Anzüge für Praktikum in der Großkanzlei

Ich bin gerne bereit Abstriche zu machen und möchte auch nicht zwingend meinen kompletten Kaufpreis als einzige Option wieder haben. Ich hätte auch nichts gegen eine neue Sohle gehabt, gerne auch mit Aufpreis, dafür dann von Rendenbach.

Dass ich allerdings 40€ für eine geklebte Sohle zahlen soll, hat mit Kulanz nichts zu tun sondern ist eine maßlose Frechheit. Mein lokaler Schuhmacher doppelt Rendenbachsohlen (sofern der Kork noch gut ist) für 65€ auf. Das steht nicht im geringsten in einem angemessenen und gerechten Verhältnis.

Ich habe leider auch noch kein Zivilprozessrecht gehört, allerdings müsste die Aussage von vielen Zeugen doch auch etwas wert sein, oder? Alleine durch meine Lebensumstände bedingt, ergibt sich für mich kaum eine Gelegenheit, solche Schuhe zu tragen. In der Universität trage ich ausnahmslos Bootsschuhe, was auch jeder meiner Mitstudenten bestätigen würde. Auch im privaten Bereich werde ich oft genug von unterschiedlichsten Personen gesehen, die auch hier bestätigen würden, dass ich immer nur mit legererem Schuhwerk und nie mit rahmengenähten Schuhen unterwegs bin.

Ein Prozess wäre allerdings wirklich nur das letzte Mittel und sollte möglichst vermieden werden. Das kann man bestimmt auch anders regeln.

Und mit Kulanz hätte das beim SuitSupply-Beispiel genau so wenig zu tun wie beim besagtem Problem mit Shoepassion. Dabei geht es um rechtlich bindende Verpflichtungen, nicht um freiwillige Kulanz seitens des Herstellers.

Rein aus Interesse: Hat Shoepassion jemanden im Forum, der hier gelegentlich mitliest? Wenn ja, wie heißt der User denn?
 
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Ich habe leider auch noch kein Zivilprozessrecht gehört, allerdings müsste die Aussage von vielen Zeugen doch auch etwas wert sein, oder? Alleine durch meine Lebensumstände bedingt, ergibt sich für mich kaum eine Gelegenheit, solche Schuhe zu tragen. In der Universität trage ich ausnahmslos Bootsschuhe, was auch jeder meiner Mitstudenten bestätigen würde. Auch im privaten Bereich werde ich oft genug von unterschiedlichsten Personen gesehen, die auch hier bestätigen würden, dass ich immer nur mit legererem Schuhwerk und nie mit rahmengenähten Schuhen unterwegs bin.



Rein aus Interesse: Hat Shoepassion jemanden im Forum, der hier gelegentlich mitliest? Wenn ja, wie heißt der User denn?

1) Aufgrund § 476 BGB trägt SP hier die Beweislast. Die werden natürlich den Beweis antreten durch den SV und nicht durch irgendwelche Zeugen.

2) Ja, Tobias Börner. Der hilft hier auch öfters mal unbürokratisch bei Problemen. Allerdings nicht bei harter Gangart gegen SP ;)
 
Rein aus Interesse: Hat Shoepassion jemanden im Forum, der hier gelegentlich mitliest? Wenn ja, wie heißt der User denn?

Ach der, das ist nur der Chef des ganzen Vereins... :)

Solltest dich evtl mal im Shoepassion Thread melden. Sonst würde ich diese Mangelsache hier auslagern, hat hier nix verloren.
 
Ein öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger untersucht den Schuh und erstattet hierzu ein Gutachten.
Wegen eines Streitwerts von 30%*(Preis eines Shoepassion-Schuhs). Sischer. :rolleyes:

Gewährleistung hat mit Kulanz ganz und gar nichts zu tun.
Danke aber so banal ist es um meine Rechtskenntnisse nicht bestellt. Bei Gebrauchsgütern scheint der Fall für mich zumindest nicht so klar, dass ich mich auf die 100% Seite stellen würde. Inwieweit Shoepassion seine Verhandlungsmacht ausspielt, liegt ganz bei deren Kalkulation. Aber wir sind natürlich hier alle weisse Ritter mit reinem Gewissen, schon klar.:rolleyes:

Das Problem und auch das Ungerechte ist, dass das Prozessrisiko hier einschließlich SV-Kosten bei rund 1T€ liegen dürfte. Während SP das kein Kopfzerbrechen bereitet, wird der betroffene Kunde das gut überlegen. Eventuell akzeptiert man als Kunde aus dieser Erwägung, was eigentlich nicht angemessen und akzeptabel ist. (Eine ordentliche Rechtsschutzversicherung ist wirklich keine schlechte Anschaffung.)
Natürlich ist das ein akzeptables Angebot seitens Shoepassion. Die 50 Euro würde ich als Lehrgeld verbuchen und dort ganz sicher nichts mehr bestellen, fertig. Aus Versuch wird man kluch. Solche "Abzocke" kommt in den besten Familien vor, da ist man auch im höherpreisigen Segment nicht davor geschützt. Ich spreche aus Erfahrung..
 
In der Universität trage ich ausnahmslos Bootsschuhe, was auch jeder meiner Mitstudenten bestätigen würde. Auch im privaten Bereich werde ich oft genug von unterschiedlichsten Personen gesehen, die auch hier bestätigen würden, dass ich immer nur mit legererem Schuhwerk und nie mit rahmengenähten Schuhen unterwegs bin.
Zur geflissentlichen Kenntnisnahme: dieser Sachverhalt wurde soeben der Stilpolizei übermittelt zwecks Einleitung eines Sartorial-Verfahrens...;)
 
Ich denke auch, dass das ganze hier ein wenig ausgeartet ist. Eigentlich sollte es ja um Anzüge für die Großkanzlei gehen und nicht um mangelhafte Sohlen. Ich denke, ich werde mit Tobias Börner in Kontakt treten und im Shoepassion-Thread bezüglich dieses Themas weiterschreiben, falls sich was ergeben sollte.

Ihr solltet das ganze allerdings nicht falsch verstehen: Ich glaube, dass Shoepassion im Grundsatz sehr gute Produkte herstellt, mit denen Man(n) lange Freude haben kann. Das zeigt mir auch meine Modell No. 543, das sehr gut passt und vor keinerlei Belastung zurückschreckt. Lediglich die Weise, auf der mit Problem an verkauften Produkten verfahren wird, ist eines Schuhs im Preisbereich von 200€ aufwärts doch eher unangemessen. Vielleicht war das ein unglücklicher Einzelfall und ist sonst besser, das kann ich nicht beurteilen.

Ich war eigentlich fest entschlossen, weiterhin bei Shoepassion zu kaufen, alleine wegen des fairen Preises und der guten Qualität (Ausreißer passieren sogar bei meiner Lieblingsmarke Seiko, das wäre zu verschmerzen). Falls allerdings wirklich keine zufriedenstellende Einigung gefunden werden kann, dann muss ich mich wohl oder übel nach anderen Herstellern umsehen, bei denen der Support nicht direkt abblockt und das deutsche Recht außer Acht lässt. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie die Sache ausgeht... Ich melde mich, wenn ich mehr weiß und die Sache zu einem Ergebnis gekommen ist.

EDIT: Bootsschuhe sind einfach viel zu bequem, um sie zu verschmähen. Ich weiß, das stößt hier auf die gleiche Gegenwehr wie Jogginghosen und Motto-T-Shirts, aber mit zarten 20 Jahren darf man sich solche stilistischen Fauxpas bestimmt auch mal erlauben. Ich gelobe auch feierlich, dass ich später ausnahmslos rahmengenähte Schuhe tragen werde, wenn es die Stil-Kasse hergibt. Bis dahin fahre ich mit meinen Sebagos eigentlich ganz gut :D
 
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Kundenservice ist der am meisten unterschätzte und deshalb auch sehr schlecht honorierte Part am ganzen Geschäft. Deswegen gibt es ihn auch eigentlich nicht mehr, mit seehr wenigen Ausnahmen. Ich mache lieber ein paar Abstriche beim Produkt wenn ich weiß, dass beim Service alles glatt geht.. Aber der Preis ist dafür eigentlich kein wirklicher Indikator, wie gesagt.

Würde mich auch interessieren, wie die Geschichte ausgeht.
 
Die Sache ist doch eigentlich recht einfach, wenn man mal alle juristische Theorie beiseite lässt:

Du bist unzufrieden mit dem Produkt, bringst Deine Argumente vor und der Verkäufer entscheidet, ob er Dir entgegenkommen will. Ob er Deinen Argumenten glaubt ist zweitrangig. Er weiß, dass dieser Vorgang in Anbetracht des Streitwertes und der erforderlichen Beweisführung niemals vor Gericht landen wird. Stattdessen fragt er sich, was ihm der Kunde wert ist, wozu im Übrigen neben seiner Kaufhistorie und seinem zu erwartenden Kaufverhalten auch dessen Auftreten beiträgt.

Bewertet er das positiv, wird er versuchen, Deinen Wünschen so weit als möglich entgegen zu kommen.
Bewertet er das negativ, wird er Dir eben nicht entgegen kommen.

Was sich an diesem Beispiel zeigt, ist das Shoepassion in seinen Prozessen nicht schnell genug mitzuwachsen scheint und sozusagen vom eigenen Erfolg überrollt wird.

Zunehmend Angestellte in Filialen ohne echte Entscheidungsbefugnisse, zu lange Entscheidungswege und überlastete Entscheidungsbefugte aufgrund einer (positiv angenommenen) proportionalen Wachstumsrate von GuK Fällen im Verhältnis zum Geschäftswachstum.

Auf mich wirkt es so, dass die Filialen (noch) keine eigene oder eine zu geringe eigene Entscheidungsbefugnis haben und vieles weiterhin in der Zentrale entschieden wird.

Wie ich darauf komme: Einen so verlässlichen Kunden, als den Du Dich beschreibst, zumal in so jungen Jahren und in dem zukünftigen Einkommensegment, nicht zu hofieren, grenzt entweder an Fahrlässigkeit oder beruht eben auf Unkenntnis. Ich unterstelle letzteres.

Entweder kennt Shoepassion Dich nicht gut genug oder es interessiert sie nicht. Beides wäre falsch.

Es geht also um Kommunikation und Kundenwert über den life-Cycle. Was bedeutet, dass, sofern das Unternehmen nicht in der Lage ist, diesen Stellenwert für sich selbst zu ermitteln, man ihm dabei auf die Sprünge helfen muss. Juristerei hingegen hilft da nicht wirklich weiter und Drohungen schon gar nicht.
 
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500 Gehalt ist schon frech.
Ist FBD nicht sogar einer der sweatshops in ffm?
ist das ein üblichen Gehalt für Praktika bei den großen Kanzleien (magic circle etc.)?

Ja ich weiß dass man ein Praktikum nicht wegen des Gehalts macht. Da aber selbst die Big Four 1000 und die I-Banken 2000-3000 für n Praktikum zahlen wundert mich das ein wenig.
 
Ich drohe ja auch nicht mit Paragraphen und Gerichtsverfahren. Ich habe auch schon sachlich (und immer freundlich!) erläutert, dass ich gerne weitere Schuhe bei Shoepassion kaufen würde und auch später gerne noch Kunde bei Shoepassion wäre. Wenn man mir allerdings defekte Schuhe nicht austauscht, fachgerecht repariert oder mir mein Geld zurückgibt, dann werde ich mir wohl oder übel eine andere Stammmarke suchen müssen und Shoepassion den Rücken zukehren.

Ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn mal bei einem Produkt was nach hinten losgeht, das passiert sogar den größten Luxusmarken in allen Bereichen. Die Frage wie man mit solchen Fehlern dann umgeht ist allerdings eine andere Sache. Bei einem Austausch ohne Murren und Probleme ist alles wunderbar und der Kunde zufrieden. Wenn dagegen jedes kleine Problem zu einem mehrwöchigen Kampf wird, dann hat man als Kunde einfach keine Lust mehr diesem Hersteller weiter Geld in die Kasse zu tragen.

EDIT: 500€ Aufwandsentschädigung zahlen alle Magic Circle Kanzleien, wenn der Praktikant gerade seine große Übung hinter sich hat. Das ist nach persönlicher Erfahrung bei A&O, CC, LL und FBD identisch und weicht auch bei vielen anderen Großkanzleien höchstens in Bereichen von unter 10% ab. Außerdem mache ich das Praktikum wirklich nur für den Erfahrungswert und nicht für das Geld, ich würde es auch ohne Vergütung machen.
 
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