Was trinke ich heute....

De Martinos Top-Carmenère aus einer der großen historischen chilenischen Carmenère-Lagen, 40 Jahre alte Reben. Sauerkirsch-Heidelbeer-Himbeer-Komplex, rote Johannisbeere, schwarzer Pfeffer, frische saftige Paprikaschote, die delikate Säure trägt ihn immer weiter in den langen erfrischenden Abgang, klarer Fall von Sommerrotwein. Sehr ordentlicher sortentypischer Tropfen, schöne Tiefe und im Vergleich zu den sonstigen Bordeaux-Rebsorten (in Bordeaux wird Carmenère kaum noch angebaut) eine willkommene Abwechslung.

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Heute das kleine, sehr feine Champagnerhaus De Sousa mit seiner reinsortigen Chardonnay Grand Cru Cuvée o.J. von im Schnitt 45-jährigen Reben verschiedener Toplagen.

Ich bin ja eigentlich eher ein Freund großer, weiß gekelterter Pinot-Noir-Anteile, weil diese Champagner dann auch wuchtiger, "rotweiniger" daherkommen, aber ich wollte De Sousa, der eher Chardonnay-Spezialist ist, mal probieren, weil ich schon viel davon gehört, aber noch nie probiert hatte. 7g/l Dosage, also eher am unteren Ende. Viel fruchtiger als ich dachte, ich hatte eine rauchige Haselnussbombe mit stahliger Säure und viel salziger Mineralität erwartet. Apfel, Birne, Pfirsich, ja, auch Haselnuss, aber nur ganz leicht geröstet und eher im Hintergrund, eine ganz kleine Prise Salz, aber nichts Aufdringliches, das Brioche entwickelt sich im Bouquet im Zusammenspiel mit Blüten, feine Perlage, wirklich ganz toll, originell und in den Komponenten super aufeinander abgestimmt. Ein enorm komplexer Wein, der völlig anstrengungsfrei zu trinken ist. Geniale Länge für Schampus, die dann tatsächlich auch immer salziger wird. Wird heute noch viel Spaß machen. ;)
 
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