James Bond Skyfall

Ja, aber woran liegt das? Wenn Bond in den 60ern eine Dienstreise nach Jamaica gemacht hat, ist dem Durchschnittsangestelltenzuschauer jede Sicherung durchgeknallt, weil das für ihn total unvorstellbar war. Heute kann jeder Pauschalurlaub in der Karibik machen wenn er will.
Ja und nein, weil es nicht das Gleiche ist. Die heutigen Low-Cost-Exotik-Urlaube sind Wanne-Eickel-Pommesbude unter Palmen :), selbst die ja durchaus sehr angenehmen Top-Resorts sind Massenabfertigungsanlagen auf hohem Niveau, das hat mit der damaligen Art zu reisen wenig zu tun. Und die echte Luxusklasse (und damit meine ich nicht Pseudo-Superlativkram wie Burj al Arab & Co.) ist heute - wie ein Großteil der Oberschicht im Alltag - so vom Leben Normalsterblicher abgeschottet, dass sich der Durchschnittsangestelltenzuschauer das nicht mal wirklich vorstellen kann, weil es nirgendwo (auch nicht in Filmen) thematisiert wird. Der Glamour der alten Tage ist durchaus nicht tot, er ist heute nur differenzierter.

Eine Frage an die Fans des "Bonds der alten Schule" (vor allem Moore): wie sollte ein moderner Bond aussehen, wenn nicht so wie jetzt?
Bond ist kaltblütig, spontan, ohne Skrupel, gelegentlich brutal. So weit kommt Craig mit. Aber Bond ist auch charmant, gesellschaftlich geschliffen und mit der sehr britischen Neigung zur Ironie ausgestattet, was ihm häufig dieses gewisse Maß an Distanz zur eigenen Situation gibt, durch die er letztendlich als Herr der Lage wirkt. Darin liegt der Unterschied zu beliebigen anderen Film-Actionfiguren und dafür ist Craig (den ich grundsätzlich für talentiert halte und gerne sehe) einfach der falsche Typ.
 
Ja und nein, weil es nicht das Gleiche ist. Die heutigen Low-Cost-Exotik-Urlaube sind Wanne-Eickel-Pommesbude unter Palmen :), selbst die ja durchaus sehr angenehmen Top-Resorts sind Massenabfertigungsanlagen auf hohem Niveau, das hat mit der damaligen Art zu reisen wenig zu tun. Und die echte Luxusklasse (und damit meine ich nicht Pseudo-Superlativkram wie Burj al Arab & Co.) ist heute - wie ein Großteil der Oberschicht im Alltag - so vom Leben Normalsterblicher abgeschottet, dass sich der Durchschnittsangestelltenzuschauer das nicht mal wirklich vorstellen kann, weil es nirgendwo (auch nicht in Filmen) thematisiert wird. Der Glamour der alten Tage ist durchaus nicht tot, er ist heute nur differenzierter.


Bond ist kaltblütig, spontan, ohne Skrupel, gelegentlich brutal. So weit kommt Craig mit. Aber Bond ist auch charmant, gesellschaftlich geschliffen und mit der sehr britischen Neigung zur Ironie ausgestattet, was ihm häufig dieses gewisse Maß an Distanz zur eigenen Situation gibt, durch die er letztendlich als Herr der Lage wirkt. Darin liegt der Unterschied zu beliebigen anderen Film-Actionfiguren und dafür ist Craig (den ich grundsätzlich für talentiert halte und gerne sehe) einfach der falsche Typ.

Den ersten Punkt sehe ich gar nicht anders, das ändert aber nichts am Problem; beim zweiten gebe ich dir Recht, nur - du hast zwar beschrieben, wie es im Endeffekt wirken soll, aber nicht mit welchen Mitteln. Und da wird es mMn wirklich schwierig.
 
Das ist die Quadratur des Kreises und meiner Meinung nach auch nicht die Frage. Es ist wie mit der Bravo, die Leserschaft erneuert sich alle 5-8 Jahre.
Die Sehgewohnheiten haben sich geändert, die MTV Generation ist in aller Regel nicht mehr in der Lage, Storylines von mehr als drei Minuten Dauer zu folgen und hält Knallchargen wie Vin Diesel, Shia LaBoeuf und Robert Pattinson nicht nur für Stars, sondern sogar für richtige Schauspieler. Diese sind in der Regel nicht nur völlig untauglich sondern auch völlig austauschbar.
Selbiges sagte man auch über Roger Moore und Pierce Brosnan war nur ein Kleiderständer, zumindest für die Bond Zuschauer der ersten Generation. Wer 1977 Star Wars im Kino erlebt hat und wie sehr diese Filme die Popkultur verändert haben, kann von den drei neuen Filmen nur entäuscht sein. Aber Stars wie zu Zeiten der großen Studios gab es auch da schon nicht mehr.
Selbst Schwarzenegger und Stallone hatten zu Ihrer Zeit wesentlich mehr Einfluß auf den Erfolg eines Filmes, als das heute der Fall ist. Und eine Gesellschaft, in der Daniela Katzenberger ernsthaft als Star verkauft wird, obwohl die nicht mehr kann, als 10 Meter geradeauszulaufen, wird eine geringe Erwartungshaltung haben.
Die Zeiten haben sich geändert, es wird Leute geben, die nur die alten Filme schauen. Für Leute, die nach 1980 ( oder 1990 ) geboren sind, werden die Filme überwiegend alter Stinkkäse sein. Früher punktete Bond mit Exotik, hübschen Mädels und den Gadgets, dem Lebensgefühl und seiner Historie. Heute mit Tiefgang ( sic ), Action, Coolness und Product Placement. Bond ist und war ein Produkt.
Die guten alten Zeiten des Kintopps werden nicht wiederkommen. Diese Generation wird das in zehn, zwanzig Jahren genauso bemängeln.
Früher war es Perry Como, dann Bill Haley, Elvis, die Beatles und die Stones. Dann musste es Alice Cooper sein und heute Marylin Manson, um die Eltern noch zu schockieren. Oder einer der gruseligen DSDS Stars, wenn auch aus anderen Gründen.

Stars gibt es nicht mehr, innovative Filme nur sehr selten, Kultfilme kaum noch, das Ganze ist zu schnell konsumierbarer Kost verkommen. Schade, aber das wird sich nicht mehr ändern.
 
Das ist die Quadratur des Kreises und meiner Meinung nach auch nicht die Frage. Es ist wie mit der Bravo, die Leserschaft erneuert sich alle 5-8 Jahre.
Die Sehgewohnheiten haben sich geändert, die MTV Generation ist in aller Regel nicht mehr in der Lage, Storylines von mehr als drei Minuten Dauer zu folgen und hält Knallchargen wie Vin Diesel, Shia LaBoeuf und Robert Pattinson nicht nur für Stars, sondern sogar für richtige Schauspieler. Diese sind in der Regel nicht nur völlig untauglich sondern auch völlig austauschbar.
Selbiges sagte man auch über Roger Moore und Pierce Brosnan war nur ein Kleiderständer, zumindest für die Bond Zuschauer der ersten Generation. Wer 1977 Star Wars im Kino erlebt hat und wie sehr diese Filme die Popkultur verändert haben, kann von den drei neuen Filmen nur entäuscht sein. Aber Stars wie zu Zeiten der großen Studios gab es auch da schon nicht mehr.
Selbst Schwarzenegger und Stallone hatten zu Ihrer Zeit wesentlich mehr Einfluß auf den Erfolg eines Filmes, als das heute der Fall ist. Und eine Gesellschaft, in der Daniela Katzenberger ernsthaft als Star verkauft wird, obwohl die nicht mehr kann, als 10 Meter geradeauszulaufen, wird eine geringe Erwartungshaltung haben.
Die Zeiten haben sich geändert, es wird Leute geben, die nur die alten Filme schauen. Für Leute, die nach 1980 ( oder 1990 ) geboren sind, werden die Filme überwiegend alter Stinkkäse sein. Früher punktete Bond mit Exotik, hübschen Mädels und den Gadgets, dem Lebensgefühl und seiner Historie. Heute mit Tiefgang ( sic ), Action, Coolness und Product Placement. Bond ist und war ein Produkt.
Die guten alten Zeiten des Kintopps werden nicht wiederkommen. Diese Generation wird das in zehn, zwanzig Jahren genauso bemängeln.
Früher war es Perry Como, dann Bill Haley, Elvis, die Beatles und die Stones. Dann musste es Alice Cooper sein und heute Marylin Manson, um die Eltern noch zu schockieren. Oder einer der gruseligen DSDS Stars, wenn auch aus anderen Gründen.

Stars gibt es nicht mehr, innovative Filme nur sehr selten, Kultfilme kaum noch, das Ganze ist zu schnell konsumierbarer Kost verkommen. Schade, aber das wird sich nicht mehr ändern.

Das ist, mit Verlaub, riesiger Blödsinn. Gespeist aus Unwissen, falschen Annahmen und einer gehörigen Portion melancholischer Rückschau auf die eigene Jugend.

Ich glaube nicht, dass eine Diskussion großen Sinn hat, aber es juckt mich zu sehr, daher ein paar kurze Punkte:

- die Generation von heute ist nicht dümmer als die, die Star Wars im Kino gesehen hat. Auch zur damaligen Zeit gab es X Shia LaBoufs, an die erinnert sich nur keiner. In der Rückschau konzentriert man sich auf das Gute.
- niemand hält Daniela Katzenberger für einen Star.
- schonmal die Absolut-Flasche in Never Say Never Again gesehen?
- es ist richtig, und das ist einer der Hauptgründe, warum deine Einschätzung so sehr daneben ist, dass es weniger "Kultfilme" gibt. Es gibt auch weniger Beatles, Rolling Stones etc. Aber nicht, weil es weniger gute Filme und Musik gibt, sondern weil sich die gesamte Medienlandschaft fundamental verändert hat. Es kann einfach keine Band mehr eine derartige Popularität wie die Beatles erlangen, weil die Medien nicht mehr so einkanälig sind. Wenn ich mit ein paar Klicks Musik hören kann, die zwar völlig unbekannt ist, meinem Geschmack aber sehr nah kommt, brauche ich kein Radio mehr hören. Wer interessiert sich noch für Charts? Bei 300 Programmen im Fernsehen und 10000 Filmen in der online-Datenbank brauchen nicht mehr alle Sonntag Abend Tatort gucken und unterhalten sich dann Montag auch über etwas anderes.
 
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