Von letztem Samstag mit Zeitverzögerung ein alter Bekannter, der Regaleali Tasca d'Almerita Rosso del Conte 2011. Der erste Jahrgang dieses sizilianischen gräflichen Rotweins des Conte Giuseppe Tasca d'Almerita, den ich je getrunken habe, war der 1990er (den Wein gibt es seit 1970 (mit ein paar schlechten Jahrgängen, die ausgelassen wurden), angeblich hatte der Conte in den 1960ern Südfrankreich besucht und sich in Châteauneuf-du-Pape verliebt (den Rotwein, nicht die Kleinstadt
), dann wollte er etwas Ähnliches auf seinen Gütern mit einheimischen Reben schaffen). Damals war diese Cuvée aus den in Sizilien autochthonen Rebsorten Nero d'Avola und Perricone (variierend je nach Jahrgang, üblicherweise etwa zu gleichen Teilen, hier nach dem Rückentext in diesem Jahrgang mehrheitlich Nero d'Avola) noch etwas rustikal, mit kräftiger Säure, ein ordentlicher italienischer Rotwein mit hoher Konzentration unter vielen. Mittlerweile hat sich da aber einiges getan. Der 2011er ist ein Gedicht, einer der großen ursprünglichen Rotweine Italiens, eine hochelegante, balancierte Kombination aus süßer schwarzer Kirsche, kräftiger, reifer Himbeere und Pflaume, Gewürze und fein geschmolzenem Tannin. Wie bei jedem richtig geilen Wein möchte man am liebsten auf einen Zug die Flasche austrinken, aber hält sich natürlich zurück, um das Erlebnis zu verlängern.
Nach zehn Jahren im perfekten Trinkfenster.
Im Moment im Glas
ein Wein, den ich schon mal vorgestellt habe, s. auch
https://stilmagazin.de/threads/was-trinke-ich-heute.4434/post-644906. Nicht, dass Ihr denkt, dass ich immer nur irgendwelche neuen Weine trinke. Obwohl mir Vielfalt und Abwechslung bei Wein wichtig sind, bleibe ich gelegentlich auch beim guten bekannten.