Internationale Top-Unis wirklich besser als Deutsche?

Naja, Unis sind ja nicht nur für die Lehre da. Die meisten Professoren, die ich an der Uni kennengelernt habe und sonst aus meinem Bekanntenkreis, interessieren sich wenig für die Lehre sondern hauptsächlich für die Forschung (oder für ihre lukrativen Nebenjobs).

Das mag aber je nach Fach sehr unterschiedlich sein.

Was bleibt einem armen akademischen Tropf denn auch anderes übrig, als sich nach einem lukrativen Nebenjob umzusehen, wenn man nach jahrelanger Maloche am Ende einen Job angeboten bekommt, bei dem man zu seiner kläglichen W-Besoldung mit rund 6.500 € höchstens noch ein paar schmale Taler für wissenschaftliche Leistung - für Lehre aber sowieso nicht - zugewendet bekommt. Ich denke, man muss sich das vor Augen führen, wenn man deutsche und angelsächsische oder amerikanische Hochschulen vergleicht.
 
Aus Praxissicht gut - so eine Art erweiterte Ausbildung. Aus akademischer Sicht geht so - so eine Art abgespecktes Studium.


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Was bleibt einem armen akademischen Tropf denn auch anderes übrig, als sich nach einem lukrativen Nebenjob umzusehen, wenn man nach jahrelanger Maloche am Ende einen Job angeboten bekommt, bei dem man zu seiner kläglichen W-Besoldung mit rund 6.500 € höchstens noch ein paar schmale Taler für wissenschaftliche Leistung - für Lehre aber sowieso nicht - zugewendet bekommt. Ich denke, man muss sich das vor Augen führen, wenn man deutsche und angelsächsische oder amerikanische Hochschulen vergleicht.

Die, die ich kenne/kannte waren nicht unbedingt ein "armer akademischer Tropf", sondern Mitglied des Sachverständigenrates der Bundesregierung oder Psychologen mit gut gehender Privatpraxis oder Architekten mit 60 Mann Büro nebenher oder Anwälte mit Sozietät und Honorarprofessur .....
und noch ein paar Physiker und Biologen:D, denen Geld wohl ziemlich egal ist und wo nur der Erkenntnisgewinn zählt.
 
Naja, Unis sind ja nicht nur für die Lehre da. Die meisten Professoren, die ich an der Uni kennengelernt habe und sonst aus meinem Bekanntenkreis, interessieren sich wenig für die Lehre sondern hauptsächlich für die Forschung (oder für ihre lukrativen Nebenjobs).

Das ist zweifellos richtig, geht aber am eigentlichen gesellschaftlichen Bedarf meist vorbei. In der Forschung gibt es halt mehr Potenzial, dazu zu verdienen, da ist dann der Reiz, seinen eigentlichen Job zu machen, halt nicht mehr so groß und das wird dann gerne an wissenschaftliche Mitarbeiter delegiert. ;)

Unis sind in der heutigen gesellschaftlichen Realität vor allem für die Lehre da. Das ist ihr überwiegender Raison d'être.

Was bleibt einem armen akademischen Tropf denn auch anderes übrig, als sich nach einem lukrativen Nebenjob umzusehen, wenn man nach jahrelanger Maloche am Ende einen Job angeboten bekommt, bei dem man zu seiner kläglichen W-Besoldung mit rund 6.500 € höchstens noch ein paar schmale Taler für wissenschaftliche Leistung - für Lehre aber sowieso nicht - zugewendet bekommt. Ich denke, man muss sich das vor Augen führen, wenn man deutsche und angelsächsische oder amerikanische Hochschulen vergleicht.
Vergleiche führen auch manchmal in die Irre. Aus meinem eigenen Studium würde ich 80% des akademischen Personals mit der kläglichen Beamtenbesoldung, aus der sich ja ein deutlich höheres Netto und ein recht ansehnliche staatliche Pension ergibt, für mehr als ausreichend gemäß ihrer Leistung bezahlt halten. Dass in Oxford oder Harvard mehr bezahlt wird, ist da eher irrelevant und ergibt sich mehr aus dem Geld, das diese bekannten Unis von den Eltern ihrer Studenten abschöpfen. In der zweiten und dritten Reihe sieht es dort auch anders aus.
 
Da ich selbst am Ende meines Studiums stehe und nun 1 Jahr Praxiserfahrung sammeln konnte, wage ich es mir, folgende These in den Raum zu werfen:

Das Ranking der Uni ist völlig irrelevant.

Warum? Weil ich denke, dass bei den meisten Studiengängen der Lehrinhalt total egal ist, weil man diesen in der Praxis sowieso nicht benötigt. Habe aus meinen Wirtschaftsingenieurstudium GAR NICHTS gebraucht.
 

Als jemand aus dem Bereich: teile ich absolut.
Ich kenne (inkl. mir) niemanden, der im Auslandssemester schwerere Kurse erlebt hat. Deswegen kommen bisher wirklich alle, die ich kenne, mit besseren Noten bei geringerem Aufwand aus dem Ausland zurück.

Das Niveau an englischen Unis ist erschreckend, an US-Unis ähnlich. Warum? Weil monetär und daher nicht qualitativ sortiert wird. Man findet nur dort gute Leistungen, wo ausgiebige qualitätsinduzierte Stipendien laufen.


Ich halte diese ganzen pseudogenauen Messungen, egal, wie sie ausfallen, für ziemlichen Humbug. Wichtig für die Uni ist, dass sie ein vorher abgestecktes Wissensgebiet in die Köpfe der Studenten bekommt.

Da muss ich widersprechen. Akademische Aufgabe ist Bildung im eigentlichen Sinn und kein Bulemielernen (wie leider de facto nahezu überall praktiziert). Universitäten sollen daher kein Faktenwissen, sondern methodisches Wissen vermitteln. Ersteres hat immer kürzer werdende Halbwertszeiten, methodisches Wissen ist beständig. Dass unser System diesen Ansprüchen kaum noch gerecht wird, steht auf einem anderen Blatt.

Das Ranking der Uni ist völlig irrelevant.
Das sehe ich nicht so

Habe aus meinen Wirtschaftsingenieurstudium GAR NICHTS gebraucht.
Das kann ja noch andere Ursachen haben.

Führt ein Studium an einer gut gerankten Uni automatisch zu einer guten Ausbildung? Nein.
Besteht durch Rankings ein Anreiz-System, das motivierte und talentierte Studenten anlockt? Meine Erfahrung spricht dafür.

Deswegen bin ich auch ein großer Freund, die Anforderungen für Universitäten hochzuschrauben.


Ich habe mich mal ein bisschen durchgeklickt und würde gerne einmal nachfragen, was ihr von dualen Studiengängen haltet.
Natürlich ist es nur ein deutsches Phänomen aber man verspürt in diesem Thread eine gewisse Kompetenz.


Duale Hochschulen sind ein sehr gutes Modell, um Fachkräfte hoch zu qualifizieren. Daher handelt es sich um eine gut fundierte Ausbildung. Mit akademischer Bildung haben duale Hochschulen wenig zu tun, das ist per se aber nicht schlimm.

Hochschule und Universität haben einfach andere Aufgaben.
 
Da muss ich widersprechen. Akademische Aufgabe ist Bildung im eigentlichen Sinn und kein Bulemielernen (wie leider de facto nahezu überall praktiziert). Universitäten sollen daher kein Faktenwissen, sondern methodisches Wissen vermitteln. Ersteres hat immer kürzer werdende Halbwertszeiten, methodisches Wissen ist beständig. Dass unser System diesen Ansprüchen kaum noch gerecht wird, steht auf einem anderen Blatt.
Mehr wollte ich auch nicht ausdrücken. Das Lernen lernen im Fachgebiet ist das Ideal. Das Abprüfen des vergänglichen Momentswissens ist die Praxis. Natürlich lernen gute Leute quasi im Vorbeigehen dabei auch, worum es wirklich geht, aber was ich damals im Wesentlichen für die Prüfungen auswändig gelernt habe, ist für mich im Berufsleben nur von untergeordnetem Nutzen gewesen.

Und bei mir ging es ja um IT, wo jedem klar war, dass das ein sehr bewegliches Fachgebiet in Entwicklung ist, wo dieser Entwicklungscharakter auch in die Köpfe der Studenten gehört. Das hat nur keinen interessiert, weil die Lehre an sich nicht wirklich großes Interesse bei den Lehrstuhlinhabern ausgelöst hat (zwei wichtige Ausnahmen ausgenommen, die ich in guter Erinnerung behalten habe).
 
.... seinen eigentlichen Job zu machen, halt nicht mehr so groß und das wird dann gerne an wissenschaftliche Mitarbeiter delegiert. ;)

Solange Lehrstühle nach Forschungsleistung und Veröffentlichungsfrequenz besetzt werden statt nach Lehrfähigkeit, wird sich daran auch nichts ändern.

Ein Professor betrachtet die Forschung als seinen eigentlichen Job. Die Lehre ist nur lästiges Beiwerk.

Unis sind in der heutigen gesellschaftlichen Realität vor allem für die Lehre da. Das ist ihr überwiegender Raison d'être.

Das wird an den Universitäten anders gesehen. Die Studenten stören eigentlich nur bei der Arbeit.
 
als jemand aus dem bereich: Teile ich absolut.
Ich kenne (inkl. Mir) niemanden, der im auslandssemester schwerere kurse erlebt hat. Deswegen kommen bisher wirklich alle, die ich kenne, mit besseren noten bei geringerem aufwand aus dem ausland zurück.

Das niveau an englischen unis ist erschreckend, an us-unis ähnlich. Warum? Weil monetär und daher nicht qualitativ sortiert wird. Man findet nur dort gute leistungen, wo ausgiebige qualitätsinduzierte stipendien laufen.




Da muss ich widersprechen. Akademische aufgabe ist bildung im eigentlichen sinn und kein bulemielernen (wie leider de facto nahezu überall praktiziert). Universitäten sollen daher kein faktenwissen, sondern methodisches wissen vermitteln. Ersteres hat immer kürzer werdende halbwertszeiten, methodisches wissen ist beständig. Dass unser system diesen ansprüchen kaum noch gerecht wird, steht auf einem anderen blatt.


Das sehe ich nicht so


das kann ja noch andere ursachen haben.

Führt ein studium an einer gut gerankten uni automatisch zu einer guten ausbildung? Nein.
Besteht durch rankings ein anreiz-system, das motivierte und talentierte studenten anlockt? Meine erfahrung spricht dafür.

Deswegen bin ich auch ein großer freund, die anforderungen für universitäten hochzuschrauben.





Duale hochschulen sind ein sehr gutes modell, um fachkräfte hoch zu qualifizieren. Daher handelt es sich um eine gut fundierte ausbildung. Mit akademischer bildung haben duale hochschulen wenig zu tun, das ist per se aber nicht schlimm.

Hochschule und universität haben einfach andere aufgaben.
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