Weinkenner werden. - Fragen an den Wein

Beiss dich an einer Rebsorte, Anbaugebiet oder Appellation fest und trink dich mal durch die Preisspanne von günstig bis teuer. Muss ja nicht alles an einem Tag sein. ;) :)

Im Unterschied zum Single Malt gibt es bei Wein nicht nur nahezu unendlich viele Winzer und Weine, sondern auch noch Jahrgänge, die sogar beim gleich Winzer mit der selben Traube komplett unterschiedlich ausfallen.

Ich sehe mich selbst immernoch als Anfänger (wenn auch nicht mehr als vollständiges Greenhorn) und umso mehr ich lerne, umso mehr wird mir klar: Es hilft nur eins: Strukturiert probieren, probieren, probieren. Mit Betonung auf probieren und strukturiert. Auch ruhig mal im Supermarkt einkaufen, eine Flasche aufmachen und genau studieren: Welches Aussehen hat der Wein im Glas? Wie genau lässt sich der Geruch beschreiben? Im Mund und am Gaumen, wie ist die Textur, Struktur, Geschmack, Säure, Süße, Bitterkeit usw. Am nächsten Tag eine andere Flasche der gleichen Traube probieren, eventuell einen anderen Winzer oder Jahrgang. Welche Unterschiede lassen sich feststellen? Ich vermute, du verstehst, was ich meine und sagen will: Experimentieren und Freude daran entwickeln. Das kennst du wahrscheinlich alles vom Single Malt!

Ganz zu Anfang bin ich in den Fachhandel und habe mich zu der Frage "Was ist ein richtig guter Wein?" beraten lassen. Ich war gerne bereit, ein paar Euro dafür liegen zu lassen. Für mich war es zunächst einmal wichtig, ein Gefühl dafür zu bekommen, wo in der langen Wein-Skala von schlecht bis gut denn die richtigen guten Weine liegen. Quasi als Eichung. Die schlechten kannte ich ja schon lange aus Supermärkten. ;)

Auch schön zum Einstieg: Winelibrary TV schauen. Der Kerl ist echt unterhaltsam! :D
 
Habe jetzt mal im Weinregal meiner Eltern gesucht und folgendes gefunden:
ImageUploadedByTapatalk1347912962.552890.jpg
Schmeckt ganz gut. Denke aber dass der Zenit schon überschritten ist... Kennt den jemand?

Was haltet ihr denn von dem Vinothek Abo der SZ?
VG
 
Hallo Weinkenner,
ich weiß, es ist schwierig. Aber könnt ihr mir, als absolutem Weinneuling (lediglich Whisky erfahren), gute deutsche Weine um 10€ empfehlen? Ob weiß oder rot wäre mir momentan egal. Gibt es welche, die man probiert haben muss?
Was haltet ihr von diesem Weinhändler? Der ist bei mir um die Ecke. Kann man anhand der Auswahl etwas sagen, bzw. welche würdet ihr von dort empfehlen?
VG Chris

Von dem genannten Händler könntest Du beispielsweise probieren:
Schnaitmann: Cuvée "Evoé" weiß oder rot
Knab: Endinger Grauburgunder Kabinett trocken vs. Salwey: Grauburgunder Kabinett trocken
Hex vom Daxenstein: Spätburgunder Rotwein trocken
Maximin Grünhaus: Riesling trocken vs. feinherb

Ansonsten würde ich anfangs versuchen, möglichst verschiedene Rebsorten zu trinken, um eine Grundvorliebe herauszufinden. Danach am besten innerhalb einer Region und am allerbesten innerhalb einer Lage bleiben und möglichst viel vergleichen. Parallel zu den trockenen Weinen immer mal was rest- oder edelsüßes trinken, um nicht zu einseitig zu werden.
 
Hallo.

Wobei man bei der Hex sagen muß, daß sie genau wie andere WGs sowohl die einfachen als auch gute Qualitäten im Programm haben. Gleiches gilt auch für den Affentaler, der wie die Hexenflasche mit der Affenflasche eine recht auffällige Aufmachung hat - die aber beim Inhalt nicht mithalten kann.

Zum Weinhändler Mauz: Auf den ersten Blick viel Durchschnitt, ein paar gute Winzer im Sortiment (Knab, Molitor, Reichsrat von Buhl, Schnaitinger, um die Deutschen anzusprechen). Vielleicht teilweise ein, zwei Euro über dem Schnitt, den ich kenne.

Ich kann diesen Händler (zumindest den Hauptsitz in Völklingen uneingeschränkt) empfehlen, die Weine sind fair kalkuliert, die Beratung in Völklingen ist absolut top und soweit ich es bisher auf den Hausmessen beurteilen konnte sind auch die Dependancen servicetechnisch gut aufgestellt: http://www.vif.de/partner_vif_krebs
 
Zum Weinhändler Mauz: Auf den ersten Blick viel Durchschnitt, ein paar gute Winzer im Sortiment (Knab, Molitor, Reichsrat von Buhl, Schnaitinger, um die Deutschen anzusprechen). Vielleicht teilweise ein, zwei Euro über dem Schnitt, den ich kenne.

Molitor und Schnaitinger sind mir auch auf der Liste aufgefallen.
Weingüter die mir persönlich noch gut gefallen und auch Weine im Preissegment bis 10 Euro herstellen sind z.B.: Peth-Wetz, Hensel, Joh. Bapt. Schäfer, Zelt, Battenfeld Spanier, Knipser... um einige zu nennen.
 
Hallo.

10,-€ ab Hof sind gar kein Problem und so weit ist der Kaiserstuhl vom Stuttgarter Raum auch nicht weg. Da finde ich persönlich das Rumstreifen im Weinbaugebiet interessanter als beim Händler im gleichen Bereich. Da bekommt man dann auch teilweise recht nette Einblicke in den Wein, wenn man den Macher zu Gesicht bekommt (zumindest meine Erfahrung z. B. bei Gnägy, Ziereisen und Schneider).

Schneider, Ziereisen, das Weingut Nicole Gräber in Edenkoben - alle in "Schlagweite" für einen Sonntagsausflug, alle mit sehr guten Qualitäten rund um die 10,-€. Da kann man auch ohne große Vorkenntnisse hin. Erst mal vom eigenen Geschmack treiben lassen, sich auf Wein einlassen - und dann kann man anfangen, systematisch vorzugehen. Und man hat mehr Spaß...

Noch zur Lektüre: Den Johnson finde ich betreffend deutsche Weine vollkommen überbewertet, da ist der Metternich oder bei Österreich der Falstaff die besser Wahl, bei Italienern definitiv der Gambero Rosso. Bei den Franzosen ist der Johnson iO, aber auch mit einer Tendenz zum Hype (Cuvée Mythos, in meinen Augen eine mittlere Katastrophe unabhängig vom Jahrgang wurde hier gepuscht), daher teilweise mit Vorsicht zu genießen. Da finde ich den Hachette sachlicher, wobei die deutsche Übersetzung aus meiner Sicht teilweise schwächelt.
 
Hallo,
nachdem ich mich jetzt durch diverse deutsche Weißweine durchprobiert habe interessiert mich jetzt folgendes:
Welche Weine kann man denn über längere Zeit (5-10 Jahre) lagern? Woran erkenne ich, ob ein Wein lagerfähig ist oder nicht?
VG Chris
 
Oben