Darf ein Absatz leicht kippeln?

Diese Niete kann man tragen so wie sie nun einmal ist oder entsorgen.
Daran ändern kann man gar nichts, denn das, was als Sohle mit Absatz erscheint, ist nichts anderes als eine Hartgummihülle, die innen mit Ausnahme der Aussteifungsstege komplett hohl ist.
Jeder Kommentar dazu ist somit obsolet.
 
Viel dürfte von dem Absatz auf jeden Fall nicht mehr übrig bleiben (rein hypothetisch natürlich - Danke für den Hinweis Urban), wenn man die überstehende Höhe abschleift. Die Optik wäre auf jeden Fall dahin, egal ob möglich oder nicht.

Mir will es aber immer noch nicht in den Kopf, warum es so wenige Hersteller schaffen, einen Absatz zu konstruieren, der fest auf dem Boden steht. Ist das so schwierig umzusetzen?

Ferne wüsste ich gerne, wie man dieses Problem bei einem rahmengenähten Schuh mit Absatz aus verschiedenen Lederschichten lösen würde, ohne dabei die Optik zu ruinieren oder die Geometrie des Schuhs so zu vermiesen, dass der Träger bald zum Orthopäden muss.
 
Anfängerfrage: Müssten die blaue und die rote Linie nicht parallel sein, damit der Schuh einen festen Stand hat? Oder verstehe ich das falsch?
 
Ich habe mir das gerade mal anhand eines Lineales und des Bildes illustriert. Also ich finde schon, dass da ein beträchtlicher Teil des Absatzes fehlen muss, damit der Schuh wieder gerade steht. Rein optisch finde ich das für den gezeigten Schuh durchaus einen herben Verlust.
 
Danke für eure Einschätzungen. Der Schuh hat €180 gekostet. Ich war inzwischen auch beim Schuhmacher damit. Der hat mir gesagt, dass er (wie ihr) den Absatz abschleifen würde, bis es passt. Das Problem bei diesem Schuh sei, dass der Gummiabsatz hohl ist, was - siehe auch Urbans Post - anscheinend typisch ist für Doc Martens Stiefel. Man könne also nur wenig abschleifen und auch dann sei der Rest der Gummisohle schnell durchgelaufen. Den Absatz dann zu erneuern sei ebenfalls schwierig, weil auf diesem Gummi kaum ein Kleber halte. Ansonsten könne er noch versuchen, den Schuh etwas zu richten, bis er grade steht.
Er rate aber zur Reklamation.

Ich habe den Hersteller bereits informiert, mal schauen wie es ausgeht. Ich laufe mit den Dingern ja leider schon einige Wochen rum, daher ist ein sofortiges Zurückschicken nicht drin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessanter Faden, man lernt immer wieder was Neues.

Habe auch mal einige meiner Schuhe diesbezüglich betrachtet, die Oxfords von John Crocket kippeln ebenfalls ein wenig (scheinbar im Rahmen wie die hier angesprochenen Shoepassion-Modelle), das einzige Paar mit einem absolut sauberen Stand ist ausgerechnet ein preiswerter Derby von Bugatti...
 
Nur nochmal zu Verständnis für einen blutigen Anfänger auf diesem Gebiet: Zur Korrektur solch einer falschen Absatzhöhe wird der gesamte Absatz auf seiner ganzen Oberfläche abgeschliffen, richtig? Oder wird einfach nur eine schräge Schleifung durchgeführt, damit der Schuh dann glatt auf dem Boden steht? Bei letzterer Alternativen hätte man dann allerdings keine "geraden" Lederschichten mehr auf dem Absatz, sondern von machen Lederschichten nur noch Teile übrig. Außerdem würde der Schuh fortwährend "schief" im Schuh stehen, ähnlich dem Laufen einen Berg hinunter. Das kann nicht gewollt sein, oder?

Mir geht es konkret z.B. um einen Oxford von Shoepassion. Wie würden die Experten hier im Forum denn in dieser Situation vorgehen?

Fehlstand.jpg

Der gezeigte Schuh steht vorne ziemlich genau einen Zentimeter über dem Untergrund, wenn man den Absatz flach auf den Boden stellt. Wenn ich diesen Zentimeter vom Absatz abziehe, ist die Hälfte fast nicht mehr vorhanden, was äußerst bescheiden aussehen würde. Gibt es hier denn noch andere Möglichkeiten das Problem zu lösen ohne die Optik zu ruinieren?
 
Oben