bertone
Well-Known Member
@Urban: Wenn Du schon mal Schuhe aufgeschnitten hast bzw. aufgeschnittene Schuhe gesehen hast, kannst Du doch ohne jedes Risiko sagen bei welchen Schuhen Du minderwertiges Material gesehen hast.
Ich bin nicht Urban, habe aber auch schon einige defekte und nicht mehr tragbare Schuhe vor dem Entsorgen zerlegt -
es ist dann offensichtlich, an welchen Stellen sich Kunststoffverstärkungen/-beschichtungen, Lederfasern und Pappen, Schaumstofffüllungen oder "Altkleider-Dämmstoffe", gestückelte Innensohlen/Brandsohlen, vorgebliche Rahmen als aufgeklebter Keder mit Ziernaht, usw. befinden.
Persönlich würde ich mich davor hüten, hier im Forum Bilderstrecken oder vergleichende Einordnungen/eigene Schlussfolgerungen darzustellen, einige hier im Forum scheinen mir sehr empfindsam bei Schuhanbietern, deren Angebot in einem Preisgefüge endet, das bei anderen Schuhherstellern eher den Einstieg darstellt.
Das Topic war anfangs eigentlich auf einem guten Weg, die getroffenen Aussagen zu den bspw. doch recht unterschiedlichen Qualitäten der Brandsohlen und weiterer Materialien im direkten "Goodyear-Produktionsumfeld" sind als Hinweis schon gut geeignet, auch dem Laien die sehr verschiedenen (industriellen) Gestaltungsmöglichkeiten "rahmengenähter" Schuhe vor Augen zu führen.
Wer sich dafür interessiert, kann mal bei Google-Patents ein paar der produktiontechnischen "Innovationen" ('Insole, Welt, Goodyear') querlesen/-schauen und die jeweiligen Änderungen im Detail auch anhand der Skizzen und der zeitlichen Einordnung nachvollziehen, auch die ehemalige (wirtschaftliche) Bedeutung "Rahmengenähter/Goodyear-welted Schuhe" wird erkennbar.
Es empfiehlt sich allerdings, vorher das Buch "Herrenschuhe handgearbeitet" von Vass/Molnár zu lesen, um grundlegende Produktionsschritte, Materialien, Bestandteile kennenzulernen und einen Eindruck der handwerklichen Schuhmacherei zu bekommen und diese letztendlich mit der industriell-maschinelle Herstellung ins Verhältnis zu bringen.
Abschließend noch ein Zitat aus einer Patentschrift von 1929...
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There is an inherent defect in the Goodyear welt shoe. In order to secure the upper, welt and insole together by means of the in- ,seam stitches, it is necessary to provide the insole with a sewing rib to which the upper and welt may be attached. If now an outsole lis placed over the ribbed insole it will rest on the rib and a hollowr space is formed between the two soles. In order to fill this hollow space a layer of plastic material is spread on the insole inside the rib so that when the outsole isfastened to the welt it rests on a substantially level shoe bottom. With this construction when the finished shoe is new the inside surface of the shoe is perfectly smooth.
In use, however, the heat of the foot softens the underlying plastic material and in walking this becomes displaced so much thatrif any shoe of this type is examined after being worn a short time the inside surface will be found to have become humped and hollowed tothe general shape of the foot. This alteration of the original form of the inside of aA Goodyear welt shoe results in the foot being clamped as in'a vise so that all the elements provided bynature for the protection of the foot. and/or for aiding in propelling the `wearer forward,are prevented from performing their proper functions. `According to 4the opinion of orthopedic surgeons the greater number, if not all, of the more common foot troubles may be attributed to Jthis f source. 4
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