Sneakers für gut angezogene Männer

Jetzt mal Hand auf's Herz: Welches gute Outfit mit Sneakers hat irgendwer hier schon gesehen? Bilder sind ausdrücklich erwünscht.

Der Sneaker gehört zur Jugenduniform, die den berechtigten Protest gegen die Spießerelterngeneration der 60er und 70er Jahre in sich trägt. Er hat nichts mit dem Wunsch nach einer ästhetischen Gestaltung des eigenen Äußeren zu tun, sondern möchte die eigene Gleichgültigkeit dazu offen zeigen. Es ist der Schuh für den, der das anzieht, was gerade auf dem Wäschehaufen oben liegt.

Wenn man sich für den Sneaker entscheidet, ist das keine Entscheidung für gutes Aussehen, sondern für ein subjektives Gefühl persönlicher Bequemlichkeit und - meist noch wichtiger - für eine Demonstration einer Gruppenzugehörigkeit, die sich explizit gegen die klassische Form guten Aussehens richtet. Von daher verstehe ich, dass manche Leute sich in ihrem persönlichen Umfeld unwohl fühlen, wenn sie klassische Bekleidungsmerkmale verwenden, weil sie sich visuell zu Außenseitern machen. Aber indem sie sich bewusst für das uneleganteste Schuhwerk entscheiden, das man käuflich erwerben kann, treffen sie auch eine antiästhetische Entscheidung, mit der sie dann leben müssen. Es gibt ja auch keinen Zwang, zu jeder möglichen Gelegenheit gut gekleidet zu sein, wenn einem andere, soziale Aspekte der Kleidung wichtiger sind. Aber beides zusammen funktioniert eben nicht.
 
@rarar
Definiere bitte mal "leisten können".


Dein Beitrag erinnert mich ein wenig an die Arbeiterin, die unbedingt einen Ferrari haben wollte. Der stand dann in der Garage und wurde nur auf dem Garagenhof bewegt, weil das Geld für die Versicherung nicht da war. Das dürfte so 20 oder 25 Jahre her sein und ging seinerzeit durch die Presse.

So ähnlich sieht es doch auch bei vielen Smartphone-Nutzern aus. Für den passenden Tarif reicht es dann nicht mehr. Das von mir zum Thema "leisten können".


Ich kenne viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern und unterschiedlichen Vermägensstandes, eines haben sie zur Zeit oft gemeinsam - der Azubi zum Fachlagerist hat das neueste Handy mit Internetflat und weiß der Geier was noch, der Besitzer einer großen und erfolgreichen Fabrik ebenfalls. Das der zweitere mindestens das 10-fache verdient, dürfte klar sein.
 
Jetzt mal Hand auf's Herz: Welches gute Outfit mit Sneakers hat irgendwer hier schon gesehen? Bilder sind ausdrücklich erwünscht.



Der Sneaker gehört zur Jugenduniform, die den berechtigten Protest gegen die Spießerelterngeneration der 60er und 70er Jahre in sich trägt. Er hat nichts mit dem Wunsch nach einer ästhetischen Gestaltung des eigenen Äußeren zu tun, sondern möchte die eigene Gleichgültigkeit dazu offen zeigen. Es ist der Schuh für den, der das anzieht, was gerade auf dem Wäschehaufen oben liegt.



Wenn man sich für den Sneaker entscheidet, ist das keine Entscheidung für gutes Aussehen, sondern für ein subjektives Gefühl persönlicher Bequemlichkeit und - meist noch wichtiger - für eine Demonstration einer Gruppenzugehörigkeit, die sich explizit gegen die klassische Form guten Aussehens richtet. Von daher verstehe ich, dass manche Leute sich in ihrem persönlichen Umfeld unwohl fühlen, wenn sie klassische Bekleidungsmerkmale verwenden, weil sie sich visuell zu Außenseitern machen. Aber indem sie sich bewusst für das uneleganteste Schuhwerk entscheiden, das man käuflich erwerben kann, treffen sie auch eine antiästhetische Entscheidung, mit der sie dann leben müssen. Es gibt ja auch keinen Zwang, zu jeder möglichen Gelegenheit gut gekleidet zu sein, wenn einem andere, soziale Aspekte der Kleidung wichtiger sind. Aber beides zusammen funktioniert eben nicht.


Ich erinnere mich an ein Bild von Niels, mit T-Shirt und Cardigan, sah trotzdem gut (auch im ästhetischen Sinn) aus. Wenn man die grundlegenden Passform-/Farb"regeln" der klassischen Kleidung auf moderneres/freizeitlicheres anwendet, sieht das oft auch sehr gut aus. Siehe zB Steve McQueen, aber auch von David Niven oder Gianni Agnelli gibt es Fotos mit Sneakern, welche sie sehr gekonnt zu Tuchhosen und Sakkos kombinieren konnten. Mit modernen Sneakern wie einem Nike Air Max sieht das zwar nicht gut aus, mit sowas wie Superga oder Keds (welche ja grundsätzlich einem Espadrille, welcher als klassischer Sommerschuh gilt, nicht unähnlich sind) klappt es aber oft.
 
Ich erinnere mich an ein Bild von Niels, mit T-Shirt und Cardigan, sah trotzdem gut (auch im ästhetischen Sinn) aus.
Es sah an Niels gut aus. Das ist ein Unterschied, der gerade bei Freizeitkleidung häufig übersehen wird. :) Schlanke, attraktive Leute sähen auch in Kartoffelsäcken immer noch schlank und attraktiv aus, mit anderen Worten die Kleidung wird im Kontext irrelevant.

Dessen ungeachtet gibt es unbestritten gute Kombinationen von Freizeitkleidung. Aber nie wegen eventuell getragener Sneakers. ;)
 
Ich finde das Wort Sneaker sollte man definieren. Untragbare Sneaker sind bei mir Schuhe wie diese:
http://www.zalando.de/herrenschuhe-sneaker/

Was aber gegen einfarbige Keds zum entsprechenden Outfit einzuwenden ist, verstehe ich nicht. Lieber Stoffschuhe als diese überall deplatzierten Segelschühchen.

Ich bin generell für altersgerechte Kleidung. ein 17jähriger im "opaesken Anzug" wirkt meist ähnlich befremdlich wie ein 50jähriger in Sneaker.
 
Ich finde es auf die schnelle nicht, aber es gibt hier ein Bild von Grimod mit Chucks, das viel Applaus bekommen hat.

Bluesman528 hat schon sehr differenzierte Betrachtungen angestellt. Ich stimme ihm zu, allerdings nicht bezogen auf "Sneaker", sondern nur auf einen kleinen Teilbereich von dem, was als "Sneaker" bezeichnet wird.

Wenn es die Motivation jedes Sneakerträgers wäre, seine Gleichgültigkeit gegenüber Modischem auszudrücken, dann dürfte es keine (positiven) Designbemühungen am Produkt selbst geben, das wäre ja kontraproduktiv.

Dennoch gibt es neben zahllosen mehr oder weniger beliebig designten Sneakern (das was in jedem Geschäft der großen Schuhketten als Eigenmarke-Sneaker verkauft wird) eine riesige Breite von unterscheidbaren und - im jeweiligen Szenekontext betrachtet - für sich eben schon ein optisches Statement ausdrückenden Sneakern.
Die Klassiker von Nike, New Balance oder Converse zum Beispiel, von Adidas gibt es Sonderkollektionen die für den Preis eines Scheer Maßschuhes verkauft werden.
In der jeweiligen Szene stehen die Sneaker dann für unterschiedlichste Statements. Der 70s Rocker mit knöchelhohen weißen Turnschuhen kann was die Motivation betrifft sicherlich nicht mit dem Etnies tragenden Skater oder dem NB tragenden Mod in einen Topf geworfen werden.
Die Botschaft wird durch den Schuh freilich nur übermittelt, weil das Modell einer sozialen, politischen und gesellschaftlichen Rolle zugeordnet werden kann, die der Träger absichtlich oder unabsichtlich verkörpert.

Ich besitze zum Beispiel einen anlässlich des MTV Designeramas hergestellten Nachbau des Ivan Lendl Schuhs von 1985. Grund des Kaufs war sicherlich nicht der von Bluesman beschriebene. Ich hab sie zwar noch, der ich glaube rechte Schuh ist mir aber - was sehr selten passiert - fast vollständig verbrannt.

Ich wünsche einen schönen Feiertag
 
Ich finde das Wort Sneaker sollte man definieren. ...
Wikipedia beschreibt sie so!

Ich bin da jedoch anderer Meinung und richte mich danach, wann und wofür der Begriff in den deutschen Sprachgebrauch Einzug hielt.

Wenn ich mich recht entsinne - berichtigt mich, falls ich falsch liege - würde der Begriff vor ca. 15 Jahren für edle sportliche Schuhe verwendet. Marken wie Prada, Santoni und Tod's verwendeten ihn, gefolgt von Bally, LR, PD und Co.; gemeint waren immer edle sportliche Schuhe, einem Sportschuh ähnlich, mit dünner Gummi oder Ledersohle.
Im deutschen Srachgebrauch wurde der Begriff schnell verwaschen und in einem Atemzug mit Lauf- und Turnschuhen von Adidas, Puma und Co. verwendet, wie im Englischen.

Ich sehe in dem Begriff immer noch den "edlen Sportler", der durchaus zum legeren Anzug getragen werden kann. IMHO
Der Style a la Schweighöfer ist mir auch zuwider.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lebst du in Deutschland? Wenn ja, dann erkläre mir bitte wie sich 90% der Bevölkerung solche Kleidung nicht leisten können, aber sich ein 300€+ Smartphone leisten können.
Zwischen leisten können und leisten wollen besteht ein sehr großer Unterschied, etwas vereinfacht (und überspitzt) könnte man sagen:
Wer sich einen Fernseher für 2000€ leisten kann, kann sich auch ein Paar Socken für diese Summe leisten.
Ob er das will etc. ist eine ganz andere Frage, und natürlich ist klar das die meisten von uns mehr Strümpfe als Fernseher haben (zumindest hoffe ich das).

Ja. Ich lebe in Deutschland und in Frankreich.

Mit 90% habe ich meine Aussage überspitzt formuliert, aber ich sehe das so:

Wer "anständig und vernünftig" konsumieren will, reicht nur ein Paar nicht. Man sollte schon zwei oder mehrere Paare von Schuhen haben, wenn man sie auch langfristig tragen will und behalten will.

Dagegen reicht nur ein Smartphone völlig, um sich mit Leuten zu kommunizieren. Außerdem gibt es so viele Menschen, die einen Betrag von 300€ oder mehr nicht auf einmal zahlen können.
Deshalb schließen viele auch einen Vertrag mit einem Anbieter ab, obwohl sie wissen, dass sie am Ende viel mehr für das Gerät bezahlt haben. Aber sie haben nicht jetzt das Geld, um das Smartphone zu bezahlen.

@bluesman528

Ich habe zwar keine Ahnung, wer Niels ist und wie er aussieht.

Ich sehe das aber so: Die Perfektion eines Stils liegt nicht an Kleidungen, sondern an dem Aussehen eines Mannes oder einer Frau. (Deshalb kommt es oftmals auf TrägerInnen an).

Damit gemeint: Wer gut aussieht, kann fast alles tragen. An seinem/ihrem gut aussehendem Gesicht oder Körper wird sich nichts ändern.

Ich denke, dass Du genauso wie ich denkst..

Frohe Weihnachten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt mal Hand auf's Herz: Welches gute Outfit mit Sneakers hat irgendwer hier schon gesehen? Bilder sind ausdrücklich erwünscht.





Der Sneaker gehört zur Jugenduniform, die den berechtigten Protest gegen die Spießerelterngeneration der 60er und 70er Jahre in sich trägt. Er hat nichts mit dem Wunsch nach einer ästhetischen Gestaltung des eigenen Äußeren zu tun, sondern möchte die eigene Gleichgültigkeit dazu offen zeigen. Es ist der Schuh für den, der das anzieht, was gerade auf dem Wäschehaufen oben liegt.





Wenn man sich für den Sneaker entscheidet, ist das keine Entscheidung für gutes Aussehen, sondern für ein subjektives Gefühl persönlicher Bequemlichkeit und - meist noch wichtiger - für eine Demonstration einer Gruppenzugehörigkeit, die sich explizit gegen die klassische Form guten Aussehens richtet. Von daher verstehe ich, dass manche Leute sich in ihrem persönlichen Umfeld unwohl fühlen, wenn sie klassische Bekleidungsmerkmale verwenden, weil sie sich visuell zu Außenseitern machen. Aber indem sie sich bewusst für das uneleganteste Schuhwerk entscheiden, das man käuflich erwerben kann, treffen sie auch eine antiästhetische Entscheidung, mit der sie dann leben müssen. Es gibt ja auch keinen Zwang, zu jeder möglichen Gelegenheit gut gekleidet zu sein, wenn einem andere, soziale Aspekte der Kleidung wichtiger sind. Aber beides zusammen funktioniert eben nicht.






Ich empfehle die Lektüre diverser Fachmagazine für Sneaker, ein paar Bilder kann ich morgen posten, wenn ich nicht mit dem Handy online bin.
 
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