Mir will es aber immer noch nicht in den Kopf, warum es so wenige Hersteller schaffen, einen Absatz zu konstruieren, der fest auf dem Boden steht. Ist das so schwierig umzusetzen?
Ferne wüsste ich gerne, wie man dieses Problem bei einem rahmengenähten Schuh mit Absatz aus verschiedenen Lederschichten lösen würde, ohne dabei die Optik zu ruinieren oder die Geometrie des Schuhs so zu vermiesen, dass der Träger bald zum Orthopäden muss.
Zur ersten Frage: Weil Schuhhersteller Geld verdienen wollen.
Jede so eine Sohle hat eine Form, in die sie gespritzt wird und damit man nicht für jeden Leisten mit einer anderen Sprengung ne neue Form machen muss (in jeder Größe, ggf. plus halbgrößen). Nimmt man halt ein und die selbe fertige Sohle für verschiedene Leisten mit verschiedenen Sprengungen. Wobei Dr. Martens eigentlich nicht so viele Leisten hat und eh immer die selbe Sohlenart drunter macht. da sollte das machbar sein. Hinzu kommen Fertigungstechnische Toleranzen. Die sind in der Fabrik deutlich höher als im Handwerk. Wenn ich nen Schuh plane mit ner Absatzhöhe von 2cm, dann hat der die nachher auch, plus minus 1-2mm. In der Fabrik kommen da in 10 Arbeitsschritten wenn du Pech hast je 1mm Toleranz und dann hast du halt am Ende n ganzen cm.
Und das letzte aber wichtigste: Bei den Herstellern regieren inzwischen die Designer und nicht mehr die mit Ahnung (Schuhmacher oder Schuhfertiger). Da wird ein bestimmtes Design entworfen mit einer bestimmten Sohle. Ob das Sinn macht oder nicht ist zweitrangig
Zur zweiten Frage: Ich hatte ja schon geschrieben, dass es gewisse optische Einschränkungen immer gibt. wie Urban schon schrieb, kann man versuchen das ganz zu mitteln. Etwas höhere Sohle, etwas niedrigerer Absatz. Dann klappt das meistens irgendwie
Da ist der Schuhmacher halt gefragt, nicht nur stumpf das selbe zu machen, was er immer macht sondern mal zu gucken, wie mans denn schön hinbekommt. Ist aber auch ne Preisfrage. Je nach Region sind Reparaturkosten schon ziemlich hoch, auch ohne nähen. Bei uns kostet LEder/Gummi Absatz 17,50€, wenns Rendenbach sein soll 22,50€, wenn dann noch ne Lederhalbsohle dazu kommt landen wir leicht bei 50€. Bei Gummi ists günstiger, aber da sind die Schuhe auch billiger : )
Ich habe den Hersteller bereits informiert, mal schauen wie es ausgeht. Ich laufe mit den Dingern ja leider schon einige Wochen rum, daher ist ein sofortiges Zurückschicken nicht drin.
bei echten Dr. Martens würd ich auch reklamieren (sahen gar nicht so aus
)
Halt uns mal auf dem laufenden was das gibt.
Das Sohlenmaterial von Dr. Martens ist übrigens tatsächlich die Pest zum kleben, weil es öl-, Säure-, benzinresiten, laktosetolerant, Ebolaimmun und was weiß ich was noch alles ist. Da gibt es mittel und Wege, aber ne Garantie würd ich da auch nicht für abgeben wollen. Zumal die Materialmischung seit die in Asien produzieren auch immer mal wieder schwankt.
wie ich oben schrieb. es ist immer ein Kompromiss. Ein guter Schuhmacher kriegt es so hin, dass es halbwegs gescheit aussieht und halbwegs tragbar ist. Aber optimal ist es halt nicht.