Wer wird wohl der nächste Bundespräsident?

[biscione]

Viele sollten sich mal durch den kopf gehen lassen, dass "einen anderen (insbesondere) Kleidungsstil haben" nicht gleichbedeutend ist mit "keinen/einen schlechten Stil haben" ist.

Meine Großmutter hat sich zu Lebzeiten immer sehr reserviert gegenüber den 'Gecken' gezeigt und vor einem derartigen Auftreten gar gewarnt. Es erscheint mir nicht befremdlich, auf das Aussehen zu achten, es erscheint mir aber sehr heikel, die Kleidungsfrage als Maßstab für irgendwas heranzuziehen und sich über einen Hang zu Eterna - Hemden zu echauffieren. Zu schnell sind wir dann beim 'All style, no substance' - Problem und den 'Nieten in Nadelstreifen. Ein übertrieben wertiges Auftreten kann auch negative Assoziationen wecken

 

[Das gute Leben]

Meine Großmutter hat sich zu Lebzeiten immer sehr reserviert gegenüber den 'Gecken' gezeigt und vor einem derartigen Auftreten gar gewarnt. Es erscheint mir nicht befremdlich, auf das Aussehen zu achten, es erscheint mir aber sehr heikel, die Kleidungsfrage als Maßstab für irgendwas heranzuziehen und sich über einen Hang zu Eterna - Hemden zu echauffieren. Zu schnell sind wir dann beim 'All style, no substance' - Problem und den 'Nieten in Nadelstreifen. Ein übertrieben wertiges Auftreten kann auch negative Assoziationen wecken

Ich denke das ist ein Grund für die unterentwickelte Kleidungskultur in Deutschland - schöner Kleidung wird mißtrauisch begegnet, weil sie, ganz deutscher Idealismus, für oberflächlich gehalten wird, wo doch nur der Charakter zählt. Dieser Gestus fand sich bei kleinbürgerlichen Spießern nicht weniger als bei manchen 68ern.

Natürlich sagt stilvolle Kleidung nichts Definitives über den Charakter, Intellekt etc. eines Menschen aus, weder positiv noch negativ. Die Stilikone des 20 Jahrhunderts für Sartorialisten, der Duke of Windsor, war ein eitler, elitärer Depp und abstoßender Hitlersympathisant, für die Bewertung Martin Luther Kings ist seine Garderobe unmaßgeblich. Trotzdem wäre die Welt ein wenig schöner, wenn die Menschen sich pfleglich kleideten

 

[bertone]

Hinsichtlich der Präsidentengattinnentätowierungskritik sollten wir auch auf das noch bevorstehende fachfrauliche Urteil von Carla Bruni-Sarkozy vertrauen.

Bild und TheSun werden hoffentlich umgehend und adäquat darüber berichten -
was bedeutet "Maverick Style" auf deutsch ?

 

[biscione]

Herr Wulff will ja der Präsident aller Deutschen sein (Frau Dr. Merkel nennt sich selbst ebenfalls die Kanzlerin aller Deutschen), also auch der Tätowierten.






Juhu.

 

[Heinz]

Hinsichtlich der Präsidentengattinnentätowierungskritik sollten wir auch auf das noch bevorstehende fachfrauliche Urteil von Carla Bruni-Sarkozy vertrauen.

Bild und TheSun werden hoffentlich umgehend und adäquat darüber berichten -
was bedeutet "Maverick Style" auf deutsch ?

Ein Maverick ist ein Einzelgänger.

Liebe Grüße
Heinz

 

[Monaco Chris]

Und das in einem Stilforum. Aber wahrscheinlich hast Du mir Deiner Entschuldigung recht.
Um's mal kurz zu erklären: Das Tattoo ist heute Zeichen eines gedankenlosen glatten Spießertums und zeichnet dadurch die gedanklich-geistige Position des Trägers sowie die gesellschaftliche Herkunft in der Regel überaus treffend, aber von diesem ungewollt unbemerkt, aus. "Cool" sein zu wollen mit Mode-Tribals oder Piercings oder anderem angesagtem Kram oder was zu machen, weil das jetzt alle im Fernseher haben und doch nix dabei ist, ist kein Zeichen von Reife. Es ist ein Zeichen von pubertärer Orientierungslosigkeit. Bei erwachsenen Personen höchst bedenklich, denn es signalisiert auch ein kindlich-trotziges Einfordern von "Toleranz" gegenüber der eigenen (hier billig erlangten und lediglich vermeintlichen) Einzigartigkeit. Nur zu dumm, daß derartige Selbsverletzungen und Verunstaltungen in Wirklichkeit heute ein Zeichen der ultimativen Kleinbürgerlichkeit und Muffigkeit sind.

Vielen Dank für diese Worte!

 

[Zieten]

wie doch ein Brauch der sich unabhängig in vielen Völkern dieser Erde Jahrtausende gehalten hat,
in einem einzigen Forum seine Bedeutung verliert wahnsinn....

offtopicer geht es nicht mehr^^

Vor allem bei den Völkern Mitteleuropas in den letzten zwei Jahrtausenden!!

Und das Thema ist auch nicht verfehlt. Es geht um die Seriösität von Repräsentanten des Staates, in dem Fall des höchsten, und seiner Familie. Und das macht noch einen Unterschied zum "gewöhnlichen Untertanen".

Grüße Zieten

 

[Monaco Chris]

Toleranz ist schön und gut. Nur gibt es eben Grenzen, wie ich finde.

 

[Nordlicht]

Toleranz ist ja laut Harald Schmidt das sehr laue Gefühlsgemisch aus Ekel, Verachtung und Mitleid.

 

[spoozy]

..nun, da bin ich aber anderer Meinung, er soll Deutschland und dessen Bevölkerung nach außen repräsentieren, und da kann man sich wenigstens geschmackvoll anziehen.Bei einem durchaus guten Salär -den er auch schon vorher hatte - kann man das wohl erwarten.

Aber er hat wohl seinen Kleidungs-Geschmack eher bei Ost-Mutti abgeguckt !

Grüße

Amanpuri

Und sich dann als Barbera-Bundespräsident schimpfen lassen? Wie man´s macht, macht man´s falsch. Von daher werden 50 Leute schimpfen (allesamt Stilmagazin-Foristen), 30 Leuten ist es egal (die Bevölkerung) und 20 Leute wissen nicht, wer Wulff ist (das Prekariat). Noch Fragen??

...

Warum all die Herren in diesen Ämtern, wo sie doch nicht allzu wenig Berater um sich scharen, grundsätzlich zu große Sakkos mit zu langen Ärmeln plus die obligatorisch viel zu lange Hose tragen, wird mir für immer ein Rästel bleiben:
http://www.zimbio.com/pictures/8aga...ohn+Rabe+Premiere/OtWeevvuf3U/Christian+Wulff

Außerdem IMHO Auftritte mit tätowierter (Ehe-)Frau sind im Allgemeinen ab Abteilungsleiter peinlich, als BP vollkommen indiskutabel.
Wir verewigen uns doch nur wiedereinmal als absolut größte Deppen Europas.....

Siehe oben...und ob wir die größten Deppen in Europa sind, sei dahingestellt. Da gibt es einige Nationen, die sich auch darum bemühen. Und ich sprech nicht vom Fussball, nicht wahr, Sandro?

"Peinlich" ist vielleicht der falsche Ausdruck. Aber es gibt Dinge, die macht man einfach nicht. Ob Tätowierungen wegen der Leute, die früher damit gezeichnet und nicht unbedingt der bessere Gesellschaft zugehörig waren, abzulehnen sind, will ich mal noch in Frage stellen.
Aber eins ist auf jeden Fall für mich klar: Wer meint, sich so verschönern zu müssen, steht nicht zu seinem natürlichen Aussehen. Das ist ein Mangel an Selbstbewußtsein (oder wird mindestens so ausgelegt werden können). Das würde ich nicht gern über mich gedacht wissen. Es ist letztlich nicht anders als eine kosmetische Operation: Und da werden die Damen ja meist auch mindestens belächelt (durchaus angebrachte Ausnahmen mal außen vor).
Ich denke, niemand wird schöner durch eine T., mal ganz abgesehen von der Entwicklung durch Hautalterung in der Zukunft.

Aber vielleicht bin ich zu alt, um Frau Wulff zu verstehen...

Grüße Zieten

Oha, starker Tobak. Letztlich arbeitet jeder an der eigenen Schönheit. Ob mit operativen Mitteln oder nicht, liegt dann in der Wahl der Waffen begründet. Wenn ich nen Riesenbizeps hätte, würde ich den betonen, weil manch anderer und ich das vielleicht schön finden. Ich kann in der Betonung eigener Schönheitsmerkmale nix böses erkennen...

Spannend, was manche über die Motive und Verfassungen tätowierter Menschen zu glauben wissen.

Danke, diese Küchenpsychologie ist manchmal schon haarsträubend.

Und das in einem Stilforum. Aber wahrscheinlich hast Du mir Deiner Entschuldigung recht.
Um's mal kurz zu erklären: Das Tattoo ist heute Zeichen eines gedankenlosen glatten Spießertums und zeichnet dadurch die gedanklich-geistige Position des Trägers sowie die gesellschaftliche Herkunft in der Regel überaus treffend, aber von diesem ungewollt unbemerkt, aus. "Cool" sein zu wollen mit Mode-Tribals oder Piercings oder anderem angesagtem Kram oder was zu machen, weil das jetzt alle im Fernseher haben und doch nix dabei ist, ist kein Zeichen von Reife. Es ist ein Zeichen von pubertärer Orientierungslosigkeit. Bei erwachsenen Personen höchst bedenklich, denn es signalisiert auch ein kindlich-trotziges Einfordern von "Toleranz" gegenüber der eigenen (hier billig erlangten und lediglich vermeintlichen) Einzigartigkeit. Nur zu dumm, daß derartige Selbsverletzungen und Verunstaltungen in Wirklichkeit heute ein Zeichen der ultimativen Kleinbürgerlichkeit und Muffigkeit sind.

Welch schöner Satzbau und gewandte Wortwahl. Was ist nochmal die Aussage?



So, und nun back to topic: Mal sehen, wie er sich als Präsident macht. Dem Amte nach kann das eigentlich kein schwerer Job sein...