Beethoven
Well-Known Member
In einem neutralen Umfeld hat eine vorgebrachte Meinung "Ja" dasselbe Recht auf Gehör und Geltung wie die gegenteilige Meinung "Nein". "Nein" kann natürlich auch einfach "mich stört die Meinung Ja" lauten, das ist eigentlich dasselbe. Dem Ja-Sager allerdings seine Meinung verbieten zu wollen, geht für mich zu weit. Ihm für seine Meinung ernste Konsequenzen anzudrohen, ebenfalls. Die Gedanken sollten frei sein. Ich glaube, dass hier niemand ernsthaft widersprechen wird.
Strittig ist, welche Gebiete ich als "neutrales Umfeld" definiere und was für mich "ernste Konsequenzen" sind. Das ist doch der eigentliche Knackpunkt. Und da wird es wohl keinen Konsens geben außer demjenigen, dass ein CDU-Parteitag ebensowenig ein neutrales Umfeld sein muss wie ein Treffen des Kleintierzüchtervereins und dass die Konsequenz "ich töte Dich" als ernst anzusehen ist und die Konsequenz "ich überhöre Deine Meinung" als unernst. Dieses Forum sollte bei der Frage der richtigen Schließpunkthöhe ein neutrales Umfeld sein und bei der Frage, ob eine Krawatte mit Gummizug ein adäquates Kleidungsstück ist, nicht.
Über die sexuelle Orientierung zu diskutieren ist sinnbefreit, da ich weder einen Homosexuellen von den Vorzügen der Heterosexualität überzeugen werde, noch umgekehrt. Deshalb dürfen selbstverständlich Heterosexuelle Homosexualität ablehnen und umgekehrt im Sinne von "habe ich keine Lust drauf und mag ich auch nicht ausprobieren". Alles andere wäre reine Höflichkeit: "Ich bin heterosexuell, aber Homosexualität ist ganz bestimmt eine ganz tolle Sache" - Hä!? Das ist reine Toleranzdemonstration und hat mit Ehrlichkeit überhaupt nichts zu tun. Ich kenne auch keinen Hetero, der aus Solidarität gelegenheit Männer abschleppt.
In unserer Gesellschaft werden solche Toleranzdemonstrationen dennoch gelegentlich im Sinne eines Lippenbekenntnisses erwartet. Man soll Dinge mögen, mit denen man eigentlich nichts anfangen kann. Die Befürworter wollen damit einen sozialen Rückhalt schaffen für Randgruppen und Minderheiten ähnlich dem Loben der sportlichen Leistungen von Anfängern und Kindern ("Toll, der kleine Leon-Lukas hat 'nen Ball gefangen, suuuper, weiter so!!").
Ich persönlich bin gerne bereit, einen solchen Rückhalt gelegentlich auszusprechen, da er manchen Leuten wirklich hilft und Toleranz auch für die Mehrheit gut ist. Schließlich habe ich noch nie einen Homosexuellen über Heteros ablästern oder ernste Konsequenzen drohen gehört und deshalb gehört sich das auch in die andere Richtung nicht. Vielleicht sind die ja eines Tages in der Überzahl - die einsetzenden gesellschaftlichen Veränderungen würden manchem Hetero die Augen öffnen, wie fremd ihm die Welt plötzlich vorkäme.
Strittig ist, welche Gebiete ich als "neutrales Umfeld" definiere und was für mich "ernste Konsequenzen" sind. Das ist doch der eigentliche Knackpunkt. Und da wird es wohl keinen Konsens geben außer demjenigen, dass ein CDU-Parteitag ebensowenig ein neutrales Umfeld sein muss wie ein Treffen des Kleintierzüchtervereins und dass die Konsequenz "ich töte Dich" als ernst anzusehen ist und die Konsequenz "ich überhöre Deine Meinung" als unernst. Dieses Forum sollte bei der Frage der richtigen Schließpunkthöhe ein neutrales Umfeld sein und bei der Frage, ob eine Krawatte mit Gummizug ein adäquates Kleidungsstück ist, nicht.
Über die sexuelle Orientierung zu diskutieren ist sinnbefreit, da ich weder einen Homosexuellen von den Vorzügen der Heterosexualität überzeugen werde, noch umgekehrt. Deshalb dürfen selbstverständlich Heterosexuelle Homosexualität ablehnen und umgekehrt im Sinne von "habe ich keine Lust drauf und mag ich auch nicht ausprobieren". Alles andere wäre reine Höflichkeit: "Ich bin heterosexuell, aber Homosexualität ist ganz bestimmt eine ganz tolle Sache" - Hä!? Das ist reine Toleranzdemonstration und hat mit Ehrlichkeit überhaupt nichts zu tun. Ich kenne auch keinen Hetero, der aus Solidarität gelegenheit Männer abschleppt.
In unserer Gesellschaft werden solche Toleranzdemonstrationen dennoch gelegentlich im Sinne eines Lippenbekenntnisses erwartet. Man soll Dinge mögen, mit denen man eigentlich nichts anfangen kann. Die Befürworter wollen damit einen sozialen Rückhalt schaffen für Randgruppen und Minderheiten ähnlich dem Loben der sportlichen Leistungen von Anfängern und Kindern ("Toll, der kleine Leon-Lukas hat 'nen Ball gefangen, suuuper, weiter so!!").
Ich persönlich bin gerne bereit, einen solchen Rückhalt gelegentlich auszusprechen, da er manchen Leuten wirklich hilft und Toleranz auch für die Mehrheit gut ist. Schließlich habe ich noch nie einen Homosexuellen über Heteros ablästern oder ernste Konsequenzen drohen gehört und deshalb gehört sich das auch in die andere Richtung nicht. Vielleicht sind die ja eines Tages in der Überzahl - die einsetzenden gesellschaftlichen Veränderungen würden manchem Hetero die Augen öffnen, wie fremd ihm die Welt plötzlich vorkäme.