Visitenkarten

Insgesamt finde ich die von graphicfetish und busniess insider vorgestellten Visitenkarten nicht ansprechend. Interessant vielleicht und eventuell auch handwerklich gut gemacht. Das war's dann aber auch schon. Ich empfinde diese bunten, "interessanten" Informationsträger, denn Karten sind es manchmal ja gar nicht mehr, als gewollt. Für mich muß eine Visitenkarte nur die Kriterien erfüllen: Guter Karton, klare Schrift, nützliche und gut erkennbare Informationen.

Privat besitze ich überhaupt keine Karten und wenn, würde ich eine Stahlstich-Karte, bevorzugen und finde einige Typographien und Beispiele der Druckerey ansprechend.

Aber die hier ist weltklasse, oder?

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...standen auf diesen Karten lediglich Name, Rang und Einheit.
Toll! Ich liebe minimalistische Visitenkarten (ebenso wie einen minimalistischen Visitenkartengebrauch...; mich nervt es langsam, dass man nach 5 Minuten harmlosen Smalltalk bspw. im ICE-Bordrestaurant gleich eine Karte aufgedrängt bekommt...) und finde es auch heutzutage optimal, wenn nur Vor- und Nachnamen in die Karte gestochen sind (ohne Titel, Funktion, Firma). Wenn ich solche Karten bekomme, weiß ich, dass der Gesprächspartner relevant ist.
 
Ich mag Minimalismus auch. Was für einen Sinn macht aber eine Visitenkarte, auf der nur der Name steht? Man stellt sich doch sowieso vor.

Vor allem ist sie hilfreich, um sich bei "komplizierten" Namen die Buchstabiererei zu ersparen. Zum Beispiel mal mein, eigentlich gar nicht schwieriger Nachname (spricht man so aus, wie man ihn schreibt).
Ich: " Zemanek"
Verkäuferin schreibt: "Semmernegg"
Ich: "Nein, Z-E-M-A-N-E-K, Zeppelin, Emil, Martha, Anton,..."
Verkäuferin schreibt: "C E M", fragt: "Wie weiter?"
Ich: "Zeppelin schreibt man mit Zett, nicht Cäsar!"
Verkäuferin (schaut): ":confused:"

Und das ist kein einmaliges Erlebnis.
 
Wie vor einigen Tagen versprochen, möchte ich Euch die Offiziers-Visitenkarten aus den 1930er Jahren vorstellen, die noch im Fundus meiner Großmutter zu finden waren. Einige sind vermutlich auf Büttenpapier gedruckt - dicker, aber deutlich weicher als heutige Visitenkarten. Am Rand teilweise auch ungerade geschnitten. Das Format ist insgesamt kleiner und die Proportionen gehen stärker in die Breite als heutzutage üblich.

Da hier nicht die Personen, sondern die Schlichtheit, Schriftart und Aufmachung im Vordergrund stehen sollen, habe ich die Namen jeweils anonymisiert. Die handschriftlichen Vermerke finde ich besonders interessant - hier wurden doch tatsächlich diejenigen Angaben ergänzt, die andere auf ihre Karten gedruckt hatten, und zwar an der jeweils üblichen Position. Wer diese Ergänzungen vorgenommen hat, kann ich leider nicht mehr feststellen. Der Handschrift nach war es aber nicht meine Großmutter selbst, wahrscheinlich war es der Überreichende selbst.

Herzliche Grüße

Uli
 

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Das Wichtigstes aus meiner Sicht beim Thema Visitenkarten: Die Gestaltung muss stimmen. Dann geht sogar ein Digitaldruck auf einem günstigen Papier. Ich würde mir also weniger Gedanken über die Wahl der Veredelungen machen, als über denjenigen, der Sie professionell gestaltet.

„Perfection is achieved, not when there is nothing more to add, but when there is nothing left to take away.“

;-)
 
Das Wichtigstes aus meiner Sicht beim Thema Visitenkarten: Die Gestaltung muss stimmen. Dann geht sogar ein Digitaldruck auf einem günstigen Papier. Ich würde mir also weniger Gedanken über die Wahl der Veredelungen machen, als über denjenigen, der Sie professionell gestaltet.

„Perfection is achieved, not when there is nothing more to add, but when there is nothing left to take away.“

;-)

Unterschätze nicht die Wirkung der Haptik. Auf billigem Papier wirkt auch die tollste Gestaltung nicht. Ich bin überzeugt, dass ein simples, in Spotlack gedrucktes Logo (z.B. zwei Buchstaben ohne jedes Drumherum) einem aufwändig durchgestylten (aber unaufwändig reproduzierten) Designerlogo im Hinblick auf die subjektiv wahrgenommene Wertigkeit überlegen ist.

Nur Prägung sticht selbst Spotlack.
 
@Beethoven: Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber eine gute Gestaltung hat nichts mit „durchgestyltem Designerlogo“ zu tun. Auch lassen sich verschiedene Veredelungen nicht im Sinne von X sticht Y vergleichen.

An dieser Stelle möchte ich nicht verbergen, dass ich selbst Geschäftsführer einer Kommunikationsagentur bin. Glaubt mir, es gibt gute Gründe warum Designer studieren und warum Typografie eine Wissenschaft für sich ist.

Mein Tipp: Sucht euch einen guten Printdesigner oder eine entsprechen spezialisierte Agentur. Dort gibt es auch eine Beratung zum Thema Veredelungen.
 
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