Helmuts Mädchen will sparen

Die "Privaten" finanzieren durch ihr System / Beiträge das komplette Gesundheitssystem. Sie stellen nur 10% der Versicherten, finanzieren jedoch teilweise (je nach Bereich) bis zu 25% der Kosten, da sie viel höhere Sätze abgerechnet bekommen.

Das gesetzliche System wäre ohne die PKV seit vielen Jahren tot.

Deshalb wehren sich ja auch die meisten Mediziner gegen die Abschaffung der PKV, weil dann eine große Einheits-AOK droht.

hmm ... mal überlegen:
1. Die Privaten finanzieren das komplette Gesundheitssystem
2. 10% der Versicherten finanzieren 25% der Kosten
3. Das gesetzliche System wäre ohne PKV seit vielen Jahren tot
4. Die Mediziner wehren sich gegen die Abschaffung weil dann die "Einheits-AOK" droht

Die Punkte 1-3 stellen für mich ohne belegbare Informationen allenfalls Stammtischparolen dar (zumal ich in 1. und 2. schon einen Widerspruch sehe) ... der Grund weswegen die Mediziner gegen die Abschaffung der PKV sind, liegt meines Erachtens eher in der Sicherung von diversen Einkommensvorteilen.

entschuldigen Sie bitte Hr. Görner aber ich denke Sie haben hier alles andere als Recht, mir erscheinen Ihre Aussagen an dieser Stelle eher polemisch...

viele Grüße
HD
 
Guten Morgen,

Frau und Kinder werden in der Regel in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Wird über ein "500 € - Pflichtversicherungsangestelltenverhältnis" der Frau gelöst.

D.h. die Frau zahlt auf Basis eines angestellten Einkommens von 500 € monantlich geringste KV-Beiträge in die gesetzliche Krankenkasse, hat aber die ganze restliche Sippe damit versichert. Damit mißbrauchen viele privatversicherte indirekt die Solidarität in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Grüße
Günter

Nee, so einfach ist das nicht.

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die Kinder IMMER beim Besserverdienenden versichert sein müssen. Wer das umgeht, betrügt und riskiert hohe Nachzahlungen. Die PKV's fragen sehr genau nach!
Auf die 500 €-Jobs der Ehefrau funktionieren nicht so ohne weiteres.
Der KV-Beitrag ist heute vom Gesamteinkommen abhängig und die AOK's fragen regelmäßig nach (Zinserträge, Einnahmen aus Vermietung und verpachtung etc.). I.d.R. besteht Zugewinngemeinschaft!
Die Gesetze sind da, die Kontrolleure fehlen!!!

Aber auch GKV's sind nicht ohne: obwohl nicht erlaubt, übernimmt die GKV Selbständige Privatversichterte wieder als Mitglieder, plus Ehefrau und drei Kindern- jeder Kunde zählt! Was soll das also?
Gruss
utala
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch 'ne Ergänzung:

meine Kinder waren bis zum Beginn ihrer Berufstätigkeit privat versichert.
Mit dem ersten Job begann die Plichtversicherung (Beitragsbemessungsgrenze) zwangsweise. Wer beschwert sich den da?
Sie wären gerne privat geblieben und zahlen jetzt zusätzliche Beiträge für Zusatzversicherungen...

Ohne die Zahlen von Stephan_Goerner überprüfen zu können: wenn ich die Leistungsabrechnungen der GKV so betrachte könnte er durchaus Recht haben!

Aktuell steht bei meiner Partnerin eine kleine Esszimmersanierung an.
Die GKV zahlt knapp 1.300 € von total 6.000 €!
Wohl dem, der gespart hat oder rechtzeitig eine vernünftige Zusatzversicherung abgeschlossen hat.
 
Das die Leistungen innerhalb der GKV indiskutabel ungenügend sind bestreite ich nicht. Die Gründe hierfür sind nach meinem Empfinden allerdings so vielfältig, dass Sie nicht nur in dem Kontext "PKV gegen GKV" zu erklären sind.

Was die Ausführungen des Hr. Goerner allerdings mit der Leistungsabrechnung der GKV zu tun hat, erschliesst sich mir an dieser Stelle nicht (gerne lasse ich mich hier aufklären).

viele Grüße
HD
 
Natürlich ist das Gesundheitssystem eine böse Baustelle. Es könnte helfren, mal zu schauen, wo es besser funktioniert. Da bietet sich wohl die Schweiz an, aber da soll es wohl auch keine PKV geben.

Was mich dabei ärgert, ist die Tatsache, daß jetzt alle auf der Bevölkerungsentwicklung (nicht "demographische" Entwicklung, denn in der Demographie als Wissenschaft hat sich die Entwicklung nicht vollzogen, sondern im "demos", also im Volk: richtig wäre also vielleicht "demotische Entwicklung", wenn man also schon ein Fremdwort verwenden will - aber es wundert nicht, daß die Versager im Politischen auch noch Dummschwätzer sind) herumreiten und so tun, als sei die Erkenntnis dazu vom Himmel gefallen. Natürlich war das schon vor 30 Jahren alles klar, und ich habe damals mich immer gewundert, warum das kein Politiker aufgreift. Aber wäre ja unpopulär gewesen, man hätte womöglich für schlechte Zeiten sparen müssen..

Und nun? Ich stimme bei, wenn gesagt wurde, daß die Anpassungszeit erstmal nur 30 Jahre beträgt. Dann müßten wieder stabile Verhältnisse vorherrschen: Also keine Alterspyramide, sondern eine sich leicht nach oben verjüngende Säule. An sich Zeit genug, zu planen. Aber da hab ich wenig Hoffnung. Und bis dahin? Es bleibt wohl nur, in Würde (und mit finnaziellen Einbußen) zu schrumpfen; aber eigentlich traue ich auch das den Politikern nicht zu.

Grüße Zieten
 
Was die Ausführungen des Hr. Goerner allerdings mit der Leistungsabrechnung der GKV zu tun hat, erschliesst sich mir an dieser Stelle nicht (gerne lasse ich mich hier aufklären).

viele Grüße
HD

Bei den Vergütungen, die ein Arzt durch Kassenpatienten erzielt, kann keine Praxis existieren. Insofern hat Herr Goerner recht, die Praxen werden von den Privatpatienten finanziert (und von Kassenpatienten, die Extraleistungen privat bezahlen).

Hier eine kleine Übersicht der Vergütungsleistungen der GKV, entnommen aus WIKIPEDIA:
EBM = Einheitlicher Bewertungs-Maßstab

"Beispiele für solche EBM-Nummern und deren Punktzahlen (EBM 2008)

* GOP 01410 Hausbesuch 440 Punkte
* GOP 01730 Krebsfrüherkennungs-Untersuchung bei der Frau 400 Punkte
* GOP 03110 einmalige Pauschale im Quartal für Patienten bis zum 5. Lj. 1000 Punkte
* GOP 03111 einmalige Pauschale im Quartal für Patienten vom 5. Lj. bis zum 59. Lj. 900 Punkte
* GOP 03112 einmalige Pauschale im Quartal für Patienten ab 60. Lj. 1020 Punkte
* GOP 03115 jeder weitere Arzt-Patientenkontakt im Quartal (seit 1. Januar 2008 gestrichen)
* GOP 03321 Belastungs-EKG 565 Punkte
* GOP 04110 einmalige Pauschale im Quartal für Kinder bis zum 5. Lj. 1000 Punkte
* GOP 05330 Anästhesie oder Kurznarkose 2375 Punkte
* GOP 26350 Kleiner urologisch operativer Eingriff 220 Punkte

Das ärztliche Honorar ergibt sich aus der Punktzahl, multipliziert mit dem Punktwert, der variabel ist. Dem seit 1. April 2005 gültigen EBM lag ein kalkulatorischer Punktwert von 5,11 Cent zu Grunde. Tatsächlich ausgezahlt werden je nach Fachgruppe und Region Punktwerte zwischen 2 und 5,11 Cent. Dabei werden 5,1 Cent nur für wenige ausgewählte Gruppen und Leistungen verrechnet. Üblich sind in Bayern für Kinder- und Hausärzte 3,5 Cent)

Die Bedeutung der Pauschalen des EBM 2008 sind hervorzuheben.

So bedeutet die GOP 04110 mit 1000 Punkten bei einem Punktwert von 3,5 Cent:

1000 X ca. 3,5 Cent 35,00 €.

Diese fiktive Maximalsumme von 35,00 € erhält z.B. ein Praxisinhaber für die vollständige Versorgung eines Kindes für ein Quartal (3 Monate). Dabei ist unerheblich, ob der Patient einmal oder 5 mal in die Sprechstunde kommt, ob lange Gespräche notwendig werden oder nicht. Überschreitet ein Arzt Fallzahlgrenzen wird das Honorar anteilig gekürzt. Bei Überweisungen von Hausarzt zur Hausarzt wird nur die halbe Versichertenpauschale vergütet. Aus dem dann tatsächlich gezahlten Honorar hat der Arzt die laufenden Praxiskosten (Personal, Räume, Verbrauchsmaterial usw., je nach Fachgruppe 40-60 %, in einzelnen Fachgruppen mehr) zu zahlen, nach deren Abzug sein zu versteuerndes Einkommen verbleibt."

Ende WIKI

Da mache sich jeder sein Bild.

Liebe Grüße
utala, der nix gegen die GKV hat...
 
Zunächast einmal vielen Dank für die Recherche !!! fehlt nur noch der Trend zur Großfamilie bei PKV Mitgliedern ...
am besten gleich jeder 20 Kinder (vorsichtig Ironie) damit die Masse ausgeglichen werden kann...

Bei den Vergütungen, die ein Arzt durch Kassenpatienten erzielt, kann keine Praxis existieren. Insofern hat Herr Goerner recht, die Praxen werden von den Privatpatienten finanziert (und von Kassenpatienten, die Extraleistungen privat bezahlen).
...
Liebe Grüße
utala, der nix gegen die GKV hat...

Der obigen Behauptung kann ich so nicht zustimmen ... allenfalls finanzieren die benannten Gruppen die Praxen (oder im Kontext das Gesundheitssystem) mit, aber niemals leisten sie dies alleinig. Wenn dem so wäre, frage ich mich wieso wir noch ständig steigende GKV-Beiträge haben ... Auch den Arzt der freiwillig auf die Transferzahlungen aus der GKV verzichtet möchte ich sehen...

Das Gesundheitssystem ist eine soziale Errungenschaft, die ich mir weder als schlecht zerreden noch in ihrer gesamtgesellschaftlichen Relevanz/Verantwortung wegargumentieren lassen; schon gar nicht ohne eine adäquate Alternative für alle Beteiligten bieten zu können...

viele Grüße
HD
 
Nee, so einfach ist das nicht.

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die Kinder IMMER beim Besserverdienenden versichert sein müssen. Wer das umgeht, betrügt und riskiert hohe Nachzahlungen. Die PKV's fragen sehr genau nach!


Gruss
utala

Sorry, hier sollte es GKV = gesetzliche Krankenversicherung heißen

utala
 
Das Gesundheitssystem ist eine soziale Errungenschaft, die ich mir weder als schlecht zerreden noch in ihrer gesamtgesellschaftlichen Relevanz/Verantwortung wegargumentieren lassen; schon gar nicht ohne eine adäquate Alternative für alle Beteiligten bieten zu können...

viele Grüße
HD

Das will ja auch niemand.
Es ändert aber nix daran, dass in den letzten Jahrzehnten von den zuständigen Politikern und Beamten die Weichen falsch gestellt wurden (oder gar nicht). Heute ist dieses System schlecht, sonst müsste der Staat nicht immer eingreifen. Kein 2-Klassen-System? Haha.

Ähnliches gilt für unser Rentensystem, und, wie wir heute alle wissen, auch für die Finanzpolitik.

Adäquate Alternativen werden vorgeschlagen, aber ohne weitere Überprüfung durch den politischen Gegner, durch Lobbyisten, Journalisten und sonstige Meinungsvorgeber zerrissen. Man schaue sich nur Diskussionen im Fernsehen an. Alle laufen so ab: "Meine Meinung steht fest. Man verwirre mich nicht mit neuen Tatsachen". Leider hört niemand dem anderen zu und selbst der Zuschauer hört das, was er hören will und applaudiert freundlich.

Wegen beginnender Frustation und Polemik höre ich hier lieber auf.

utala
 
... In vielen Krankenhäusern stellen die PKV 10% der Patienten und tragen 25% der Kosten. In den meisten Praxen sieht es ähnlich aus. ...

Guten Abend,

Nebenbei: Bei einem Privatpatienten können Ärzte/Krankenhäuser, wie ich gehört habe, den 2,5-fachen, mit Begründung je nach Leistungsfähigkeit der gewählten Privaten Krankenversicherung sogar bis zu dem 5-fachen Satz abrechnen. Sprich: Wenn ein Arzt 1 privaten Blindarm operiert muss er in gleicher Zeit 2,5 - 5 gesetzliche Blindärme machen, um die gleichen Einnahmen zu erzielen.

Unter diesem Gesichtspunkt hat Herr Görner natürlich in vielen seiner Punkte vollkommen recht.

Nur eines, und das ist meiner Ansicht nach das Hauptproblem:
Die private Krankenversicherung würde
a.) ohne Gesundheitauswahl
und / oder
b.) mit Familienversicherungszwang
nicht funktionieren bzw. nicht in der heutigen Form funktionieren!

Wir haben mit der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland ein fantastisches System, um das uns die ganze Welt beneidet. Leider krank dieses System daran, dass es immer mehr:
- privatversicherte Beamte
- privatversicherte Selbstständige
- privatversicherte angestellte "Gutverdiener"
abwandern
und die in der gesetzlichen Krankenversicherung verbliebenen
- anzahlmäßig immer weniger werden
- immer weniger verdienen (und damit niedrigere Beiträge leisten)
- immer mehr kostenlos Mitversicherte (z.B. Familienversicherte) tragen müssen

Freundliche Grüße
Günter

p.s.: Die demographische Entwicklung lasse ich mal absichtlich außen vor, da wir daran, aktuell wirkend, nichts ändern können.
 
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