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"Geklebt" ist im Prinzip nichts schlimmes, es bedeutet nur, dass man deine Schuhe nicht (oder nur äusserst aufwendig/teuer?) neu besohlen kann.
Das kann ich mir kaum vorstellen, der Sohlentausch meiner Wanderstiefel war damals weiter kein Problem, und die sind ganz sicher nicht GYW. Soweit ich mich erinnere hat er die Sohlen runtergeschliffen.
Kleben ist nicht schlecht. OK: richtig kleben ist nicht schlecht.
Das Problem ist dass die meisten bei Kleben an Ponal oder Uhu Flinke Flasche denken. Aber in weiten (Hochleistungs-)Bereichen wird geklebt, das scheint heutzutage eine weithin ernstzunehmende Alternative (und komplexe Wissenschaft) zu sein.
Ich hatte das schonmal erwähnt, ich finde diese ganze "Qualitätsrationalisiererei" ziemlich sinnlos. Ich habe keine rahmengenähten Schuhe weil sie länger halten, auf Dauer billiger sind, vor ihrer Gefangenschaft ein glückliches Leben auf freien Felswänden geführt haben oder so. Alles Argumente die massiv diskutierbar sind.
Ich habe die Schuhe die ich habe weil sie mir im Rahmen (sic!) meiner finanziellen Bereitschaft bestmöglich gefallen. Sie sind ein gutes Gefühl am Fuß, erfreuen mich wenn ich sie anschaue, ich putze sie gerne, ich mag die Story dahinter (Handarbeit, genäht, Rahmen, Handwerk). Einfach saugeile Schuhe. Deswegen habe und trage ich sie, und zwar nur deswegen! Sie machen glücklich.
Und meine Lundhags Alaska Stiefel mit den geklebten, erneuerten Sohlen trage ich aus genau denselben Gründen - in praktisch allen Aspekten gibt es heutzutage "bessere" Wanderschuhe. Aber keine die auch nur halbwegs so grandios wären.
Ob genagelt, genäht, geklebt - wenn alles andere vergleichbar ist habe ich deutliche Zweifel dass das einen für mich merkbaren objektiven Qualitätsunterschied macht. Gute Schuhe kann man sicher mit jeder Methode machen. Und schlechte auch (ich besitze ein Paar GYW-Schuhe von Lidl für 50 EUR damals, glaube ich. Das sind die unter der dicken Staubschicht).