Wer wird wohl der nächste Bundespräsident?

Wer wird der nächste Bundespräsident?

  • Christian Wulff

    Abstimmungen: 19 48,7%
  • Joachim Gauck

    Abstimmungen: 20 51,3%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    39
  • Umfrage geschlossen .
Also bei "sartoriales Umerziehungslager" hab ich doch herzlich gelacht!!

Ich hatte auf den Vorwurf schon mit einer Änderung des betreffenden Beitrags reagieren wollen, war aber zu spät.

Es geht um gewisse Regeln; wenn jemand mit Badehose zum Schwarz-Weiß-Ball kommt, ist das zwar im wahrsten Sinne des Wortes "cool", aber unangebracht. Es wäre zwar immer noch mutiger als Tätowierung, aber trotzdem unangebracht. Und der Gastgeber wäre frei, ihn der Lächerlichkeit vollends preiszugeben und einzulassen oder ihn gleich hinauszubefördern. Ohne Faschismus-Vorwurf.

So ähnlich sehe ich das mit Tätowierungen. Es ist ein Unterschied, ob etwas nicht erlaubt ist oder - eben unangebracht. In dem Fall sagt man wohl: "Ich habe es mir nicht erlaubt" und demonstriert Einsicht in Dinge, die argumentativ schwer und nur umständlich aufzubereiten sind. Soll Frau Wulff oder wer immer sich tätowieren lassen soviel und wo auch immer, aber ich lasse mir nicht mittels verquerer Vergangenheitsargumentation verbieten, eine Meinung dazu zu haben und zu äußern. Auch wenn ich annehme, daß es nicht ganz so ernst gemeint war, und ich mich nicht wegen einer unbekannten Tätowierten mit Mitforanten duellieren will:D!

Herr McAllister ist aber, so habe ich letzthin gelesen, leider für schlecht sitzende Anzüge bekannt.

Grüße Zieten
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant, dass bei "Fascho" direkt alle an "unser früher" denken.
Ich wollte damit eher auf das ewige "propagandieren" des klassischen (bzw. eigenen Stils) und das Ablehnen/Verabscheuen jeglicher Anomalie eingehen.
Das geht los bei Tattoos und hört bei anderen, eigenständigen Stilrichtungen auf.

Viele sollten sich mal durch den kopf gehen lassen, dass "einen anderen (insbesondere) Kleidungsstil haben" nicht gleichbedeutend ist mit "keinen/einen schlechten Stil haben" ist.
 
Aber eins ist auf jeden Fall für mich klar: Wer meint, sich so verschönern zu müssen, steht nicht zu seinem natürlichen Aussehen. Das ist ein Mangel an Selbstbewußtsein (oder wird mindestens so ausgelegt werden können).
Das finde ich weit hergeholt, bzw. wird da "andersherum ein Schuh draus". Wer sich tätowieren lässt, steht zu seinem Körper, warum auf diese Art verschönern, mithin zur Schau stellen und dazu auch noch offener auf seinen Körper hinweisen als Kleider es je tun können? Tätowierungen sind nunmal ein Hingucker und wer mit sich und seinem Körper nicht im reinen ist, der wird auch nicht mit Tätowierungen herumlaufen. Folglich sehe ich Tätowierungen eher als Zeichen eines stark vorhandenen Selbstbewußtseins. Aber nungut, da scheiden sich die Geister. Für die meisten wird es das "schäbbige Seemannskriminellenklischée" bleiben, für die anderen das, was es ist. Da finde ich erstere Ansicht bei weitem negativer zu bewerten.

Übrigens sieht tätowierte und (!) untätowierte Haut im Alter scheiße aus..

Zu "Stilfaschos": Alles mal etwas niedriger bewerten und im Hinterkopf Seinfeld und den "Suppennazi" haben. Nicht immer soll historisch und sprachlich korrekt bis ins µ gelesen werden;);)
 
Das finde ich weit hergeholt, bzw. wird da "andersherum ein Schuh draus". Wer sich tätowieren lässt, steht zu seinem Körper, warum auf diese Art verschönern, mithin zur Schau stellen und dazu auch noch offener auf seinen Körper hinweisen als Kleider es je tun können? Tätowierungen sind nunmal ein Hingucker und wer mit sich und seinem Körper nicht im reinen ist, der wird auch nicht mit Tätowierungen herumlaufen. Folglich sehe ich Tätowierungen eher als Zeichen eines stark vorhandenen Selbstbewußtseins.

Na ja, Tätowierungen sind ja nun wirklich mit einer inflationären Häufigkeit zu beobachen. Selbiges gilt auch für die "verschönernden" Motive. Also Hingucker? Ich weiß nicht.

Meine ganz persönliches Lieblingstatoo: Band am Oberarm, mit Feder. Passt so schön zum Traumfänger im Auto.

Grüße,
Frank
 
Häufigkeit schon, genau so die unterschiedlichen Motive, welche Rückschlüsse zulassen können.
Genau so könnte man über Automarken reden...
 
Na ja, Tätowierungen sind ja nun wirklich mit einer inflationären Häufigkeit zu beobachen.

Tut der Sache an sich nichts an, ob es inflationär oder nicht in Erscheinung tritt. Da kommen dann wieder die Motivationen der Tätowierten ins Spiel und beileibe nicht jeder setzt primär auf die Effekthascherei. Gerade 'Vieltätowierte' tragen ihre Farbe allermeist mit einer Selbstverständlichkeit, die - im Gegensatz zur Modefraktion - das ganze eben nicht als erzwungene Lifestyle -Ausstellung wirken lässt. Unaufdringlich. Unpeinlich.

Die meisten 'Überzeugungstäter' sind einfach tätowiert und weisen nicht durch speziell angepasste Kleidung penetrant darauf hin.
 
Interessant, dass bei "Fascho" direkt alle an "unser früher" denken.

Ich tendiere dazu, Menschen bei Ihrem Wort zu nehmen und Faschismus ist ein recht eindeutiger Begriff. An was soll ich denn denken wenn nicht an Mussolini & Konsorten?

Ich wollte damit eher auf das ewige "propagandieren" des klassischen (bzw. eigenen Stils) und das Ablehnen/Verabscheuen jeglicher Anomalie eingehen.
Das geht los bei Tattoos und hört bei anderen, eigenständigen Stilrichtungen auf.

Es ist ein Stilforum, dessen Thema klassische Herrenmode ist, wie auch bei askandy oder styleforum. Das steht hier im Mittelpunkt und ist wohl den meisten Mitgliedern Leitstern und Anliegen. In sich selber bekanntlich subkulturell und anormal. Sea Island cotton is my tattoo :D. Ich unterstelle mal, und lese aus den Beiträgen dieses Threads, dass es hier nicht generell um die Verurteilung von Andersartigkeit im Allgemeinen und Tattoos im spezifischen geht. Es wurde lediglich geäußert,
1. dass Tattoos im Rahmen offizieller staatlicher Repräsentation unangemessen seien (jedenfalls für Europäer, in Polynesien mag es anders sein) und
2. das Tattoos heutzutage gerade kein Ausdruck mehr von Andersartigkeit, Individualität, Subkulturalität oder auch einer durchdachten, authentischen Selbstverkörperung, sondern ein beliebiges, massenkulturell vorgegebenes und daher semiotisch entleertes Zeichen - ein weiteres Beispiel der imperialen Einverleibung widerständiger Subkultur durch das kapitalistische Konsumsystem. Ironischerweise ist das "ewige" Tattoo zu einem Modetrend mutiert, Laserung ist ja inzwischen gang und gäbe.

Über diese Dinge kann und sollte man freimütig und ohne Faschismukeule debattieren können.

Viele sollten sich mal durch den kopf gehen lassen, dass "einen anderen (insbesondere) Kleidungsstil haben" nicht gleichbedeutend ist mit "keinen/einen schlechten Stil haben" ist.

Ich kann nur für mich sprechen: mir ist jeder Mensch willkommen, der über seine Kleidung nachdenkt und sich den Diktaten der Massenkultur verweigert, gleich, ob mir das Ergebnis persönlich gefällt oder nicht. Andererseits halte ich es für ein positives Zeichen von Gemeinschaft, wenn es einen Konsens darüber gibt, dass an bestimmten Orten oder zu bestimmten Gelegenheiten ein Dresscode eingehalten wird. Autonomie und Gemeinschaft gehören beide zum zoon politikon :)
 
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