Kreisen spioniert. Dafür ist er so cool, das er Eiswürfel pinkelt. Da waren Arnies Oneliner in den 80ern noch geistvoller. Die neuen Bonds sind das Produkt Ihrer Zeit, in der nach 5 Jahren schon ein Spiderman Remake gedreht wird.

Connery ist eine Ikone, da darf man nicht unbedingt dran rütteln, aber er war nun einmal der erste Bond und hat quasi ein eigenes Genre geschaffen. Für meine Mutter war er immer "der" Bond. Also ist es sicher eine Generationenfrage.
Moore gefällt mir aus dem Grund am Besten, weil er der Figur neue Facetten gab und sich selbst nicht so ernst nahm, wie es Connery noch tat. Er hatte die coolsten Gegner, von Auric Goldfinger mal abgesehen, und die schönsten Schauplätze. Und natürlich die beste Kleidung. Was schert es mich, das er da schon Mitte 40 war? Und wenn mein Vorredner wirklich der Meinung ist, nur die Mittzwanziger kriegen die guten Bräute.. Nun, er möge mal in unser Alter kommen.

Generell sind die Filme eher eine Persiflage an sich selbst und so sollte man sie auch ansehen. Ich habe die Befürchtung, das die neuen Machwerke sich selbst viel zu ernst nehmen. Da der Nimbus des einsamen Rächers seit den unsäglichen Batman Schmonzetten ja wieder total in ist und der Agent seit Bourne auch Seele zeigen muss, steht uns noch schlimmes bevor. Dazu kommt, das die meisten Superschurken von der Realität locker überholt werden und es in Zeiten des Smartphones, der denkenden Autos und des WWW zunehmend schwerer wird, irgendwas Geheimnisvoll oder Innovativ wirken zu lassen. Q ist ja schon in Rente.

Da sehe ich mir lieber zum 30. Mal "Der Spion, der mich liebte" an, mit einem tollen Lotus Esprit, dem fulminanten Curd Jürgens, Caroline Munro als sexiest villian ever und Dinner Jacketts, die wenigstens noch von Brioni waren. Oder gucke direkt Ronin.
Ich teile die wenigsten der genannten Standpunkte, finde aber die Aussage der Polemik an sich gut.
 
Ich mag die alten Bonds, die neuen finde ich grottig.
Ich habe im Gegensatz zu Ihnen keine Berührungsängste mit der modernen, etwas überhektischen Art des Actionfilms, teile aber Ihre Meinung bzgl. Bond dennoch. Ich fand Casino Royale gar nicht so schlecht, aber es war für mich kein Bond-Film, weil ich Bond nicht in erster Linie als Actionheld sehe. Es ist - zumindest in der ursprünglichen filmischen Umsetzung - eine comicartig überzogene, nicht ganz ernst gemeinte Hommage an den alten britischen Upper-Class-Lifestyle mit Elementen des klassischen Cold-War-Agentenfilms. Immer Gentleman, immer Herr der Lage, egal, wie abstrus die Lage ist, und natürlich schwimmend in einem Meer von Babes. Grauer, hässlicher Realismus stört da nur. :)

Dabei gab es meiner Meinung nach viele grottenschlechte und komplett hohle bis rückblickend peinliche Filme, alle Dalton-Bonds und viele Moore-Bonds würde ich darunter zählen. Wenn ich ehrlich bin, gibt es gar nicht mal viele Filme, die ich wirklich gut finde, Dr. No, Goldfinger, Thunderball, Live and Let Die, Tomorrow Never Dies und mit Abstrichen The World is not Enough.

Daniel Craig ist gar kein schlechter Schauspieler, aber seinem Bond fehlt nun mal das Alleinstellungsmerkmal. Als ihn der Barkeeper fragt, ob er seinen Wodka Martini geschüttelt oder gerührt haben will, antwortet er. "Sehe ich aus, als ob mich das interessiert?" Nein, und das ist das Problem, die souveräne Kultiviertheit seiner besten Vorgänger hat er gar nicht, er wirkt im Anzug komplett unauthentisch. Guter Gag nichtsdestoweniger. :) Aber damit kann man dieses Franchise nicht weiter entwickeln.
 
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