Kleidung in der Schule/an der Uni?

Man könnte jetzt auch auf der Arbeitsmarkt und Lohnpolitik rumreiten, aber würden die Leute mehr verdienen, würden sie sich höchstwahrscheinlich nur noch mehr Schrott anschaffen. Zudem gehört das hier nicht hin.

Letztendlich kann ich dann nur Classic zustimmen, dass es auf die Art, wie man etwas trägt ankommt. Das kenne ich aus meinem Bekanntenkreis ebenfalls. Da ist kein großes Interesse für Bekleidung, aber der Mensch ist trotzdem ein einzigartiger Zeitgenosse und volkommen individuell. Die Austrahlung, der Umgang mit Anderen, was das Interesse am Gegenüber mit einbezieht und eine grundlegende Toleranz.
 
Hallo Classic
Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd.
Den erkenn ich neidlos an:D
Wie schonmal angedeutet, ich leid momentan unter einer deftigen Grippe. Von daher sind meine Beiträge wohl etwas unstrukturierter als sonst. Ich bitte dich und den Rest des Forums das zu entschuldigen.
Gruß
Marco


Hallo Banker
Die Aktionäre wollen natürlich maximalen Gewinn und der ist heute vor allem da kurzfristig möglich, wo große Nachtrage (dabei reicht mittleres Budget bereits aus) und billige Produktion zusammentreffen.
Da haben wir das Problem. Das berühmte Denken bis zur nächsten Quartalsbilanz. Und da ist es Otto Normalaktionär natürlich egal ob die Produkte "seiner" Firma zu fairen Konditionen hergestellt werden oder nicht, hauptsacher seine Firma muss pro T-Shirt 0, 001 Cent weniger Produktionskosten zahlen.
Gruß
Marco
 
Es wird generell als hochnäsig und overdressed empfunden und daher assoziiert man Eigenschaften des vermeintlichen "Schnösels" damit automatisch.

Das sehe ich nicht so...

Wenn hier von "im Anzug" gesprochen wird, sollte auch differenziert werden -
die Phrasen vom C&A-Anzug vs. 4000€-Maßanzug oder dem pauschalen "gut gekleidet sein" sind doch eher inhaltsleer ?

Mit Neidfaktor hat das auch wenig zu tun eher mit einer vielleicht etwas naiven Vorstellung vom Anzug.


Man könnte sich diverse studentische Anzugträgertypen an der Uni vorstellen:

- den Anzugträger, der evtl. seit der Kindheit selbstverständlich Anzug trägt und eine entsprechende Vielzahl an Variationen (farblich, für verschiedene Anlässe und klimatische Bedingungen ) besitzt, vielleicht auch aus ferneren Kulturkreisen

- der Anzugträger, der eine durchgehende Slim-Fit Impression eines klassischen The Band-Mitglieds gibt oder die etwas buntere Jan Delay/Herr von Eden-Version bzw. eine Art von Mod/Retrostyle oder schwarz-existenzialistischer Monokultur verkörpert

- der Anzugträger, der fast ausschließlich tiefdunkelblaue und dunkelgraue Anzüge trägt, so wie er es vom Vater als seriösen und eleganten Business-Look kennt.

Wer möchte, darf sich noch gerne andere Versionen ausdenken (Kombinationen zählen an dieser Stelle nicht...) -
und deren Wirkung auf das Umfeld unter den o.g. Aspekten des Selbstbewußtseins oder der Authentizität beurteilen.

Hier im Forum ist sinngemäß oft die Rede von der uniformen, dunkel business-gedressten Bürohengst-Masse -
wieso sollte daher eine gewisse Unangemessenheit solcher Bekleidung im studentischen Umfeld (außerhalb der jeweiligen Peer-Group o.ä.) als Neid- und Schnöselvorwürfe deklariert werden ?
 
Weil es so praktiziert wird. Ich weiß nicht, ob Sie es selbst hautnah miterleben oder nur gerade versuchen diese Gedankengänge theoretisch nachzuvollziehen, aber (leider!) sind diese Theorien praktisch einfach widerlegbar.

1. Es wird nicht differenziert. An der Uni trägt für die meisten derjenige "Anzug" der bereits etwas Sakkoähnliches anhat. Selbst Leute mit ziemlich legeren, beigen Slim-Fit Freizeitsakkos werden eben als "Anzugträger" tituliert, weil es die breite Jugend heute überhaupt nicht besser weiß.

2. Die Schnöselvorwürfe sind schlichtweg da. Ich habe sie selbst gehört - dazu benötigt man übrigens nicht mal ein Sakko.

Ich empfinde es auf Grund der Entwicklung des äußeren Umfelds der deutschen Universitäten auch als unangemessen, ein Sakko anzuziehen, geschweige denn einen Anzug - das liegt aber hauptsächlich an einer unglaublich intoleranten Haltung demgegenüber, die man schlichtweg nicht bewusst provozieren möchte. Man kann sich auch ohne Sakko gut kleiden m.M.n. Dennoch sind die simplen Tatsachen, die im Uni-Alltag herrschen, nicht so einfach von der Hand zu weisen.
 
Klar wird hier theoretisiert -
um diese pauschalen Aussagen zu Anzugträger, Sakko-ähnlichem und Gutgekleidetsein etwas zu hinterfragen. ;)

An deutschen Universitäten studieren Menschen aus aller Herren Länder mit entsprechend weitem kulturellen und somit auch klamottentechnischen Background.

Bestimmte Studiengänge oder eher kleinere Hochschulen mit fachlichen Schwerpunkten mögen ihre Eigenheiten haben.
Wer kleidungstechnisch eher eine tagesübergreifende Uniform von Vorlesung über Theater/Lesung bis zum Club-Besuch bevorzugt, kann weitestgehend sehr farblos wirken -
und muß die Sticheleien von Dauervorstellungsgespräch über AfterWork-Stil ertragen.

Gilt übrigens auch für Studentinnen, die dauernd den gleichen Blazer tragen...
 
Kein Wunder also, wenn man im Anzug schief angeguckt wird, man sticht halt aus der Masse und macht sich selbst zum Opfer
Das wird am Erscheinungsbild des Anzugträgers und dessen mangelnder Souveränität liegen -
die Frage Anzug: ja/nein sagt wenig darüber aus (s.o.)

Persönlich habe ich einige studentische Anzugträger auf der Mathildenhöhe und in Tübingen kennengelernt.
Die billig glänzenden Anzüge oder die schlechte Passform, die unmöglichen Hemdenfarben und Krawattenmuster, samt schmuddeligen Krawattenknoten und Schuhen sind legendär -
und dutzendfach auf den jeweiligen Websites zu betrachten. :D

Man sollte sich daher weniger der pauschalen und scheinbar ideologischen Ersatzhandlung "Ich trage Anzug" widmen -
den trägt vermutlich auch Landwirt Harmsen, wenn er sich bei "Bauer sucht Frau" in Schale wirft und herausputzt...:rolleyes:
 
während meiner Studienzeit bin ich durchaus auch mal im Anzug in die Vorlesung gekommen. Während meines Werkstudentenjobs war Anzug Pflicht - danach oder davor halt im Hörsaal die gleiche Kleidung angehabt ;)

Anonsten ist man denke ich mit Jeans/Chino + Hemd und guten Schuhen sicherlich nicht overdressed. Nur weil andere Studenten im Schlabberlook kommen, muss ich mich ja nicht deren Uniformität hingeben! Ich war in der Hochschule um zu lernen, das tat ich am besten in Kleidung in der ich mich wohl fühlte. Wenn jemand anderer Meinung ist, kann er gerne draußen warten :p
 
Ich behaupte, auf dem Mond kann man auch jede Kleidung tragen, wenn man sie nur selbstbewusst trägt. Das ist natürlich leider Quatsch, aber ich kann es behaupten. Die Realität sieht auf dem Mond und an deutschen Universitäten anders aus. Denn dort wird man mit Anzug so behandelt, als käme man vom Mond. Wer anderes behauptet, kennt einfach die heutigen Unis in Deutschland nicht - und ich spreche hier keinesfalls nur von linken Unis im Norden, sondern etablierten im Süden.
 
Interessanter Diskussionsstil.
Ich finde den "Stil" albern und argumentationsarm. Ich habe mein Studium ganz gut durchgestanden, ohne eine mondähnliche Einsamkeit zu erleiden - trotz Anzugs. Sicherlich habe ich nicht jeden Tag einen getragen, aber hin und wieder war das gar kein Problem. Und je näher man dem Ende des Studiums kam, desto normaler wurde es das dies auch andere Studenten taten!

Es mag zwar stimmen, dass man also Hemd/Sakko-Träger zu einer Minderheit gehört, aber ich sehe da kein Problem!
 
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