SirDrinkalot
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Ich meine ... wer hat denn nichts besseres zu tun, als über solche Kleinigkeiten nachzudenken?
och ich weiss ja nicht...... weiss ja nicht wo ich anfangen sollte
Ich meine ... wer hat denn nichts besseres zu tun, als über solche Kleinigkeiten nachzudenken?
Im Endeffekt stimmt es natürlich, dass die meisten in dem Alter noch auf der Suche nach sich selbst sind, aber das halte ich hier nicht für die Ursache. Als Student hat man ein uniformes Selbstverständnis, was Student sein ausmacht, die sich seit den 68ern nicht wesentlich geändert hat, ohne dass die dazugehörende revolutionäre Haltung gegenüber der reaktionären Gesellschaft der Eltern heute noch nötig wäre. Dazu gehört auch eine Gruppenuniform, die sich daraus ergibt, was die meisten tragen. Insbesondere in Unis in strukturschwächeren sozialen Ballungsräumen mit hoher Arbeitslosigkeit ist diese Gruppenuniform auch eher unterschichtennah. Wer in diesem Umfeld Anzug trägt (womöglich noch einen guten, passenden), deutet dem oberflächlichen Betrachter an, dass er nicht dazu gehören möchte, sondern sich in einer anderen Klasse sieht. Ob das wirklich so ist, spielt keine Rolle, es kommt nur auf den Eindruck derer an, die das aus ihrer eigenen Situation heraus sowieso nicht verstehen. Daraus entsteht bei schwachen Beobachtern eine Antipathie-Reaktion gegen das Fremde.Auf jeden Fall sendet Kleidung eine Message und Schüler und Studenten sind überwiegend noch dabei überhaupt erst rauszufinden, wer sie sind, was sie sind, was sie einzigartig macht. Ich denke hier fühlt sich der eine oder andere schnell einmal angegriffen, wenn jemand selbstbewusst und gut gekleidet daher kommt.
Sieht doch soweit gut aus. Auf die Schärpe würde ich verzichten, aber das hat sicher was mit irgendwelchen Burschenschaften etc. zu tun; dazu habe ich leider nie einen Draht gehabt.
Achja, der Krawattenknoten kommt auf dem Bildschirm komisch rüber.
Welche Uni eigentlich?
... bin ich kein Burschenschafter, sondern in einer "normalen" Studentenverbindung. Wir haben mit denen soviel gemein wie der Kegelverein mit dem Tennisverein.
weils gerade passt:
"One of the things you learn as a college president is that if an undergraduate is wearing a tie and jacket on Thursday afternoon at three o'clock, there are two possibilities. One is that they're looking for a job and have an interview; the other is that they are an ass----. This was the latter case, "
Larry Summers (ehemaliger Harvard Präsident) über die Winklevoss Zwillinge
Weil es so praktiziert wird. Ich weiß nicht, ob Sie es selbst hautnah miterleben oder nur gerade versuchen diese Gedankengänge theoretisch nachzuvollziehen, aber (leider!) sind diese Theorien praktisch einfach widerlegbar.
1. Es wird nicht differenziert. An der Uni trägt für die meisten derjenige "Anzug" der bereits etwas Sakkoähnliches anhat. Selbst Leute mit ziemlich legeren, beigen Slim-Fit Freizeitsakkos werden eben als "Anzugträger" tituliert, weil es die breite Jugend heute überhaupt nicht besser weiß.
2. Die Schnöselvorwürfe sind schlichtweg da. Ich habe sie selbst gehört - dazu benötigt man übrigens nicht mal ein Sakko.
Ich empfinde es auf Grund der Entwicklung des äußeren Umfelds der deutschen Universitäten auch als unangemessen, ein Sakko anzuziehen, geschweige denn einen Anzug - das liegt aber hauptsächlich an einer unglaublich intoleranten Haltung demgegenüber, die man schlichtweg nicht bewusst provozieren möchte. Man kann sich auch ohne Sakko gut kleiden m.M.n. Dennoch sind die simplen Tatsachen, die im Uni-Alltag herrschen, nicht so einfach von der Hand zu weisen.
Lieber Tulkas,
was darf man denn unter einer "normalen" Studentenverbindung verstehen vs Burschenschaft, Landsmannschaft, Corps etc?
Ich kenne ja mittlerweile einige mehr und viele weniger esoterische Verbindungen, aber Normalitas zu Heidelberg war mir bisher entgangen...
dE