Dann soll auch meine Geschichte hier nicht fehlen. Ich habe vor einiger Zeit in 12 Monaten mit "Schlank im Schlaf" und leichtem Ausdauersport 27 Kilo verloren (bis heute gehalten).
Schon seit jungen Jahren trug ich einen "Panzer" mit mir herum, den ich eigentlich auch ganz gern hatte. Mit 16 hatte ich 85kg, mit 25 waren es 100kg, mit 30 schließlich 120kg. Vor allem Bauch, Hals, Gesäß, Beine.
Irgendwann merkte ich, dass es so einfach nicht mehr weiter gehen kann. Ich kam keine Treppe mehr hoch, mir passte kein Hemd mehr, der Körper war völlig kraftlos. Vor allem die Vorstellung, dass ich mit 60 einen total verbrauchten Körper haben würde (Diabetes, kaputte Gelenke, Herzprobleme etc.) hat in mir damals den Wunsch geweckt, etwas zu ändern. Das Leben sollte anders werden.
Ich schreibe diese Einleitung, da man auf vielerlei Weise Gewicht verlieren kann, für den langfristigen Erfolg aber vor allem das in Dir schlummernde Motiv entscheidend ist. Wenn Dein Motiv eine optische Verschönerung ist, dann wirst Du das ganze wahrscheinlich als Qual, Last etc. empfinden und Dich fragen, wann Dein "Ziel" endlich erreicht ist und Du wieder so leben darfst wie vorher. Das kann nicht funktionieren. Der berühmte Jojo-Effekt kommt daher, dass man in alte Gewohnheiten zurückfällt, weil man diesen im Herzen eigentlich nachtrauert. Ich wollte eine Umstellung im Leben vornehmen, die ich dann auch beibehalten würde. Unbefristet, bis zum Lebensende. Aber auch ohne wirklichen "Verzicht".
Nun bin ich kein Sportler und auch überhaupt kein Fitnessstudio-Fan. Ich habe damals mit einer einfachen Methode begonnen: "Nach 18 Uhr keine Kohlehydrate". Nach 1 Woche (in der es mir schon sehr gut ging!) wurde daraus "nach 15 Uhr keine Kolhehydrate". Stattdessen Fleisch, Fisch, Gemüse, Käse. Aber keine Nudeln, Reis, Brot, Obst, Zucker, Mais, Kartoffeln, Bier. Ich halte das bis heute durch (Ausnahmen sind Einladungen bei Freunden, und das ist eine gute Balance). Die Ernährung ist sehr gut für mich, da ich die richtig leckeren Sachen ja abends weiterhin essen kann.
Ich begann mich in das Thema Ernährung einzulesen ("Schlank im Schlaf") und habe abends nach der Arbeit kurze Radtouren durch das bergige Stuttgart eingelegt, die mit der Zeit immer länger und schöner wurden. Irgendwann kam das regelmäßige Schwimmen dazu (3x pro Woche), erst 200 Meter, dann 400, dann 600, am Ende 1.000. Das ist nicht wirklich viel, für einen Nichtsportler aber ein großer Schritt.
Dann habe ich mir einen Kalorienrechner auf das Smartphone installiert und die tägliche Kcal Zu-/Abfuhr verfolgt. Nicht, um ein konkretes Abnehmziel zu verfolgen, sondern weil man sich dadurch erst bewusst wird, was man alles in sich hineinstopft. Man isst dann automatisch weniger, schon weil einen die Dokumentation jedes Mal den Kopf schütteln lässt.
Wie eingangs geschrieben, habe ich dadurch 27 kg verloren, vor allem Bauch, Hals, Gesäß, Beine. Schon nach einer Woche verliert der Körper spürbar eingespeichertes Wasser und Du fühlst dich besser. Nach vier Wochen sind die ersten Kilos auf der Waage nachhaltig messbar (wobei die Waage nicht die treibende Kraft sein sollte, sondern Dein Körpergefühl).
Mindestens so schwierig wie das Durchhalten des Abnehmens ist die Selbstverteidigung im sozialen Umfeld. Insbesondere der Partner sollte verstehen, warum man das macht. Meine Frau hat einfach mitgemacht. Vor allem die Umstellung des Ernährungsplans wäre sonst langfristig nicht haltbar gewesen.
"Ich will abnehmen, deshalb esse ich a,b,c... nicht mehr" führt außerdem im Freundeskreis dazu, dass die Methode kritisiert, ins Lächerliche gezogen oder herausgefordert wird. Das muss man durchhalten. Es ist wie beim Fußball: 22 auf dem Platz, aber 70.000 Trainer. Die größten Kritiker sind andere Dicke, die an ihren Gewohnheiten festhalten wollen. Interessant wird es erst, wenn man erste sichtbare Erfolge hat und die auch nachhaltig beibehält. Ich habe doch tatsächlich Nachahmer gewonnen, weil die Erfolge derart deutlich sind - und weil mir das niemand zugetraut hätte.
Zum Thema Weihnachten / Kreuzfahrt kann ich nur sagen: Gerade auf der AIDA solltest Du mit der Umstellung Deiner Ernährung und Deiner Gewohnheiten beginnen. Wenn es Dir ernst ist, dann starte heute und hier und nicht in irgend einer fernen Zukunft.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!