Tattoos - per se stillos?

ich gehe sogar soweit und sage, dass die meisten die hier ihr unwesen treiben und ihren geistigen durchfall verbreiten, überhaupt keine ahnung von gutem stil haben. sie tragen zwar teure anzüge und hemden, sehen aber trotzdem aufgrund der gesamtattraktivität scheisse aus. auf solche würstchen steht doch keine frau die ein männertraum ist.
Zum Glück gibt es für jeden Pott den passenden Deckel und was der eine Mann als Männertraum definiert, würde der andere nicht mit der Kneifzange anfassen. Entsprechend wird es den nicht dazu passenden Männern völlig egal sein, was so mancher Männertraum als männlich definiert.

[...]
das forum entwickelt sich langsam in eine scheiss richtung.....nächste woche, wenn es um musik geht, fangen irgendwelche hampelänner hier an und wollen sagen, dass nur klassische musik die wahrheit ist......
Ich meine das sogar schon irgendwo gelesen zu haben. Oder ging es um Musikinstrumente im Sinne von: alles, was irgendwie elektrisch oder elektronisch betrieben wird, ist kein Musikinstrument? Ich weiß es nicht mehr.
Wie ich bereits schrieb: da es hier im Forum keine einheitliche Definition darüber gibt, was eigentlich ein "guter Stil" ist, kann man auch nicht definieren, ob Tätowierungen nun dazu gehören oder nicht.

ich hoffe dass hier mal ein paar themen direkt gelöscht werden, damit nicht bei jedem furz von muttersöhnchen diskutiert wird ob es stilvoll ist oder nicht............nur weil jemand so beschränkt in seinem kleiderschrank ist und bunte söckchen trägt, hat er noch lange nicht das recht sich über STIL zu äussern und ultimativ zu entscheiden ob tattoos gehen oder ob ein tshirt mit xxxxl V ausschnitt ok ist.
Entscheiden kann hier niemand, ob nun etwas Stil hat oder nicht. Jeder kann nur von seinem eigenen Geschmack ausgehen, Aussagen von Geschmäckern anderer ableiten oder Versuchen, Dinge in einen historischen Kontext einzuordnen. Daher wird hier faktisch jede Diskussion darüber, ob eine Sache nun stilvoll ist oder nicht, nicht zu einem einheitlichen Ergebnis kommen. Kann sie nicht, weil es in diesem Forum zu unterschiedliche Meinungen und Geschmäcker gibt. Das ist nun mal das Internet, wo Leute miteinander reden, die sich auf der Straße wahrscheinlich aus dem Weg gehen würden.
 
Stil ist ja zuerst einmal eine-im Idealfall eigene-"Handschrift". Insofern ist die Frage, ob Tattoos stilvoll/-los sind müßig. Wenn man den Stil eines englischen Landedelmannes leben möchte, wären Tattoos nicht sonderlich angezeigt, wenn man aber den Stil eines Gangmitgliedes(Yakuza/Triaden/Mafia etc.) sich zu Eigen machen will, sind sie obsolet.
Rückfrage: bedeutet Stil nach dieser Aussage dann, dass man quasi ein bestimmtes Verhalten kopiert und die eigene Handschrift sich dann lediglich in der Farbe der Karos manifestierten darf, also nur noch Nuancen bestimmt? Und wer legt fest, was z.B. das Leben eines englischen Landedelmannes bestimmt? Wo sind die Autos verzeichnet, die gefahren werden dürfen, wo Größenordnungen für Häuser, die es mindestens sein müssen? Gehört auch eine Mindestmenge an Kapital dazu und was ist mit verarmten Adel? Gehört der ins Meer getrieben?
 
"hier mus ein jeder nach Seiner Faßon Selich werden"
vom Geburtstagskind Friedrich II. paßt wohl auch an dieser Stelle gut
(auch wenn es ursprünglich um Religion ging).

Der Spruch passt hier überhaupt nicht. Denn es kann dabei nur um Religion gehen, nicht nur ursprünglich, denn er hat "selig" gesagt und nicht "glücklich", "zufrieden" oder sonst etwas. Das aber ist eine rein religiöse Kategorie.

Und nur so wurde beim Alten Fritz auch ein Schuh daraus. Wie seine Untertanen mit welchem Gott oder welchen Göttern oder ob überhaupt umgingen, war ihm gleichgültig. Der Rest ihres Verhaltens aber nicht. Und da war auf jeden Fall die von ihm vorgegebene Fasson maßgeblich.

Ausnahmen gabs nur für besondere Verdienste. Da konnte man dann auch mal am königlichen Tisch einschlafen;).

Grüße Zieten
 
bluesman528 hat gesagt.:
Man möchte sich durch das ehemalige Symbol gesellschaftlicher Randfiguren einen Hauch von Nonkonformismus und Gefahr geben.
Vorurteile sind hier im Forum ja nichts neues. ;)
Meine Frau hat ein Tatto ...
[...]
Nonkonformismus kann ich ebenfalls ausschließen.

Sie hat aber herzhaft über die Spießer mit ihren verstaubten Ansichten gelacht als ich ihr den thread zeigte.
Wenn das so stimmt, beweist es doch mindestens in diesem Fall, dass mein Statement oben kein Vorurteil ist. Ein Spießer ist doch der Definition nach ein Konformist, von dem Ihre werte Frau sich hier abgegrenzt hat. :)

Ich sehe Tattoos völlig neutral, jeder soll es so halten mag, wie er will, wenn er daran Spaß hat. In den meisten Fällen ist das ja privater Natur, weil man nun mal im Alltag den größten Teil des Körpers bedeckt hält, von daher hat die Umwelt daran sowieso keinen Anteil.

Ich finde aber kaum etwas spießiger als sich Tattoos stechen zu lassen, um sich gegenüber Leuten, denen Tattoos persönlich nichts geben, unspießig und unverstaubt zu fühlen. :) Das ist halt diese unreife Kinderkramkomponente, die ich mit obiger Aussage meinte. Ich denke auch, dass echte Tattookünstler mit mir in dieser Beziehung völlig einer Meinung sind, auch wenn das 90% ihrer Klientel ausmacht.

---

gute tattoos sind ein zeichen von absoluter individualität......(keine delfine tribals oder sonst was, das sind modeerscheinungen)....je mehr desto besser
Ich finde ja im Gegenteil, dass es nichts Individuelleres gibt als Persönlichkeit. Wer ein Tattoo mit einer besonderen positiven Geisteshaltung in Verbindung bringt, gerät leicht in den Verdacht, einen Mangel an Persönlichkeit kompensieren zu wollen. Das sagt nichts gegen das Tattoo als solches, natürlich kann ein schönes Tattoo schmückend sein. Aber es bleibt ein buntes Bildchen auf dem Körper, es macht einen nicht zu einem besonders interessanten, freien Menschen.

Das ist halt genau der Zusammenhang auch zur Diskussion mit umagaur: Das Tattoo ist überhaupt kein Problem. Der Gedanke, man hätte sich durch besagtes Bildchen auf dem Körper über seine uncoolen Mitmenschen erhoben, ist es. :)
 
Rückfrage: bedeutet Stil nach dieser Aussage dann, dass man quasi ein bestimmtes Verhalten kopiert und die eigene Handschrift sich dann lediglich in der Farbe der Karos manifestierten darf, also nur noch Nuancen bestimmt? Und wer legt fest, was z.B. das Leben eines englischen Landedelmannes bestimmt? Wo sind die Autos verzeichnet, die gefahren werden dürfen, wo Größenordnungen für Häuser, die es mindestens sein müssen? Gehört auch eine Mindestmenge an Kapital dazu und was ist mit verarmten Adel? Gehört der ins Meer getrieben?

Sich einen bestimmten Stil nach zu kleiden/benehmen bedeutet (ja!) sich innerhalb seiner Grenzen zu bewegen. Die eigene Handschrift darf sich (innerhalb dieser Grenzen) nicht nur in der Wahl der Karofarben manifestieren, auch die Größe ist nicht festgelegt. Ich würde also nicht von "nur" Nuancen sprechen. Der soziokulturelle Kontext legt fest, was das Leben des englischen Landedelmannes bestimmt... Und natürlich(!) gehört eine Mindestmenge an Kapital dazu. Die gehört aber auch dazu, wenn man sich ein Tattoo stechen lassen möchte-umsonst macht das nämlich niemand. Soweit zu gehen, den verarmten Adel ins Meer zu treiben, würde ich ein wenig übertrieben finden...
 
Freigeist, als ich das erste Mal deine aggressive Art im Fleischthread kennenlernte, dachte ich, dass muss ja ein ordentlicher Kaliber sein. Das gleiche ging mir durch den Kopf, als ich dein hiesiges Post las. Jetzt sehe ich dein Foto und denke mir nur, dass das halbe Hemd ein verdammt großes Selbstbewusstsein hat.
respekt1.gif
Kommt aber häufig vor im Internet, du bist nicht allein. Nicht umsonst verstecken sich in Singlebörsen hinter dem Nick "Fee", "Mäuschen" und "Waldelfe" ausnahmslos weibliche Kleidergrößen 48 aufwärts.

Bitte komm mir jetzt nicht auch mit der lächerlichen "gemeinsam 300 m durch die Stadt laufen"-Nummer, um das Leben zu lernen. Ich fahre nachts um 2 mit der U6 und U8 durch Berlin, da habe ich für solche Vorschläge nur ein müdes Lächeln übrig.
 
werte Gentleman (und auch die, die grade mal nicht so gentle sind),
wie schnell sich doch die Gemüter erhitzen bei einem Thema das Potenzial zum Polarisieren hat. Ich finde ja immer noch das die Art sich Auszudrücken und wie ich mit meinen Mitmenschen umgehe sehr viel über Stil und Klasse aussagt! Vielleicht deutlich mehr als eine Tätowierung die im realen Leben niemand jemals zu Gesicht bekommt. Ich persönlich trage an mindestens 5 Tagen in der Woche Anzug, langes Hemd, Krawatte, ein Outfit also das man durchaus als stilistisch akzeptabel beschreiben kann. Das darunter bis zu den Handgelenken bunte Farbe existiert weiß niemand ausser mir, weshalb sollte das also irgendetwas verändern?
 
intensive körperliche gewalt .

Das scheint mir kein Freigeist, sondern eine Freifaust zu sein :). Und zu Charisma (eine Eigenschaft, für die m.E. die Meßlatte schon sehr hoch liegt - und ob die nicht schon verfehlt ist, wenn man sich die Eigenschaft selbst zuschreibt?) brauchts für mich auch eine Portion Gelassenheit. Bei den vier oder fünf Menschen mit Charisma, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, war das jedenfalls so.

Grüße Zieten
 
Oben