Internationale Top-Unis wirklich besser als Deutsche?

Wie gesagt, die Studien geben mir diese Information. Andere Quellen, geben mir andere Informationen, je nachdem woher diese kommen, muss man schauen wie man es einschätzt. Es ist ja keine These mehr, sondern eine bestätige Theory. Es geht ja nicht darum, dass jeder Gewinn auf Glück beruht, sondern das extreme Fälle (also auch Verluste) diese Eigenschaft aufweisen. Statistisch beeinflusst die Strategie nicht das Auftreten von solchen Extrema.

Dein Pokervergleich ist gar nicht schlecht und ich stimme ihm zu. Ich habe das Beispiel gewählt anhand von Erfolg und wie er wahrgenommen und Anderen zugesprochen wird. Um es beim Pokervergleich zu belassen: Ein Riesengewinn ist Glück, stetig gute/durchschnittliche Renditen zu erzielen ist Strategie. Trotz guter Strategie ist der Riesenjackpot/Verlust immer noch Glück.

Wie gesagt, mein Beispiel wurde in einem direkten Kontext benutzt und war keine generelle Aussage. Absolutismus führt ja bekanntlich zu nichts, jedoch fällt jeder immer mal darauf zurück. So auch ich.
Ein gutes Buch hierzu ist "Black Swan" oder "Fooled by radomness"
 
Das stimmt, der Begriff ist nicht korrekt von mir gewählt worden. Die Studien beziehen sich auf Investitionsrenditen. Die Kriterien die zur Ertrags"vorhersage" genutzt worden sind, von u.A. Investbänkern, aber eben auch vielen anderen Markteilnehmern, wurden dabei statistisch untersucht. Es kam dabei heraus... Alles Unsinn, das System ist so komplex, das die "wenigen" Parameter an denen sich orientiert wurde keinen relevanten Einflüsse darstellen. Diese Untersuchungsmethodik wird heute wohl als Ansatz genutzt, um u.A. Insiderhandel auf die Spur zu kommen, da dies wohl zu Abweichungen in der Parameterbedeutung führt und dies anscheinend messbar ist.

Sprich überdurchschnittliche Renditen (Erfolg) ist danach Glück.
Das Problem ist dabei, dass solche Untersuchungen schon daran scheitern müssen, dass wirklich hochentwickelte Handelsstrategien intransparent sein müssen, wenn sie Erfolg haben sollen. Alles was zu transparent ist, würde der Markt schnell ausarbitrieren.

Jeremy Irons hat es in "Margin Call" schön auf den Punkt gebracht: "There are three ways to make a living in this business: be first, be smarter, or cheat." Was er noch vergessen hat: "or simply be lucky." Nummer 1 hat auch schon viel mit Glück zu tun, Nummer 2 mit Intellekt. Weiter sagte er was in der Art: "We don't cheat. But though I like to believe we have some pretty smart people gathered here, I'd always prefer to be first."

Ex post behauptet natürlich jeder, dass seine Strategie unschlagbar war, ein kleiner Teil hat damit im Zweifel auch recht, aber die meisten haben schlimmstenfalls beschissen, waren einfach nur die ersten oder hatten vor allem Glück. Genauso gibt es Leute, die obwohl sie ziemlich smart waren nicht nur kein Glück hatten, sondern bei denen auch noch Pech dazu kam, wie Jürgen Wegmann es formulieren würde.

Du meinst Sales&Trading (Securities oder Markets bei einer Bank).

Investmentbanking (Mergers&Acquisitions sowie Capital Markets bei einer Bank) ist eine beratende Tätigkeit und hat mit Gezocke oder Glücksspiel nichts zu tun.

Abgehen davon halte ich die These zum Trading nicht für haltbar. Du spielst gegen den Markt. Klar kann man mal Glück haben, aber auf Dauer gewinnt die Strategie/Taktik, welche den Markt schlägt.

Noch ein schlechter Vergleich:
Poker mag bei einer gespielten Runde Glück sein. Um dauerhaft zu gewinnen reicht dies nicht aus.
Es ist schon ironisch, dass die Trading Desks, die ja eigentlich nur eine Art Annexgeschäft zum Investment Banking waren, seit den 80ern so explodiert sind, dass sie heute das Bild der Branche prägen.

Ein gutes Buch hierzu ist "Black Swan" oder "Fooled by radomness"

Taleb, seine Arbeiten/Paper sind ein Teil meiner Quellen.
Taleb ist übrigens ein schönes Beispiel für eine smarte Strategie. Der hat ja einfach ausgenutzt, dass die meisten Menschen wie psychologisch bekannt ist, relativ wenig über Eintrittswahrscheinlichkeiten von positiven oder negativen Ereignissen nachdenken, aber massiv über die Folgen. Deswegen kam er zu dem Ergebnis, dass deep-out-of-the-money-Derivate meist unterbewertet sind und hat die tonnenweise gekauft. Bei den meisten hat er halt verloren, aber bei denen wenigen, bei denene es geklappt hat, hat er es wett gemacht. Ein schönes Beispiel für eine smarte Strategie. (Dito übrigens ein zweites Buch zu schreiben, in dem im Prinzip nichts anderes drin steht als im ersten ... ich habe Black Swan auch gekauft, hätte ich mir aber sparen können ...)
 
Ich bin der Meinung, dass die Untersuchungen nicht daran scheitern müssen, sondern sogar hervorragend funktionieren. Warum? Solange es "legal" vorgeht, sind für jeden Marktteilnehmer alle Marktinformationen gleichermaßen zugänglich. Die eigene Strategie und die Antizipierung der gegnerischen, sind ja auch nur durch die Informationen möglich. Also ja, der Markt soll sich ja so schnell wie möglich immer austarieren. Das Aushebeln über einen sehr langen Zeitraum oder um kurzfristig massive Vorteile zu generieren ist öfter mal einfacher Betrug.

Ein weiterer Vorteil der Untersuchungen liegt darin, dass diese bereits Geschehenes analysieren können, ein riesiger Vorteil im Vergleich zum Versuch der Vorhersage, so kriegt man die Parameter raus, die eben zu Glück und Pech geführt haben.

Taleb's Strategie war halt eine Rechnung die keiner vorher gemacht hatte, weil er Parameter (die allen zugänglich war) in einen neuen Kontext gestellt hat. Das führt solange zu Gewinn bis Andere verstanden haben, wie es funktioniert. Das ist fair und clever, der Erfolg ist gegönnt. Wenn er Informationen als Grundlage gehabt hätte, die eben nicht allen zugänglich gewesen wären, dann ist's Betrug.

Wie gesagt, das ist eine Strategie und war in dem Ausmaß auch wieder eine Seltenheit. Wenn man u.A. seine Paper liest, erkennt man aber, das die meisten Extrema Großgewinne/Verluste ein Akt des Zufalls sind, weil die Informationsmenge einfach zuviel ist.

Natürlich stellt der Glückliche sich hin und meint das es seine Kompetenz war, schlimmer ist jedoch, das viele es unreflektiert auch noch glauben, aus den selben Gründen mit dem man den Unglücklichen als Verlierer verdammte.
 
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