Weinkenner werden. - Fragen an den Wein

ChrisGr89 hat gesagt.:
Hallo,
nachdem ich mich jetzt durch diverse deutsche Weißweine durchprobiert habe interessiert mich jetzt folgendes:
Welche Weine kann man denn über längere Zeit (5-10 Jahre) lagern? Woran erkenne ich, ob ein Wein lagerfähig ist oder nicht?
VG Chris
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Kein einfaches Thema, denn es kommt auf die persönlichen Vorlieben an. Ich trinke Weißweine gerne frisch, also in den ersten beiden Jahren nach der Ernte. Wenn der Wein schon eine leichte Edelfirne hat, dann schmeckt er anderen, mir nicht mehr.
Länger lagerfähig sind generell Prädikatsweine ab Spätlese aufwärts, also die lieblicheren Varianten. Auch ein höherer Alkoholgehalt ergibt normalerweise eine längere Lagerfähigkeit (1). Leider ist das nicht die Regel!
Dabei habe ich schon trockene Auslesen erlebt, die nach 5 Jahren für meinen Geschmack nicht mehr trinkbar waren*.
Einen erheblichen Einfluss hat die Rebsorte und auch das "Spiel", das Verhältnis zwischen Süße und Säure, scheint eine große Rolle zu spielen.

Da hilft nur regelmäßiges Verkosten...

(1) Erbacher Marcobrunn, Auslese 1976, Von Knipphausen, war 2012 noch rund und nur gaaanz leicht Firn, nach 36 Jahren!!!

*Juliusspital, Würzburger Stein, Riesling, trockene Auslese, jung getrunken ein Genuss!!!
 
AW: Weinkenner werden. - Fragen an den Wein

ChrisGr89 hat gesagt.:
Hallo,
nachdem ich mich jetzt durch diverse deutsche Weißweine durchprobiert habe interessiert mich jetzt folgendes:
Welche Weine kann man denn über längere Zeit (5-10 Jahre) lagern? Woran erkenne ich, ob ein Wein lagerfähig ist oder nicht?
VG Chris
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Grundsaetzlich sind 95% der Weinproduktion auf sofortigen Konsum ausgelegt. Nur Spitzenweine vertragen oder profitieren von langjaehriger Lagerung. Fuer Deutscland grob gesagt die Grossen Gewaechse, die den Titel verdienen, die besten Spaetburgunder und gute suesse Weine ab Spaetlese aufwärts. Entscheidend ist aber die intrinsische Qualität die Du bei den einschlaegigen Topwinzern findest. Keller Wittmann Prüm Doenhoff Weil etc. Pp. Sind sichere Bank. Die kleineren Guten muss man suchen.

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Warum gelten eigentlich französische Weine als die hochwertigeren, lagerfähigeren Weine als die italienischen? Zumindest Norditalien / Südfrankreich haben ja ähnliche Voraussetzungen.
Oder ist das nur ein Märchen?
 
SchallundRauch hat gesagt.:
Warum gelten eigentlich französische Weine als die hochwertigeren, lagerfähigeren Weine als die italienischen? Zumindest Norditalien / Südfrankreich haben ja ähnliche Voraussetzungen.
Oder ist das nur ein Märchen?
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Das ist kein Märchen, aber so einfach wie oben beschrieben ist die Sache dann auch wieder nicht. Rote und einige weiße Burgunder sowie einige wenige rote Bordeaux sind nahezu unbegrenzt haltbar (ebenso wie viele Süßweine, z.B. Sauternes, Riesling ab Auslese), die Mehrzahl französischer Weine hält aber auch nicht länger als andere Weine auch.
Oft wird den Super Tuscans eine lange Lebensdauer nachgesagt, ich halte das aber für ein Gerücht. Wenn überhaupt, sind es ganz wenige Ausnahmen. Barolo dagegen ist (Top-Produzent vorausgesetzt) erstaunlich lange haltbar.
 
Die Haltbarkeit von hochwertigen Weinen kann sehr hoch sein, wenn:
-die Lagerung stimmt (vereinfacht: konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit)
-der Kork das mitmacht bzw. bei Bedarf gewechselt wird und der Füllgrad der Flasche stimmt (lt. Aussage einiger Winzer ist auch hier der Schraubverschluss dem Naturkork überlegen, auch wenn die gängige Meinung eine andere ist)
-der Weintrinker nicht die Geduld verliert bzw. den Wein nicht seinen Erben gönnt:D

Bei deutschen Weißweinen von vor mehr als etwa 30 Jahren können auch bei den Kabinettweinen sehr lagerfähige Kandidaten dabei sein, der Begrif wurde damals anders verwendet als heute, wo er für Weine steht, die in der Jugend die meiste Freude machen (sollen).

Cheers
gb1
 
Florian S. Kueblbeck hat gesagt.:
Das ist kein Märchen, aber so einfach wie oben beschrieben ist die Sache dann auch wieder nicht. Rote und einige weiße Burgunder sowie einige wenige rote Bordeaux sind nahezu unbegrenzt haltbar (ebenso wie viele Süßweine, z.B. Sauternes, Riesling ab Auslese), die Mehrzahl französischer Weine hält aber auch nicht länger als andere Weine auch.
Oft wird den Super Tuscans eine lange Lebensdauer nachgesagt, ich halte das aber für ein Gerücht. Wenn überhaupt, sind es ganz wenige Ausnahmen. Barolo dagegen ist (Top-Produzent vorausgesetzt) erstaunlich lange haltbar.
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gelten diese sorten dann nur für französische anbaugebiete oder sind weine dieser trauben grundsätzlich lagerfähig(er) ? gerade weiße und rote burgunder gibt es ja auch in italien wie sand am meer.
 
wobei auch in Deutschland einige sehr beachtenswerte Spätburgunderweine produziert werden, z. B. an der Ahr. Auch kein billiges Vergnügen, aber im Vergleich zur Bourgogne doch echte Schnäppchen.
 
Florian S. Kueblbeck hat gesagt.:
Ich meinte "Burgunder" als 'Weine aus der Burgund', also Pinot Noir für Rotweine und Chardonnay für Weißweine.


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Wie erklärt man sich dann, dass z.B. der chardonnay aus dem burgund lagerfähiger ist, als wein der gleichen rebsorte aus anderen gebieten/ländern?
was hat dieser wein, was andere nicht haben?
 
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