Umgekehrt wird eher ein Schuh draus. Ich muss erst einmal soweit kommen, mein Gegenüber von meiner Kompetenz überzeugen zu können. Wenn ich in Jeans oder einem schlechtsitzenden ( oder gutsitzenden, egal ) Billiganzug komme, wird die Wahrscheinlichkeit groß sein, in einer Schublade zu landen.
Alles, was ich dann sage, wird in der Schublade: Meide die Glücklosen landen. Sicherlich wird auch der Kiton Anzug mich nicht davor bewahren, einen schlechten Eindruck zu machen, wenn ich Mist erzähle.
Kleider machen immer noch Leute. Wenn ich einem Unternehmen ein sechsstelliges Projekt verkaufen will, sollte ich kompetent und erfolgreich wirken. Dabei hilft ein vernünftiger Anzug ungemein. Er sollte nicht unbedingt von Versace sein - weil sehr extrovertiert - aber auch nicht die Joppe von H&M. In den Chefetagen, die ich kenne - und das sind schon ein paar - werden Boss Anzugträger immer eher belächelt, in der Form von: Der weiss es nicht besser, Strucki, will noch mal was werden...
Also verkauft man mit dem Anzug auch ein Image, nämlich seins. Und ich nutze alle Mittel, um zum Erfolg zu kommen. Ergibt die Recherche, der Vorstand geht gerne segeln, trage ich die Yachtmaster und vielleicht ein Krawatte mit maritimen Motiv, ist er Jäger usw.
Beim Meister Eder um die Ecke wird das sicher anders sein, da kann ein Anzug durchaus sauer aufstossen. Ich habe festgestellt, das ich mit Handwerkern schlecht zurecht komme, die halten mich meist für arrogant. Also arbeite ich nicht in dem Segment und gut ist.