Visitenkarten

Bezüglich Briefpapier greife ich zu Crown Mill, aber da gibt es auch etliche andere Bezugsquellen, die ganz wunderbare Papiere anbieten. Für Kompliment-/Visitenkarten nutze ich gerne das Sortiment der Gmunder Papierfabrik.

Was die Visitenkarte betrifft, bin ich nach einigem Hin- und Herüberlegen dazu übergegangen, Füller und unbeschriftete Karten mit mir zu führen. Das hat einerseits den Grund, dass ich die Informationen, die ich über mich weitergebe, ganz gerne der Situation/Gesprächspartner anpasse - das Durchstreichen von Diesem oder Jenem wäre zwar auch möglich, finde ich aber nicht so schön. Desweiteren mag ich Handschriftliches einfach lieber. Da sich der Austausch von Kärtchen bei mir in Grenzen hält, geht das auf diese Art und Weise auch ganz gut.

Etwas eleganter wäre es meinem Empfinden nach, wenn zumindest der Name aufgedruckt wäre - das näme der Sache auch den improvisierten Charakter.

Beste Grüße
Klaus
 
Letztendlich zählt aber nur das Produkt, was er herstellt. Wenn das gut ist, kommen LEute, wenn nicht kommen wenige...völlig unabhängig von der Karte.
 
Improvisiert finde ich in diesem Fall sympathisch. Es ist meines Erachtens höchstpeinlich, wenn ein Student oder Absolvent seine eigenen Visitenkarten zückt und unter die Leute bringt. Im geschäftlichen Umfeld finde ich Visitenkarten hingegen sinnvoll, hier braucht aber auch nicht jeder Handlanger eine Visitenkarte (ist wieder ein anderes Thema...), bei Privatpersonen sind mir solche "Fantasievisitenkarten" (beispielsweise mit Palmenstand im Hintergrund - tatsächlich schon bekommen!) allerdings suspekt. Und wie...
 
Improvisiert finde ich in diesem Fall sympathisch. Es ist meines Erachtens höchstpeinlich, wenn ein Student oder Absolvent seine eigenen Visitenkarten zückt und unter die Leute bringt.

Wir hatten damals eigene Visitenkarten von der Uni mit Universitätslogo. War extrem praktisch auf Firmenkontaktmessen etc. Peinlich kann es lediglich sein, wenn man damit nicht richtig umzugehen weiß. Jedem x-beliebigen Gesprächspartner sein Kärtchen aufzuzwingen finde ich grundsätzlich suspekt - ob mit Füller geschrieben, am Tintendrucker heimproduziert oder auf Holz gebrannt.

Besonders peinlich wird's, wenn die Karte dermaßen weit verbreitet wird, dass man sie irgendwann irgendwo auf dem Boden herumfliegen sieht und sich niemand danach bückt. ;)
 
Also ich finde das daneben, aber die Zeiten mit ihren Empfindungen und Bewertungen scheinen sich geändert zu haben.
 
Meine Großmutter hat mir in ihrem Nachlass einige Jugenderinnerungen vermacht. Unter anderem war sie in den 30ern auf vielen Tanzveranstaltungen des ortsansässigen Militärs unterwegs und wohl bei den jungen Herren eine gefragte Partnerin.

Damals war es üblich, der Dame eine Visitenkarte auszuhändigen. Da man als Soldat weder Straße, Postleitzahl, Telefonnummer, Handynummer, E-Mail-Adresse, Skype-Alias noch Stilforum-Namen hatte, standen auf diesen Karten lediglich Name, Rang und Einheit. Ich habe noch einige dieser Kärtchen von damaligen Interessenten im Schrank, allesamt sehr dezent und zurückhaltend gemacht und in einer damals topmodernen Art Deco Schriftart. Sollte ich bei Gelegenheit mal abfotografieren und unter Unkenntlichmachung der Nachnamen bzw. unter Wahrung jeglicher militärischer Geheimnisse hier einstellen.
 
So. Heute Abend schicke das finale Gut zum Druck an die Druckerei. Ich möchte nicht zu viel verraten, nur so viel: ich habe versucht, die gleichen Prinzipien wie bei der Fertigung meiner Ledersachen anzuwenden: Hochwertige Rohmaterialien, schlichtes Design, Herstellung nach "alter Schule".

Ich freu' mich unheimlich auf die Karten. Werde hier natürlich ausführlich darüber berichten.



Kleine Geschichte am Rande: Als ich ein Kind/Teenager war, gab es bei uns überall diese Automaten, bei denen man für einen Fünfer Visitenkarten drucken konnte. Ich musste natürlich unbedingt welche haben.

Ich stecke also mein komplettes Taschengeld in den Automaten und wähle dieses klassische Design, mit dem Namen in der Mitte und den anderen Angaben in den unteren Ecken. Bei der Datenerfassung werde ich dann nach dem "Namen des Ehepartners" gefragt, was ich dann wahrheitsgemäss mit "ledig" beantwortete. So habe ich dann (inzwischen legendäre) Karten verteilt, die folgendermassen aussahen: in der Mitte, gross, mein Name. Darunter, ebenfalls gross, "ledig".
 
Insgesamt finde ich die von graphicfetish und busniess insider vorgestellten Visitenkarten nicht ansprechend. Interessant vielleicht und eventuell auch handwerklich gut gemacht. Das war's dann aber auch schon. Ich empfinde diese bunten, "interessanten" Informationsträger, denn Karten sind es manchmal ja gar nicht mehr, als gewollt. Für mich muß eine Visitenkarte nur die Kriterien erfüllen: Guter Karton, klare Schrift, nützliche und gut erkennbare Informationen.

Privat besitze ich überhaupt keine Karten und wenn, würde ich eine Stahlstich-Karte, bevorzugen und finde einige Typographien und Beispiele der Druckerey ansprechend.
 
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