Warum? Weil ich denke, dass bei den meisten Studiengängen der Lehrinhalt total egal ist, weil man diesen in der Praxis sowieso nicht benötigt. Habe aus meinen Wirtschaftsingenieurstudium GAR NICHTS gebraucht.
Das habe ich früher auch gedacht -- und bin zufällig auch Wirt.-Ing.
In den ersten Berufsjahren in einem Beratungsunternehmen war ich schockiert, dass ich quasi nichts aus dem Studium nutzen konnte. Danach habe ich mich selbstständig gemacht, und rückblickend muss ich sagen, dass mir die gelernte Methodik (nicht die Inhalte) aus dem Studium schon geholfen hat.
Strukturiertes, fokussiertes Einarbeiten in ständig neue, unbekannte Themengebiete. Wissenschaftliches Hinterfragen von Zusammenhängen anstatt alles blind zu glauben, weil es ein "Experte" gesagt hat. Das schnelle Überfliegen und Verdauen von wissenschaftlichen Veröffentlichungen im engl. Original. Das ist alles nichts besonderes, aber wer nicht durch ein Studium zum Training dieser Fähigkeiten "gezwungen" wird, eignet sich diese Fähigkeiten selten autodidaktisch en passant an.
Muss man für diese Fähigkeiten nun 5 Jahre auf der Uni verweilen? Ich weiß es nicht. Aber nun habe ich das getan und nach meinem Gejammer über die Zeitverschwendung kann ich dem Ganzen 15 Jahre später doch ein einiges Positives abgewinnen.
Das Ranking der Uni ist völlig irrelevant.
Aus Sicht vieler Arbeitgeber stimmt das nicht.
Viele Firmen rekrutieren Nachwuchs verstärkt von sog. "Zielunis" aus den bekannte Rankings, z.B. Karlsruhe, Aachen, Hamburg, Darmstadt, Ingolstadt, München und Stuttgart für Ingenieure. Nicht dass die Absolventen von Uni A objektiv "besser" wären als von Uni B. Die Soziologie zeigt aber: Wir präferieren Kollegen und Nachwuchskräfte, die uns selbst sehr ähnlich sind. D.h. die Personalverantwortlichen replizieren sich quasi selbst. Und wo haben die Abteilungsleiter und Personalverantwortlichen von Großunternehmen selbst studiert? Natürlich an eben diesen "Zielunis".