Um/Nachfrage zum Thema Maßhemden - Preise

[Algernon Worthington]

Kleine und feine, aber nicht wesentliche Details bei einem Masshemd sind:

4-fach vernähter (nicht geklebter!) Kragen

Kann man so machen, würde ich aber nicht als muss sehen. Ich habe einige Hemden mit sehr großen Krägen und sehr steifer Einlage verklebt verarbeiten lassen. Sieht dann halt auch steifer und vielleicht formeller aus wenn man so will als ein Kragen mit lose verarbeiteter Einlage

Zwickel

Schön, aber auch da gibt es andere Varianten

Pattern-Matching bei Brusttasche, Ärmel/Rückanstoß, etc. in allen Richtungen

Sollte bei einem Masshemd Standard sein.

Quetschfalte am Rücken für zusätzliche Bewegungsfreiheit

Kann man so machen, es gibt aber auch andere Varianten.

Haken zum bequemen Aufhängen

Ein individuelles Detail, möchte ich persönlich nicht haben.

Innensattel & Kragen aus reinweißem und chemisch unbehandeltem WISICA.

Ja, ein interessantes Verarbeitungsdetail.

eingelegte Falten, querliegendes Ärmelknopfloch

Fältelung, natürlich. Das Knopfloch, Geschmacksache.

Doppelmanschette mit justierbarer Länge

Entbehrlich.

Verdeckte Knopfleiste mit schönem Knopfloch

Neapolitanische Manschette offen

Neapolitanische Manschette zu

Manche von diesen gibt es nur bei Bespoke.

Herzliche Grüße,
star314.

Alles in allem einige schöne Beispiele für individuellen Vorlieben, die man eben nur in ein geschneidertes Maßhemd einfliesen lassen kann.

lg Algy

 

[star314]

Lieber Algy,

Alles in allem einige schöne Beispiele für individuellen Vorlieben, die man eben nur in ein geschneidertes Maßhemd einfliesen lassen kann.

da kann ich nur 100%ig zustimmen. Es sind eben nur nette Details, die nicht unbedingt sein müssen, weshalb mein Posting auch sehr vorsichtig formuliert wurde.

Für mich persönlich ist bei einem Hemd folgendes Ranking wichtig:

1. Es muss passen! D.h. sowohl von der Passform als auch zu meinem Typ (bezüglich Farbe, Kragenform, etc.)
2. Stoff und Verarbeitung
... lange nichts ....
10. Viele kleine nette Details.

Ich wünsche allen ein schönes, hoffentlich verlängertes Wochenende.

Herzliche Grüße,
star314.

 

[star314]

Ich meinte eher um welche es sich hierbei handelt...

Ich habe diesbezüglich weiter oben eine Vermutung geäußert, die aber unbeantwortet blieb.

 

[star314]

Ich war bisher davon überzeugt, dass dies dazu dient nach einiger Zeit abgestoßene Manschettenkanten zu "erneuern" und nach hinten in die Unsichtbarkeit zu schieben?

Das wäre auch eine mögliche Anwendung. Ebenfalls denkbar wäre eine, in Laufe des Tages leicht verschmutzte, weiße Manschettenkante zu verstecken. Ursprünglich aber wurde diese Form, soviel ich weiß, vor langer Zeit von Hawes and Curtis erfunden. Zweck war/ist die Ärmellänge leicht justieren zu können...

Herzliche Grüße,
star314.

 

[RichardS]

Es ging im ursprünglichen Posting um Preise... wozu das ganze Geschriebe rund um Aussatttungsdetails, die machen das Hemd nicht teuer, sondern der Stoff.

 

[star314]

Aussatttungsdetails, die machen das Hemd nicht teuer, sondern der Stoff.

Sorry, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Ein großer Konfektionär kauft den gleichen Stoff viel günstiger als der nette, sympathische Hemdenmacher gleich ums Eck. Was ein Hemd teuer macht, dass ist die Handarbeit bzw. jeder Handgriff, wenn sie/er in einem Land mit mitteleuropäischem Preisniveau ausgeführt wird...

Herzliche Grüße,
star314.

 

[HansCastorp]

Na ja, es gibt glaube ich kaum einen Maßkonfektionär, der derart vehement darauf verweist, kein Maßschneider zu sein und auch keine Maßschneiderei anzubieten, wie ich.

Sie haben jedoch grundsätzlich mit Ihrer Kritik nicht ganz Unrecht: Wie soll man Maßkonfektion nennen?

Um zuerst einmal Ihre Anfangsfrage zu beantworten: Ja, ich würde ein Maßkonfektionshemd für 130€ kaufen, wenn ich den Eindruck hätte, dass es sich dabei um gute Qualität handelt.

Als ich meine Kritik äußerte kannte ich nur das, was Sie hier im Thread geschrieben hatten. Nach einem Blick auf Ihre Homepage muss ich meine Kritik (zumindest teils) zurücknehmen: Über das "exklusive Maßkonfektion" im Logo ist ja eigentlich alles klargestellt.
Wie soll man Maßkonfektion nennen? Gute Frage, auf die ich leider auch keine Antwort geben kann. Das ist in der Tat ein großen Problem, dass so viele Begriffe durcheinander geworfen werden - und es auch so viele verschiedene Herstellungsmethoden gibt.

Ich persönlich verstehe jedenfalls unter "Vollmaßhemd" ein echt maßgeschneidertes, da Maßkonfektion ja oft als "Halbmaß" bezeichnet wird. Aber das mag man auch anders verstehen. Ich denke, ein guter Begriff dürfte auch "Maßhemd" sein, denn darunter dürfte als Oberbegriff alles fallen nach dem persönlich Maß genommen wird.

 

[Algernon Worthington]

(...)

Ich persönlich verstehe jedenfalls unter "Vollmaßhemd" ein echt maßgeschneidertes, da Maßkonfektion ja oft als "Halbmaß" bezeichnet wird. Aber das mag man auch anders verstehen. Ich denke, ein guter Begriff dürfte auch "Maßhemd" sein, denn darunter dürfte als Oberbegriff alles fallen nach dem persönlich Maß genommen wird.

Die Abgrenzung ist in Wirklichkeit beim Hemd gar nicht mal so einfach und der Übergang möglicherweise fliesend. In der Maßschneiderei (Anzüge etc.) sind die Definitionen denke ich klarer und eindeutiger und zu einem beträchtlichen Teil durch ein mehr an handwerklichen Ausführungen gekennzeichnet.

lg Algy

 

[Algernon Worthington]

Es ging im ursprünglichen Posting um Preise... wozu das ganze Geschriebe rund um Aussatttungsdetails, die machen das Hemd nicht teuer, sondern der Stoff.

Hallo Richard, ich würde sagen sowohl als auch. Aufwendige Ausstattungsdetails mit handwerklichem Aufwand treiben sicher den Preis in die Höhe. Andererseits haben Qualitätsstoffe von Haus aus einen entsprechenden Meterpreis, man muß sich teilweise schon fragen, wie ein Hemd aus angeblich besten Stoffen und nach Maß zu obig genannten Preisen angeboten werden kann. Die Menge machts? Um bei Alumo u bleiben, bei meiner Hemdenmacherin gibt es innerhalb dieser Kollektion eine Preisspannweite von 70 Euro (pro Hemd!) vom einfachsten Stoff bis zum Allerfeinsten.

lg Algy

 

[RichardS]

Sorry, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Ein großer Konfektionär kauft den gleichen Stoff viel günstiger als der nette, sympathische Hemdenmacher gleich ums Eck. Was ein Hemd teuer macht, dass ist die Handarbeit bzw. jeder Handgriff, wenn sie/er in einem Land mit mitteleuropäischem Preisniveau ausgeführt wird...

Herzliche Grüße,
star314.

Wir reden von Maßhemden und -machern. Die haben großteils kleine Ateliers und kaufen daher wohl alle zu einem ähnlichen Preis ein.

Handarbeit bei einem Maßhemd gibt es nur mehr in Italien in relevantem Ausmaß. Im übrigen Europa ist die Handarbeit daher kaum ein Kriterium für den Preis - es sei denn, man läßt sich gegen Aufpreis handgenähte Knopflöcher machen.