Sneakers für gut angezogene Männer

Naja, einen Stoffschuh musste ja nicht wirklich lange eintragen werden, aber stimmt schon, geht nichts über eingetragene Lederschuhe.

Mich nervt nur immer dieses rumgerechne, PLV hier, PLV da, man muss einfach dazu stehen, dass Rahmengenähte ein teures Hobby sind, welches wirtschaftlich nicht gerechtfertigt ist und man mit Wegwerfware rein preislich gesehen besser fährt. Man muss sich doch nicht selbst belügen :)
 
Mich nervt nur immer dieses rumgerechne, PLV hier, PLV da, man muss einfach dazu stehen, dass Rahmengenähte ein teures Hobby sind, welches wirtschaftlich nicht gerechtfertigt ist und man mit Wegwerfware rein preislich gesehen besser fährt. Man muss sich doch nicht selbst belügen :)

Na ich weiß nicht: Wenn ich mir ein Paar in einer mittleren Preislage - sagen wir mal € 300.- - kaufe, diese mindestens 10 Jahre trage und in dieser Zeit zweimal neu "beschlagen" lasse (für ca. 100.-) gebe ich in dieser Zeit € 500.- aus. Macht pro Jahr € 50.- (höhere Mathematik - ich bin gut, gell ;)) - bekommst Du für den Preis halbwegs gescheite Sneaker? :cool:
 
Ich zitiere mich einfach mal selbst, wollte ich schon immer mal :)

Derjenige, der das "PLV" erfunden hat, sollte den Marketingnobelpreis bekommen. Es gibt nichts unsinnigeres als zu versuchen, irgendwas über den Begriff zu rechtfertigen, ein "PLV" ist im höchsten Maße subjektiv und gerade im Liebhaberbereich nicht zielführend. Welches PLV haben denn bitte Schuhe für 500€?

Rechenbeispiel:
- LLyod, 80€
- Standard-Einsteiger Schuh: 240€

Bei gleicher Pflege und Rotation (und da liegt oft der Knackpunkt) dürften Llyods wohl ca. 3 Jahre (Schätzwert!) bis zur Sohlenreparatur halten. Ich bekomme also für das Geld des Einsteiger Schuhs "9 Jahre Llyod". Eine Sohlenreparatur ist teuer, kostet circa 100€ - dafür bekomme ich wieder einen neuen Llyod, also sind wir bei 12 Jahren.

Durch dieses "PLV" neigen Neulinge auch dazu viel zu hohe Erwartungen an richtige Rahmengenähte zu setzen, rechnen ja auch alle das tolle PLV vor, dann muss ich ja für den 3x Preis eines Lloyds auch 3x Qualität bekommen.

Lloyds, Bugatti etc in der Billigschiene sind Wegwerftreter, die absolut ihre Daseinsberechtigung haben. Nicht jeder will einen Schuh 15 Jahre lang haben, nicht jeder steht auf Pattina und Pflege, Reparaturzyklen etc.

Keds kosten zwischen 20 und 80€, also sagen wir für 300€ 6 Paar. Dann bin ich schon mal knapp 20 Jahre eingedeckt :)
Hinzu kommt, dass Lederschuhe erst ein halbwegs akzeptable Lebensdauer haben, wenn man sie fleißig rotiert. Das vergessen hier die meisten. Wenn ich einen Schuh nur 1x pro Monat anziehe hält der natürlich 40 Jahre. Keiner wird aber eine ähnliche Rotation an Sneakers haben - das ist auch verständlich :D
 
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:D das ist aber sehr politische höhere Mathematik^^

Du brauchst ja mindestens zwei drei Lederschuhe zum wechseln.
Wer sie täglich trägt und viel läuft muss wohl spätestens nach 2Jahren neu besohlen.
Plus Pflegemittel.
So wird ein Schuh draus :)

Aber finanziell zu vergleichen taugt eh nix.

Wer ausserhalb vom Sport Polohemden trägt kann auch Sneakers tragen. Beides hat auf der Straße mit feiner Herrenmode nichts mehr zu tun!
Mode ist ja kein Wunschkonzert^^

Ich trage auch Sneakers und Polos, nehme aber den Titel "feiner Herr" oder gar Gentleman nicht für mich in Anspruch.
 
Objektiv kann wohl kein Rahmengenähter beim ominösen "PLV" den Sneaker schlagen. Ob das Fußbett ernsthaft besser für den Fuß ist, ist wohl auch fragwürdig. Einzig das Fußklima wird wohlbesser sein. Wenn ich über die Gesundheitsschiene komme, dann brauch ich Maßschuhe oder diese MTB-Treter.
Der nächst Punkt ist, würde ich Sneaker in Rotation tragen und auf Zedernholz lagern, würden die Ledersohlen auch verlieren.

Das soll nicht heissen, dass man Objektiv bewerten muss, aber kann man dann nicht einfach sagen die Rahmengenähten gefallen mir besser und ich mag das Handwerk das drinnen steckt usw.?
Ich hab lange und viele Sneaker getragen und die, die ich momentan im Schrank habe, trag ich seit 10 Jahren ohne Neubesohlung und größere Ausfallerscheinungen, aber in Rotation und mit Pflege. Neupreis 120€.

Gruß Buckminster

edit: Natürlich sind die Rahmengenähten aber alltagstauglich, sonst wären nicht alle meine anderen Schuhe aus Leder und genäht ;)
 
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Ja rahmengenähte können auch bequem sein, abgesehen von der passenden Leisten ist vor allem die Sohle entscheidend meiner Meinung nach.

Bei meinen L&M (5mm) und Handmacher (6mm) liegt der Schwachpunkt dann an der "dünnen" Sohle. Meine Handmacher mit Gumlite und doppelter Ledersohle sind da schon um Welten bequemer bei gleicher Leisten. Generell würde ich dir wenn du sehr viel zu Fuß unterwegs bist eine Dainite, Gumlite, etc. empfehlen.

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Objektiv kann wohl kein Rahmengenähter beim ominösen "PLV" den Sneaker schlagen.
Ich nehme das mal (in der Annahme, dass Du grundsätzlich ähnlicher Meinung zum PLV-Thema bist :)) als Aufhänger für ein allgemeineres Statement, weil es ein plakatives Symptom für solche Threads i.A. zeigt:
Aber natürlich kann er das, mühelos. Das Problem in jeder "PLV"-Diskussion ist hier, dass es eigentlich nur um den Preis geht und nicht um die Leistung, weil man letztere nicht versteht und deswegen banalisiert. Die Leistung eines vernünftigen Kalbslederschuhs besteht nicht darin, den Fuß zu bedecken, das ist ein netter Nebeneffekt. Es geht hier um einen ästhetischen Mindestanspruch, um die Haptik des Materials, um Verarbeitung und Aussehen, um eine vernünftige Unterstützung des Fußgewölbes. Wenn man das nicht als Leistung zu erkennen in der Lage ist, heißt das nicht, dass die Leistung nicht da ist. Natürlich ist ein Kartoffelsack mit ein paar hineingeschnittenen Armlöchern auch billiger als ein Sakko. Und weniger pflegeintensiv. :)

Und neben diesem puren monetären Aspekt schlagen in solchen Diskussionen dann auch noch im Hintergrund kleinbürgerliche Ängste auf, signifikant anders auszusehen als die Masse. Daraus ergeben sich dann diese Suchen nach Kompromissen zwischen der allgegenwärtigen Primark-Welt und der sartorialen Subkultur, die wir hier leben, und Fragen wie "Wie kann ich mit Sneakers/Ballonseide-Trainingsanzug trotzden als hochwertig angezogen gelten?". :eek: :)

Wer den Aufpreis für hochwertige Kleidung nicht bezahlen will und es nicht erträgt, auch gelegentlich von Leuten auf den Straßen deutscher Großstädte angestarrt zu werden, weil es (wie vieles andere) über deren Horizont geht, dass jemand Sakko, Hemd, Krawatte und rahmengenähte Schuhe aus purem Spaß an der Freude über die vielen interessanten Eigenschaften dieser Kleidungsstücke trägt, der soll's halt lassen, es macht einen ja nicht zu einem besseren Menschen, Spaß an guter Kleidung zu haben. Man trägt diese Dinge nur für sich, von daher ist es ein Irrweg zu glauben, man könne da halbe Sachen machen und sich trotzdem irgendwie einbilden, gut angezogen zu sein (in Anerkennung der Tatsache, dass es dazu durchaus verschiedene Wege gibt). Am Ende weiß man es selbst immer besser.
 
Ich nehme das mal (in der Annahme, dass Du grundsätzlich ähnlicher Meinung zum PLV-Thema bist :)) als Aufhänger für ein allgemeineres Statement, weil es ein plakatives Symptom für solche Threads i.A. zeigt:

Aber natürlich kann er das, mühelos. Das Problem in jeder "PLV"-Diskussion ist hier, dass es eigentlich nur um den Preis geht und nicht um die Leistung, weil man letztere nicht versteht und deswegen banalisiert. Die Leistung eines vernünftigen Kalbslederschuhs besteht nicht darin, den Fuß zu bedecken, das ist ein netter Nebeneffekt. Es geht hier um einen ästhetischen Mindestanspruch, um die Haptik des Materials, um Verarbeitung und Aussehen, um eine vernünftige Unterstützung des Fußgewölbes. Wenn man das nicht als Leistung zu erkennen in der Lage ist, heißt das nicht, dass die Leistung nicht da ist. Natürlich ist ein Kartoffelsack mit ein paar hineingeschnittenen Armlöchern auch billiger als ein Sakko. Und weniger pflegeintensiv. :)



Und neben diesem puren monetären Aspekt schlagen in solchen Diskussionen dann auch noch im Hintergrund kleinbürgerliche Ängste auf, signifikant anders auszusehen als die Masse. Daraus ergeben sich dann diese Suchen nach Kompromissen zwischen der allgegenwärtigen Primark-Welt und der sartorialen Subkultur, die wir hier leben, und Fragen wie "Wie kann ich mit Sneakers/Ballonseide-Trainingsanzug trotzden als hochwertig angezogen gelten?". :eek: :)



Wer den Aufpreis für hochwertige Kleidung nicht bezahlen will und es nicht erträgt, auch gelegentlich von Leuten auf den Straßen deutscher Großstädte angestarrt zu werden, weil es (wie vieles andere) über deren Horizont geht, dass jemand Sakko, Hemd, Krawatte und rahmengenähte Schuhe aus purem Spaß an der Freude über die vielen interessanten Eigenschaften dieser Kleidungsstücke trägt, der soll's halt lassen, es macht einen ja nicht zu einem besseren Menschen, Spaß an guter Kleidung zu haben. Man trägt diese Dinge nur für sich, von daher ist es ein Irrweg zu glauben, man könne da halbe Sachen machen und sich trotzdem irgendwie einbilden, gut angezogen zu sein (in Anerkennung der Tatsache, dass es dazu durchaus verschiedene Wege gibt). Am Ende weiß man es selbst immer besser.


Ja, PLV ist Mist, weil man dazu erstmal die Unbekannten definieren müsste. Gleichzeitig ist die Frage, ob die Unbekannten überhaupt definiert werden können. Kann ich per PLV nicht vielleicht sogar nur gleiche Produkte Vergleichen? Also meinetwegen Loake Fullbrogues gg. Loake Captoes im Bezug auf Vielseitigkeit?

Aber das läuft eh wieder darauf raus, das der Vergleich nichts bringt. ;)
 
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