Lieber Urban,
normalerweise stehe ich voll hinter Dir, denn Deine Kompetenz in Sachen Schuhwerk ist unbestritten. Es ist gut, hier jemanden wie Dich im Forum zu wissen, weil man bei Fragen zu Schuhwerk und Co. in Dir immer einen Mitforisten an der Seite hat, der sich wie kein Zweiter mit der Materie auskennt. Allerdings ist es nicht jedem, auch hier im Forum, möglich, sich Schuhwerk "auf den Fuß" schneidern zu laßen. Auch ich habe nicht die monetäre Möglichkeit ab 1000,- € für ein Paar Schuhe zu bezahlen. Wohlgemerkt: Für ein Paar. Dann soll noch rotiert werden und so sind dann schnell mal ein paar Tausender für Schuhe fällig. Dann kommt noch der Rest zum gut gekleideten Auftritt. Das kann und will, zum Beispiel ich, nicht bezahlen. Also bleibt nur die Möglichkeit, preiswerter und vielleicht auch billiger einzukaufen. Daß muss ich. Es ist schon klar, daß ich oder jemand anderes dann Kompromisse eingehen muß. Wenn ich für ein Paar "Prime Shoes" dann 300,- € ausgebe und mich an den für meine Verhältnisse gut gearbeiteten Schuhen freue, finde ich das abslolut in Ordnung. Und durch Pflege, ebenfalls nach meinem bescheidenen Ermessen, erhalte ich die Schuhe dann hoffentlich lange am Leben.
Ich gönne wirklich jedem seinen maßgefertigten "Shell Cordovan", kann da aber selbst nicht mithalten. Wenn ich dann allerdings dafür noch "einen auf den Deckel" bekomme, ist das meiner Ansicht nach, nicht ganz fair.
Bitte um ein bißchen Verständnis für meine Sicht der Problematik und sage schon mal Dank im voraus.
 
Die Maßstäbe die Urban ansetzt sind halt ein wenig weltfremd. Jeder hat seine eigenen und es gibt nicht die alleinige Wahrheit. Wenn's nach Urban gehe müsste man sich generell schämen, denn unter bespoke geht bei Anzügen Garnichts. Und wenn eine Uhr, dann natürlich eine Patek. Du fährst einen Audi? Das ist doch nichts richtiges, die bei Koenigsegg machen das alles von Hand. Einer reicht doch.

Was ich sagen will: Nur weil es nicht das Beste ist, kann man sich trotzdem dran erfreuen. Genau wie ich mich an Seiko 5 Modellen erfreue, auch wenn es Patek's gibt.
 
Zu Urbans Weltbild muss man aber sagen, dass er seine Eingaben vor allem im Bereich Schuhe und teilweise Krawatten sind. Und er argumentiert stets damit, das einige ihm bekannte italienische Schuhmacher für -relativ- kleines Geld angepasste Schuhe produzieren. Seiner Sicht nach ließe sich dies dann auch ideal mit einem Einkaufsurlaub für weitere Bekleidung kombinieren.

Was an- und fürsich auch machbar wäre. Aber bei beschränktem Budget muss man eben immer Kompromisse eingehen. Denn kommen weitere Hobbys dazu, die artgerecht durchgeführt werden wollen, muss man zusehen, das man das vorliegende Budget irgendwie auf alle verteilt. Oder eben pro Jahr nur eine luxuriöse Ausgabe tätigt und dafür das restliche Jahr bescheiden lebt. Es ist dann eine Frage der Priorität.
 
Die Maßstäbe die Urban ansetzt sind halt ein wenig weltfremd. Jeder hat seine eigenen und es gibt nicht die alleinige Wahrheit. Wenn's nach Urban gehe müsste man sich generell schämen, denn unter bespoke geht bei Anzügen Garnichts. Und wenn eine Uhr, dann natürlich eine Patek. Du fährst einen Audi? Das ist doch nichts richtiges, die bei Koenigsegg machen das alles von Hand. Einer reicht doch.

Was ich sagen will: Nur weil es nicht das Beste ist, kann man sich trotzdem dran erfreuen. Genau wie ich mich an Seiko 5 Modellen erfreue, auch wenn es Patek's gibt.

Dein Beitrag mag wohl sehr effektheischend sein, bezieht sich aber auf keinen einzigen Beitrag von mir
zu den Themen Uhren, Autos oder Maßanzüge, denn dazu habe ich mich weder hier noch sonst wo
jemals etwas geschrieben.
Woher kommen diese infamen 'Erkenntnisse' über meinen Standpunkt zu diesen Sachen?
Gibt's dafür einen besonderen Grund mir etwas derartiges nachzusagen?

Zu Schuhen aus dem Versandhandel könnte ich mich aber sehr umfassend äußern,
denn meine Sammlung lag damals bei über 70 Paar - aktuell sind es noch so um die 10 Paar;
aber Maßschuhe sind keine darunter, alle sind tatsächlich von Hand gemacht.
Zu und über Schuhe habe ich schon sehr viel geschrieben, da ich schon viel Lehrgeld bezahlt
und viel gelernt habe.

Es ging zuletzt um die Frage warum jemand wissend um die Unzulänglichkeiten eines Artikels
sich diesen trotzdem kauft statt sich auf dem Markt umzuschauen.
Das Internet bietet eine schier unglaubliche Menge an Informationen über Schuhe, Design, Macharten,
Leder, Ausführungen, Qualität und Preise - diese könnte man nutzen, um sich für in etwa dasselbe Geld,
vielleicht aber etwas umständlicher als das bequeme click & buy Shopping unter deutscher oder
unter europäischer Regulierungsaufsicht, bessere Schuhe zu zu legen.

Eine Schuhmarke, die auch in Deutschland erhältlich ist, bietet sogar zum Preis von 350.- € pro Paar
zum Beispiel Schuhe in Goodyear mit dicker Brandsohle und Risslippe, erst vor ein paar Tagen
gepostet, also ohne Gem-/Klebeband, ohne Kunstleder, ohne ... ebenfalls via click & buy zu ordern.

Ob sie gefallen oder passen wäre jetzt in diesem konkreten Zusammenhang nur sekundär!
So etwas gibt es also schon zu kaufen, nichts exotisches mit Verzollung etc.,
wenn jemand sich darüber informiert.
Man kann auch Schuhe via Telefon kaufen oder per E-Mail bestellen in Europa oder in der Welt
wenn man weiß wo - nur macht es ab eine gewissen Preisgrenze keinerlei Sinn mehr Schuhe
ohne sie vorher anprobiert zu haben zu bestellen, dieses Limit könnte in etwa auf dem Niveau
des eigenen Wissens um Schuhe und Passformen liegen.
Alternativ kann man sich eine große Sammlung, siehe oben, an Schuhen zulegen,
um früher oder später daraus seine eigenen Schlüsse zu ziehen, siehe oben.
 
Dein Beitrag mag wohl sehr effektheischend sein, bezieht sich aber auf keinen einzigen Beitrag von mir
zu den Themen Uhren, Autos oder Maßanzüge, denn dazu habe ich mich weder hier noch sonst wo
jemals etwas geschrieben.
Woher kommen diese infamen 'Erkenntnisse' über meinen Standpunkt zu diesen Sachen?
Gibt's dafür einen besonderen Grund mir etwas derartiges nachzusagen?
Du hast dazu nichts geschrieben, stimmt. Ich wollte aber den Spieß rumdrehen und Dir zeigen, wie sich jemand fühlt der in jeder Kategorie (Maßanzüge, Autos, Uhren etc.) von Experten jener "niedergebrüllt" wird, weil er sich an Dingen erfreut, die der Experte als Billig-Ramsch empfindet, weil er (verständlicherweise) andere Maßstäbe setzt.

Schuhe sind nicht der Mittelpunkt von Jedermann. Dass du von 70 Schuhen auf 10 reduzierst ist schön, aber hat mit der Realität der meisten (sogar hier) eher wenig zu tun.

Sorry für den Off-Topic, war auch mein letzter Beitrag dazu.
 
Die Maßstäbe die Urban ansetzt sind halt ein wenig weltfremd. Jeder hat seine eigenen und es gibt nicht die alleinige Wahrheit. Wenn's nach Urban gehe müsste man sich generell schämen, denn unter bespoke geht bei Anzügen Garnichts. Und wenn eine Uhr, dann natürlich eine Patek. Du fährst einen Audi? Das ist doch nichts richtiges, die bei Koenigsegg machen das alles von Hand. Einer reicht doch.

Was ich sagen will: Nur weil es nicht das Beste ist, kann man sich trotzdem dran erfreuen. Genau wie ich mich an Seiko 5 Modellen erfreue, auch wenn es Patek's gibt.

Was ist daran weltfremd das möglichst beste für sein Geld zu bekommen?! Urban setzt dieses Prinzip eben bei Schuhen und Strümpfen aber auch anderer Bekleidung um. Alles was er sagt zum Thema Shoepassion hat in meinen Augen Hand und Fuß. Sie sind ihr Geld m.M.n. eben nicht wert. Wer nicht mehr als 200€ für seine Schuhe ausgeben kann oder will muss eben damit rechnen nicht nur Beifall hier im Forum zu bekommen. Ähnlich ist es auch bei Deichmann-Schuhen, C&A-Hemden oder bei Tennissocken.
Wir sind hier im Forum doch alle versammelt, um unser Wissen über Bekleidung zu erweitern und auszutauschen um dann letztlich wirklich gute und hochwertige Dinge zu kaufen. Wenn dann jemand schreibt, dass er früher denselben Fehler gemacht hat und nun zu der Erkenntnis gelangt ist, dass es Besseres gibt, dann sollte man in meinen Augen davon lernen. Ich habe selbst, bevor ich hier im Forum unterwegs war, rahmengenähte Schuhe von hier diskutierten Marken getragen und wurde nie richtig warm damit. Viel zu steif, schlechtes Leder usw. Daraus habe ich dann gelernt und trage mittlerweile nur noch gute Schuhe, die ihren Preis allemal wert sind, auch wenn sie deutlich über 200€ gekostet haben. Stellt euch vor, auch ich habe noch andere Hobbys neben Schuhen und Bekleidung und habe sicherlich kein unbegrenztes Budget, wenn ich mir aber meine Goodyear-welted-Schuhe so ansehe und mal ausrechne was die zusammen gekostet haben, dann ärgere ich mich schon (sicherlich ein niedriger vierstelliger Betrag).
Meine persönliche Quintessenz: Anstatt zwei Paar der hier genannten Marken zu kaufen eben sparen und dafür nur ein Paar kaufen. Kein Mensch braucht mehr also 6-8 Paar Schuhe für den Alltag. Wenig und dafür wirklich gut. Das habdn uns die Japaner übrigens voraus, zumindest was Essen betrifft.
 
Ich habe auch mein Lehrgeld bezahlt, was den Schuhkauf anbelangt. 40 Paar in 2 Jahren, vorzugsweise im Angebot.
Darunter sind Shoepassion, die sehr gerne anziehe (auch nach 250 km bei 80 kg noch keine Mängel), Loake, L+M, G+B etc.
Leichtsinnigerweise habe ich mir dann zwei Paar Dinkelacker (ja, im Sale) gekauft. Wow. Super. Da bleibe ich bei.
Lieber zwei Mal im Jahr ein Paar Schuhe kaufen als irgendwelchen Angeboten hinterherjagen, damit ich eine riesige Auswahl habe.
Es kostet mich Überwindung, aber ich bin zuversichtlich.

Ist ja wie beim Whisky. Erkläre ich Freunden, dass 150 Euro in Ordnung für eine Flasche ist kommen sie mit Jack Daniels. Schmeckt auch vielen Leuten.
 
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