Dann habe ich aber einen großen Hörfehler...
Ich weiß nicht woher diese Weisheiten kommen. Wie gesagt, ich habe beruflich mit Musik zu tun (falle damit wohl nicht unter den Hörerdurschnitt?!) und kenne eine Menge Menschen die den Unterschied zwischen einer Mp3 (um 128kBit/192Bit) und einer Wave hören. Im Blindtest!!! (Auch Nicht-Musiker)
Beim Konvertieren kommt es immer drauf an, welches Programm verwendet wird. Wenn man mit einem professionellen Programm wandelt, entstehen weniger Artefakte. Das ist aber natürlich noch von vielen anderen Faktoren abhängig.
Man kann eine Mp3 (128/192) meist von einer Wav, Aiff o.a. unterscheiden. Bei einer 320er fällt es schon deutlich schwerer. Aber die Behauptung, dass Mp3 generell dem Original entspricht ist einfach nur falsch.
Also...
es gibt in der Tat unterschiedliche Qualitätsstufen bei der MP3-Codierung (d.h., bei der Umsetzung eines Audiosignals in einen MP3-Code, englisch "encoding"). Je raffinierter der Codierer, desto besser kann die Qualität der de-codierten Musik werden, also die Qualität der Musik, die man hört, wenn man ein mp3-file abspielt (englisch "decoding").
Dem mp3-Spieler selbst ist es quasi egal, wie gut die Musik in mp3 umgesetzt wurde. Was bei der Umsetzung in mp3 verlorengegangen ist, kann er nicht mehr herzaubern.
Bei den raffinierten MP3-Codierungsverfahren gibt es tolle Tricks, die Qualität zu verbessern oder zumindest die Illusion (!) einer tollen Qualität hören zu lassen. Ein Beispiel ist das sogenannte "spectral band replication". Hier wird, bei gegebener Bitrate (z.B. 128 kbps), ein Teil des spektralen Umhüllenden in einem Frequenzband ("spectral band") auch für ein höheres Frequenzband hergenommen ("replication"). Das ist nicht "richtig", es klingt auch anders, als es sein soll, aber es klingt sehr gut i.Vgl. zu Schmalbandsignalen, und der Unterschied wird nicht unbedingt leicht hörbar sein.
Ob man den Unterschied zwischen einem mp3- und einem "CD"-Signal feststellen kann, hängt übrigens nicht zuletzt von dem Musiksignal (Testsignal) selbst ab (mal angenommen, dass sonst keine Schwachstellen im System Aufnahmeraum - Mikrofon - Codierer - Decodierer - Verstärker - Lautsprecher - Hörraum vorhanden sind). Die Natur der mp3-Codierung alleine schon führt bei solchen Klängen zu Wiedergabeproblemen, die stark von der "Attacke" abhängen, z.B. bei einer gezupften Gitarre oder bei einem Cembalo. Da ist z.B. das AAC (Advanced Audio Coding), wie auf iPods, besser geeignet, vor allem bei niedrigeren Bitraten.
Egal, welches dieser Verfahren man verwendet: die Kodierung ist "verlustbehaftet", d.h., es gehen Details verloren. Dass man dennoch (zumal mit Stöpseln in den Ohren, auf der Strasse oder im Zug) kaum einen Unterschied feststellen kann, liegt daran, dass die Erfinder der mp3-Codierung versucht haben, (nur) solche Details wegzulassen, die das menschliche Ohr ohnehin nicht oder kaum wahrnehmen würde. Z.B. werden viel leisere von viel lauteren Komponenten für das Ohr maskiert, oder hat das menschliche Ohr keine unbeschränkte Fähigkeit, benachbarte Frequenzen aufzulösen. Das ist Psycho-Akustik, s. wikipedia
Also: jeder hat auf seine Weise Recht. Und es geht nichts über Live-Musik
Fuchs grüsst herzlichst.