Das SUV ist überhaupt erst dadurch entstanden, dass normale Limousinen immer flacher/unübersichtlich von der Sitzposition her wurden und immer sportlich härter gefedert wurden. Ein paar führende Autozeitschriften meinten, dass müsse so sein und bevorzugten in Ihren Tests seit ca. 1975/1980 sportliche Limousinen mit guten Testergebnissen. Die Automobilindustrie paßte sich dem Gebaren an.
Der Verbraucher wollte das nicht und griff erst vermehrt zu Geländewagen, dann zu SUV's, als diese aufkamen. Heute schleppen die meisten SUV 200-300 kg Allrad unnötig mit, die 90 % der SUV-Kunden überhaupt nicht benötigen. Ferner schleppen viele normale PKW 200-300 kg Allrad unnötig mit, da es einige Konzerne versäumt haben, Ihren Antrieb wieder auf Heckantrieb umzustellen, der mit den enorm gestiegenen PS-Leistungen besser zurecht kommt.
Man sieht es ja an aktuellen SUV-Neuvorstellungen: Die werden immer PKW-ähnlicher und verzichten soweit es geht auf Allrad. (Womit die Frontantrieblerkonzerne allerdings wieder in Problem haben.)
Umweltpolitisch gesehen ist der künstlich erzeugte SUV-Trend eine schlimme Sache. Eine normale etwas höhere Limousine/Kombi - so wie sie von 1965 - 1980 produziert wurden, hat gegenüber dem SUV folgende Vorteile:
1.) sie ist leichter
2.) sie braucht dadurch weniger PS für die gleichen Fahrleistungen
3.) sie braucht keinen Allrad, da Heckantrieb
4.) sie bedarf nicht dem übertriebenen "Wohnzimmerschrank im Wind"-Designs und ist aerodynamischer
5.) sie ist letztendlich alles in allem deutlich sparsamer und ressourcenschonder
Um 1977 herum kam das in meinen Augen erste SUV auf den Markt, der "AMC Eagle". Den hat damals keiner haben wollen, weil die Limousinen-/Kombi-Welt noch in Ordnung war. Erst 20 Jahre später konnte die SUV-Welle, aber auch die VAN-Welle, überhaupt losgehen, da der Leidensdruck der Autofahrer durch die am Markt vorbei entwickelten sportlich, harten, flachen, unübersichtlichen Limousinen entsprechend hoch war.
LG
Günter