Schwachstelle Gemband

Hat sich bei Euch schon mal die Brandsohle schon mal vom Gemband gelöst?

  • Ja

    Abstimmungen: 2 3,3%
  • Nein

    Abstimmungen: 59 96,7%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    61
Status
Nicht offen für weitere Antworten.
Haben wir eigentlich schon über die dünnen Brandsohlen gesprochen als Folge der Verwendung eines Klebebandes?
2 mm dünn und darunter auch noch Schaumstoff - das Einsinken beim Eintragen?
Wäre doch mal eine interessante Betrachtung bei der Bewertung von Preis und Leistung, oder?

Wenn ein Einstichdamm rangiert werden soll, dann muss die Brandsohle viel dicker sein - bei einer Rißlippe ebenfalls wie die Fotos zeigen.
Ergo kann man bei der Verwendung eines Klebebandes unter dem Brandsöhlchen diese so dünn machen, dass sie keinerlei tragende Funktion hat, die sie aber haben sollte, und das der Schuh nur noch von der Laufsohle - sic! - in Form gehalten wird.
Was dann passiert wenn diese durchgelaufen und nicht rechtzeitig erneuert wird, kann sich wohl jeder denken.

Ist doch völlig unerheblich, was dann passiert. Wenn ich bei einem Auto mit dem Wechsel der Bremsscheibe warte, bis die völlig hinüber ist, können auch schlimme Dinge passieren. Ist deswegen das Auto schlecht?

Dein Missionarischer Eifer gegen industriell hergestellte GYW Schuhe, kann man auf jeden Fall nicht mehr erklären. Trag doch einfach für Dich, was Du möchtest und lass den anderen Foranten ihre Freunde an ihren Schuhen.
 
Gut, ketzerisch gefragt, Urban,

wenn ich echt Probleme habe die 1200 km Richtung Süden auf mich zu nehmen, (Wohnort Frankfurt/Main) sowie die 500 Euro (mal so angenommen je Paar) nicht aufwenden kann/möchte/ was auch immer, kaufe ich dann die Gembandschuhe (um die 250 Euro) oder die Schuhe vom Discounter für 49 Euro

Wir setzen mal voraus, Passform wäre immer in Ordnung?
 
Ist doch völlig unerheblich, was dann passiert. Wenn ich bei einem Auto mit dem Wechsel der Bremsscheibe warte, bis die völlig hinüber ist, können auch schlimme Dinge passieren. Ist deswegen das Auto schlecht?

Dein Missionarischer Eifer gegen industriell hergestellte GYW Schuhe, kann man auf jeden Fall nicht mehr erklären. Trag doch einfach für Dich, was Du möchtest und lass den anderen Foranten ihre Freunde an ihren Schuhen.

Weder habe ich diesen Thread gestartet noch bin ich von missionarischem Eifer beseelt zumal es keine "industriell hergestellten Schuhe"
in dem Sinne gibt, dass diese von anderen, wie auch immer zu bezeichnenden Herstellungsverfahren, unterscheiden sollten.

Es gibt Schuhe mit ausreichend dicker Brandsohle, die sich nicht beim Gehen durchdrückt, und kein Schaumstoff eingebaut wird,
und Schuhe, die mit der Billigvariante einer Brandsohle ausgestattet sind.

Wenn Dich der Unterschied nicht interessiert, dann brauchst Du mir auch nicht mit tumben Sprüchen wie "missionarischem Eifer"
zu kommen - lies doch einfach nichts darüber.
Andere Leute interessieren die Qualitätsunterschiede halt eben - diese haben absolut nichts mit dem Ladenpreis zu tun.

Ich war immer baff erstaunt darüber wenn Leute berichteten, dass sich ein Fußbett unter ihren Zehen und Zehenballen ausbildet,
konnte mir das aber absolut nicht erklären obwohl ich genug Goodyear Welted mit Gemband getragen hatte.
Nun habe ich mal bei so einem Markenschuh genau nachgeschaut, und siehe da, es stimmt,
da dort nur ein 2 mm-Brandsöhlichen mit Schaumstoff drinne war.

Solche Schuhe können durchaus ein paar hundert Euro kosten - andere mit ausreichend dicker BS ebenfalls.
Allein schon deshalb sind viele Leser hier daran interessiert zu erfahren wofür sie eigentlich ihr Geld ausgeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weder habe ich diesen Thread gestartet noch bin ich von missionarischem Eifer beseelt zumal es keine "industriell hergestellten Schuhe"
in dem Sinne gibt, dass diese von anderen, wie auch immer zu bezeichnenden Herstellungsverfahren, unterscheiden sollten.

Die Idee hinter diesem Thread war zu untersuchen, was tatsächlich die Nachteile der Verarbeitung mit Gemband sind. Bis jetzt haben wir einen eventuell etwas steiferen Schuh und du hast erwähnt, dass das Korkbett Fehlstellungen begünstigt.
Was sind denn die konkreten Nachteile der dünnen Brandsohle?
 
Bestimmt! :) Kompletter Müll, kauf' das bloß nicht. Ich freu' mich schon auf Bilder von Deinen Lobbs.

Ich denke nicht, dass wir hier so schnell in den Genuss kommen werden Fotos von mir zu sehen da ich gerade keinen Drang verspüre welche zu kaufen.:)
Hätte ich den,würde ich sicher lieber einen Serienschuh von Lobb als von einem Schuhmacher, egal jetzt von woher nehmen.
Dass wäre sowieso mein Maximum, dass ich zu bezahlen bereit wäre! Aber warum es tun mir auch Loake oder Trickers!:)
 
Ganz einfach:
Sie biegt sich durch reps. sie verformt sich, was sie nicht tun sollte, da sie konstruktiv das tragende Element ist.

Selbst wenn ein Schuh beim Kauf perfekt gepasst hat, so bekommt der Fuß dadurch mehr Innenraum zur Verfügung gestellt -
er ist ja eingesackt, hat damit dann also mehr Luft über dem Fußrücken - ausgeprägtere Gehfalten sind die eine Konsequenz.
Ein schnellerer Verschleiß der Korkausballung die andere.
Von dem Schaumstoff dürfte nach ein paar Monaten gar nichts mehr übrig sein.

Insgesamt kann der Schuh beginnen ein Eigenleben rund um den Fuß zu entwickeln, da die Korkausballung samt der dünnen Brandsohle
sich auch unter der Ferse befindet, dort verdeckt von einer Deckbrandsohle.
Auch dort sollte der Fuß einen unverrückbaren Halt finden - daher sind bei qualitativ hochwertigen Goodyear-Schuhen dort
2 Keder eingebaut, über die ich bereits etwas geschrieben habe.

Den Unterschied zwischen Korkausballung unter der Ferse und Keder kann auch ein Laie leicht feststellen:
Bei eingebautem Keder oberhalb der Brandsohle sieht man oberhalb der Absatzvorderkante links und rechts
die 2 Stöße zw. Rahmen und Keder - ist nur ein Stoß sichtbar, dann ist der Schuh mit sehr großer Wahrscheinlichlichkeit
360 Grad rahmengenäht, hat wahrscheinlich eine Kork-/Ausballungsschicht unter der Ferse,
und es fehlt logischerweise der obere Keder.

Fußfehlstellungen können so verstärkt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was vielfach offensichtlich nicht verstanden wird ist das der Einsatz eines Gembands im Goodyearverfahren es dem Hersteller erlaubt zur Kostenreduktion minderwertiges Material und Verarbeitung an Stellen vorzunehmen die vom Kunden ersteinmal so nicht gesehen werden. Dies bedeutet zwar nicht das dies zwingend immer der Fall ist, dies aber durchaus auch bei Herstellern vorkommt von denen man aufgrund der Marktreputation es nicht erwarten würde.

Auf der anderen Seite ist dies bei einer handwerklicheren Fertigung so nicht möglich bzw. es würde sich deutlich in einer reduzierten Haltbarkeit des jeweiligen Schuhes niederschlagen.

Das Gemband selber ist ja vorallem die Folge von Kostenreduktionsüberlegungen in der Schuhherstellung, da es auf der einen Seite den Einsatz von minderwertigeren Material erlaubt aber auch und dies dürfte fast noch wichtiger seien, den Einsatz von Personal welches über ein viel geringeres Knowhow und handwerkliche Fähigkeiten verfügt.

Daher sehe ich persönlich den Erwerb von mehr handwerklich gefertigten Schuhen nicht nur ein Plus an Qualität sondern auch das unterstützen von Menschen die dieses Handwerk noch ausführen wollen.

Denn der überwiegden Teil der Personen die für englische Labels Schuhe herstellen könnten nach kurzer Anlehrnphase auch ein völlig anderes Produkt in industrieller Fertigung herstellen bzw. umgekehrt.
 
Warum möchtest Du nicht "über die italienischen Schuhmacher, die man vor Ort besuchen muss" reden?
An der Trunkshow, ich weiß ich wiederhole mich, war ja kaum jemand interessiert...
Bei aller meiner Liebe/meinem Interesse für Schuhe kann ich es für mich noch nicht rechtfertigen, NUR für einen Schuhkauf über die Alpen zu düsen.

Eventuell vielleicht mal mit einem Urlaub verbinden, warum nicht - dann würde es aber bei dem einen oder auch vielleicht zwei paar Schuhe bleiben. Das wären also, für MEINE Verhältnisse, Liebhaberstücke.

Das gleiche würde für Maßschuhe gelten die ich mir evt. in Deutschland anfertigen lasse.

Keine Alltagsschuhe.

Und deshalb ein Apfel-Orangenvergleich zu den Schuhen, die ich mir für meinen Alltagsgebrauch zulege.

Das aller nächste für meine Verhältnisse wären eben Vass-MTOs.

Noch was - Du hattest auch etwas über Jagd/Sammlertrieb bei (GYW)-Schuhen gelästert... das kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Das sind doch Hobbies die nicht unbedingt logisch zu erklären sind. Im SF gibt es jemand der (ich glaube) 7 verschiedene Versionen Galways besitzt, also ungefähr bei einemwert von 10.000,00€. Warum er sich stattdessen nicht lieber Bespokes geleistet hat? Keine Ahnung. Seine Sache.
 
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