Ich werd' mich hüten von "minderwertigem Material" zu faseln im eventuellen Zusammenhang mit Fotos, denn das
gäbe garantiert Probleme wenn ich dabei auch noch Brands benennen würde.
Theoretisch, sage ich jetzt mal, kann sich in einer Brandsohle von einem Maßschuh, die dicker sein muss, schon allein
um den Einstichdamm herausarbeiten zu können, kein Fußbett in dem Sinne herausbilden, dass der Fuß sich darin abbildet,
da er auf der dicken Brandsohle aufsteht.
Hier greift der Vergleich mit dem Brett auf der Matratze.
Das wäre bei Maßschuhen auch nicht erwünscht:
Nicht umsonst schneidet man mittlerweile den Schaft des Probeschuhes auf, um zu sehen, dass er überall, auch auf dem Fußrücken,
anliegt, um eventuelle Korrekturen am Leisten ausführen zu können.
WÜRDE der Fuß aber einsinken, theoretisch einmal angenommen, dann wäre die logische Konsequenz daraus,
dass er nicht mehr überall, speziell nicht mit dem Fußrücken am Schaft (dem Futterleder) anliegt.
Luft wäre zwischen Futterleder und Fuß, und genau dass ist nicht erwünscht.
Vielmehr spricht man bei einem Maßschuh von der Fußbettung - dem Widerlager für den Fuß.
Das besteht speziell aus der Form der Brandsohle in Kombination mit der daraus resultierenden Form des Schaftes:
Die Gewölbeunterstützung!
Die Brandsohle ist im Gelenk am schmalsten, und der Schuh sieht von unten betrachtet bzw. wenn man ihn verkehrt herum hält, mit der Sohle nach oben, wie eine Banane aus.
Ist die Brandsohle dagegen so dünn gehalten, dass sich sich unter dem Körpergewicht unter den Zehenballen verformen kann,
durchbiegen kann oder die Ballen sie deutlich sichtbar eindrücken können, dann ist sie zu dünn,
da sie das tragende Element des Schuhs ist - man nennt sie auch den Boden des Schuhs.
Der Fuß sinkt darin ein und über dem Fußrücken entsteht mit der Zeit ein immer größerer Luftraum, so dass der Fuß beim Gehen
mal am oberen Schaft anliegt sich dabei von der Brandsohle löst, um sich anschließend wieder auf diese ab zu senken.
Der Fuß arbeitet dann wie ein Klöppel, der mal an die Decke und dann wieder auf den Boden, die Brandsohle schlägt.
Auf diese Art und Weise weitet sich der Schaft minimal und wird die Korkausballung komprimiert.
Der Fuß hat aber keinen festen Halt mehr in solch einem Schuh - ganz im Gegensatz zu einem Maßschuh (idealerweise).
Das dann als Fußbett zu bezeichnen obwohl der Fuß nicht fest gebettet ist sondern "Spiel im Schuh hat" ist unrichtig.
Daraus erklären sich auch die orthopädischen Folgen - ob jemand diese an den eigenen Füßen feststellen kann
bezweifele ich etwas, denn dann müsste er Orthopäde sein oder zumindest sehr (fuß-) sensibel.