Was spricht gegen Aktien außer der fehlende Leverage-Effekt im Vergleich zu Immobilien?
Für Aktien spricht für mich die einfachere Diversifikation bzw. weniger Klumpenrisiko, höhere Liquidität und zumindest für mich höhere Rendite (Immos mit 7, 8 oder mehr % zu finden halte ich heute für schwierig bis unmöglich, wenn man nicht gerade in Görlitz investieren möchte).
Bei den derzeitigen Zinsen rechnen sich vermietete Immobilien durchaus. Mal ein Beispiel:
Anschaffungskosten einer 2-Zimmer Wohnung (60qm): 300k
Eigenkapital: 60k
Zinssatz: 0,6% (geht auch günstiger)
Zinsaufwand: 1.440 Euro pa
Nicht umlagefähige Nebenkosten (inkl. Rücklage): 1.200 Euro p.a.
Gesamtkosten: 2.640 Euro
Mieteinnahmen: 600 Euro kalt pro Monat = 7.200 Euro p.a.
Nettogewinn: 4.560 Euro p.a.
Nettorendite vor Steuern auf das eingesetzte Kapital: 7,6%
Nicht berücksichtigt ist das Risiko des Wiederverkaufs und der Zinsentwicklung. Wenn man aber mal annimmt, dass höhere Zinsen mit Inflation und entsprechend höheren Mieten einhergehen, bleibt das Verhältnis einigermaßen stabil, sofern man in wirtschaftlich gesunden Regionen investiert und nicht dort wo es gerade und in Zukunft billig ist.
Ein Faktor, der gegen Immobilien spricht, ist sicherlich der Aufwand, der damit verbunden ist. Ich würde daher immer in größere und dennoch gut situierte Wohnanlagen investieren, da sich dort die Kosten einer ordentlichen Hausverwaltung auf eine große Basis verteilen.
Das Problem aktuell sind die kurzfristig massiv überhöhten Renditen an den Aktienmärkten, die den Blick vernebeln. Schaut man sich das zuvor gezeigte Diagramm an, dann sind 8% ein sehr guter Durchschnittswert.
Im Ergebnis halte ich, ein entsprechendes Vermögen vorausgesetzt, eine gesunde Diversifikation für sinnvoll und wichtig.