Stil und Armut

Guten Abend,

... Warum begünstigt die deutsche Politik insbesondere die großen Firmen und Konzerne, sieht sich aber außerstande die Rahmenbedingungen für neue/alte Arbeitsplätze zu schaffen ...

Wessen Geld ich nehm, dessen Lied ich sing. :rolleyes:

... warum hypen und kaufen die Forenmitglieder Waren, die nicht in Europa hergestellt werden nur weil sie billig sind? ... Ich spreche auch in diesem Zusammenhang von dümmlicher Arroganz, wenn diejenigen, die noch einen Arbeitsplatz haben und sich zum Mittelstand oder der Oberklasse zählen, diesen wichtigen Punkt bei ihrem Konsumverhalten komplett außen vor lassen. ...

Ich habe mich immer gewundert über "ausländische Fremdmarken" auf den Arbeitnehmerparkplätzen der inländischen Automobilstandorte. So dumm kann doch keiner sein, um zu sehen, dass er sich ins eigene Fleisch schneidet. Der Egoismus in Deutschland ist unsbeschreiblich. "Ich arbeite bei xxx, habe dort eine 28-Std.-Woche und die Autos die ich produziere, sollen irgendwelche anderen Dummköpfe kaufen. Ich bin ein ganz cleverer und kaufe ein ausländischens Fabrikat, gefertigt in einer 50-Std.-Woche."

Ob das Internetapotheken, Onlinebuchhändler, Wegwerfelektronik oder sonst etwas ist. Wir töten ehemals gute und sozial auch notwendige Strukturen aus kurzfristiger Denke und egoistischem Geiz unverantwortlich leichtfertig.

Warum greift hier die deutsche Elite nicht ein?
a.) weil viele von denen in sicherster Versorgung verbeamtet sind und das Thema daher überhaupt nicht interessiert.
b.) weil viele Unternehmer Wachstum/Gewinne im Ausland sahen.
c.) weil weltweite Urlaube wichtiger sind als Nutzen fürs eigenen Land.

Warum wird Auto-Benzin mit über 100 % besteuert und Flug-Benzin nicht? Wäre es nicht sinnvoll, dass mal umzudrehen? (Stopp, bitte nicht die irrsinnige und zu nichts führende Diskussion Flugbenzin lostreten, sondern einfach nur mal drüber nachdenken!)

... Armut in Deutschland müsste nicht sein und deren steiler Anstieg erst recht nicht.

Dem stimme ich zu. Leider sehe ich momentan aber bei keiner Partei auch nur Ansätze, die der Spaltung des Mittelstandes (1/5 nach oben, 4/5 nach unten) einhalt bieten will. Vermutlich liegt es daran, dass die Politiker selbst zu dem 1/5 gehört, dessen Einkommen immer stärker steigt.

Nachdenkliche Grüße zum Abend
Günter
 
Ich weiß jetzt wieder, warum ich mich über Politik im Freundeskreis nie, aber auch wirklich niemals unterhalte... ;)

Übrigens hat das Verfassungsgericht lediglich die Art der Berechnung der Regelsätze für Kinder für verfassungswidrig erklärt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Gast,

und Jura ist auch nicht Dein Gebiet, Du bist da aber einer von vielen die auf die völlig unkorrekte Berichterstattung in fast allen Medien "herein" gefallen ist.
Das von Dir zitierte schließt das von Cosmic korrekt dargestellte nicht aus, denn es sagt nicht in welchem Punkt die Abweichung unzulässig ist. Der Punkt ist aktuell einzig und allein die Ermittlung, im Kommentar wurde dies auch eindeutig so formuliert.

Dieses Thema schweift doch von der Eingangsformulierung stark ab denn ich kann keinen Zusammenhang mit Stil erkennen.Wenn man Armut in D ansprechen möchte dann gehört dazu erst einmal die Frage ab wann ist man Arm.

Die Mehrzahl der Statistiken und Veröffentlichungen bezieht sich dabei nicht auf die Bezieher von staatlichen Leistungen sondern definiert nach <50% oder 60% (je nach Quelle) des durchschnittlichen Einkommens. Jetzt schaue man sich in dem Bezug mal nur innerhalb von Deutschland z.B. Hamburg und ein ostdeutsches Bundesland im Vergleich an. Rein mathematisch ist der Unterschied krass ... aber was ist dann konkret Armut ?
 
Unfug. Jetzt fängt der Spaß doch erst an!

Um die beiden zuletzt doch deutlich sich voneinander entfernenden Argumentationsstränge dieser Diskussion (A: Sind Stil und Armut vereinbar?, gemäß der Ausgangsfrage, und B) Ist Peter Hartz der Antichrist?) wieder zusammenzuführen, hier eine neue Aufgabenstellung:

Sind Stil und Rechthaberei miteinander vereinbar?

...und damit zum Wetter.

dE
 
Lieber Gast,

da ich jetzt nicht umhin komme das ich mit "also lasse ich lieber einen anderen, unwahren Beitrag so stehen." gemeint bin, hier der Hinweis zum selber lesen des gesamten Urteils des BfG und nicht nur eines Auszuges.

Der entscheidende Satz steht ganz unten unter Punkt 9:

"9.
...Wegen des gesetzgeberischen Gestaltungsspielraums ist das Bundesverfassungsgericht nicht befugt, aufgrund eigener Einschätzungen und Wertungen gestaltend selbst einen bestimmten Leistungsbetrag festzusetzen. Da nicht festgestellt werden kann, dass die gesetzlich festgesetzten Regelleistungsbeträge evident unzureichend sind, ist der Gesetzgeber nicht unmittelbar von Verfassungs wegen verpflichtet, höhere Leistungen festzusetzen. Er muss vielmehr ein Verfahren zur realitäts- und bedarfsgerechten Ermittlung der zur Sicherung eines menschenwürdigen Existenzminimums notwendigen Leistungen entsprechend den aufgezeigten verfassungsrechtlichen Vorgaben durchführen und dessen Ergebnis im Gesetz als Leistungsanspruch verankern. "

Leider ist dies in den Medien kaum so korrekt kommentiert worden und es entstand in der Öffentlichkeit ein ganz anderes Bild.
 
Liebe Stilfreunde,

Falls es mir gestattet ist, möchte ich doch eine, für mich essentielle Anmerkung, zu diesem Thema machen.

Um die Ausgangsfrage beantworten zu können, ist es nicht erheblich, wie man Armut definiert, sondern wie man Stil definiert. Sollte man, so wie ich, zu dem Ergebnis kommen, dass Stil etwas mit Würde, Benehmen, Ritterlichkeit und Respekt gegenüber seiner Umwelt, also alles Dinge, die völlig Kostenlos zu haben sind, ist es relativ egal, wie man Armut definiert und ebenso egal ist es, wie man das oben angesprochene Urteil versteht.

Ich hoffe inständig, dass nur das regnerische Wetter an der gereitzten Stimmung hier Schuld ist:)

Liebe Grüsse

Sandro
 
Vielleicht liegt ja ein regionales Verständigungsproblem vor? Willst Du mitteilen das Cosmics Aussage korrekt war und "der schlechte Tag" sich auf etwas anderes bezog ? Dann wirklich Sorry denn das habe ich anders verstanden.
 
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