Internationale Top-Unis wirklich besser als Deutsche?

In einem neutralen Umfeld hat eine vorgebrachte Meinung "Ja" dasselbe Recht auf Gehör und Geltung wie die gegenteilige Meinung "Nein". "Nein" kann natürlich auch einfach "mich stört die Meinung Ja" lauten, das ist eigentlich dasselbe. Dem Ja-Sager allerdings seine Meinung verbieten zu wollen, geht für mich zu weit. Ihm für seine Meinung ernste Konsequenzen anzudrohen, ebenfalls. Die Gedanken sollten frei sein. Ich glaube, dass hier niemand ernsthaft widersprechen wird.

Strittig ist, welche Gebiete ich als "neutrales Umfeld" definiere und was für mich "ernste Konsequenzen" sind. Das ist doch der eigentliche Knackpunkt. Und da wird es wohl keinen Konsens geben außer demjenigen, dass ein CDU-Parteitag ebensowenig ein neutrales Umfeld sein muss wie ein Treffen des Kleintierzüchtervereins und dass die Konsequenz "ich töte Dich" als ernst anzusehen ist und die Konsequenz "ich überhöre Deine Meinung" als unernst. Dieses Forum sollte bei der Frage der richtigen Schließpunkthöhe ein neutrales Umfeld sein und bei der Frage, ob eine Krawatte mit Gummizug ein adäquates Kleidungsstück ist, nicht.

Über die sexuelle Orientierung zu diskutieren ist sinnbefreit, da ich weder einen Homosexuellen von den Vorzügen der Heterosexualität überzeugen werde, noch umgekehrt. Deshalb dürfen selbstverständlich Heterosexuelle Homosexualität ablehnen und umgekehrt im Sinne von "habe ich keine Lust drauf und mag ich auch nicht ausprobieren". Alles andere wäre reine Höflichkeit: "Ich bin heterosexuell, aber Homosexualität ist ganz bestimmt eine ganz tolle Sache" - Hä!? Das ist reine Toleranzdemonstration und hat mit Ehrlichkeit überhaupt nichts zu tun. Ich kenne auch keinen Hetero, der aus Solidarität gelegenheit Männer abschleppt.

In unserer Gesellschaft werden solche Toleranzdemonstrationen dennoch gelegentlich im Sinne eines Lippenbekenntnisses erwartet. Man soll Dinge mögen, mit denen man eigentlich nichts anfangen kann. Die Befürworter wollen damit einen sozialen Rückhalt schaffen für Randgruppen und Minderheiten ähnlich dem Loben der sportlichen Leistungen von Anfängern und Kindern ("Toll, der kleine Leon-Lukas hat 'nen Ball gefangen, suuuper, weiter so!!").

Ich persönlich bin gerne bereit, einen solchen Rückhalt gelegentlich auszusprechen, da er manchen Leuten wirklich hilft und Toleranz auch für die Mehrheit gut ist. Schließlich habe ich noch nie einen Homosexuellen über Heteros ablästern oder ernste Konsequenzen drohen gehört und deshalb gehört sich das auch in die andere Richtung nicht. Vielleicht sind die ja eines Tages in der Überzahl - die einsetzenden gesellschaftlichen Veränderungen würden manchem Hetero die Augen öffnen, wie fremd ihm die Welt plötzlich vorkäme.
 
Niemand spricht Homosexuellen etwas ab. Man kann es aber persönlich ablehnen und als falsch empfinden. Das hat nichts mit "homophob" zu tun.
Meinem Wissens bedeutet "jemandem etwas absprechen", zu behaupten, daß derjenige über eine bestimmte Eigenschaft oder Befähigung nicht verfügt. Im Baungartners Zitat, auf das ich mich bezogen habe, ging es um religiös begründete Ablehnung von gleichgeschlechtlichem Sex. Meines Wissens gehen die betroffenen Religionsgemeinschaften von einer universalen, über die eigentlichen Gläubigen hinausreichenden, Geltung von göttlichen Geboten aus. Wenn ein bibeltreuer Christ sagt, daß homosexueller Verkehr gegen Gottes Gebot ist, sagt er also, daß niemand sich so verhalten darf. Nach seinem Glauben haben Homosexuelle kein Recht auf das Praktizieren ihrer sexuellen Veranlagung. Also spricht er ihnen das Recht ab, sich derart zu verhalten. Was denn sonst bitte? :rolleyes:
 
Ich lehne diesen Thread ab und möchte mit diesem Minderheitenthema nicht weiter belästigt werden... [emoji3]

Ganz ehrlich, wenn ihr schon von euren Arbeitgebern hitzefrei kriegt, solltet ihr die Zeit besser nutzen.
 
... Schließlich habe ich noch nie einen Homosexuellen über Heteros ablästern oder ernste Konsequenzen drohen gehört und deshalb gehört sich das auch in die andere Richtung nicht. Vielleicht sind die ja eines Tages in der Überzahl - die einsetzenden gesellschaftlichen Veränderungen würden manchem Hetero die Augen öffnen, wie fremd ihm die Welt plötzlich vorkäme.

Puh, da ist deine kleine Welt aber rosarot (#Hammerwortspiel).

Geh mal als "Hete" in ein Szenelokal. Selbst in Begleitung von schwulen Freunden ist das Getuschel und die tötenden Blicke filmreif, bis sich nach einer Weile alle aklimatisiert haben.

In lesbischen Lokalen noch viel viel schlimmer! Da kann's schon mal richtig ungemütlich werden Kann ich aber auch verstehen, gingen wohl nach Erzählungen früher öfter Heten rein zum spannen [emoji33]

Und welche Lästereien von Schwulen über Lesben ich schon gehört habe, da fällst du vom Glauben ab!

So homogen und tolerant ist die Szene eben auch nicht. Warum auch, sind auch nur ganz normale Menschen.
 
Das ist der amüsanteste Thread seit langem, danke den Moderatoren ihn laufen gelassen zu haben. Der Thread fordert heraus eine Anmerkung zu machen und ein Missverständnis aufzuklären:

Man kann homoerotischen Sex aus religiösen Gründen ablehnen oder es auch einfach ablehnen überhaupt über so ein Minderheitenthema nachzudenken. Man kann, wenn man nicht Katholik ist. Denn dann sind auch die ganzen verhüteten Mainstreampartnerschaften Sünde, egal welchen Geschlechts. Die Hölle fragt nicht warum du an ihre Tür klopfst.

Was mir aber am Herzen liegt: die Begrifflichkeit Homosexuell führt leider immer noch in die Irre: mit Sex hat homosexuell nichts zu tun, sondern mit Liebe. Ein Mann fühlt sich zu einem anderen Mann hingezogen weil er ihn in seiner Persönlichkeit als Partner attraktiv findet. Dabei ist sexuelle Anziehung ein Kriterium, aber wie in allen anderen Partnerschaften auch, nicht das Bestimmende. Es ist eine Partneraussage die sich in nichts von anderen Partneraussagen unterscheidet.

Naja, und schließlich, nein, man sucht es sich nicht aus.
 
Womit Du Dir selbst widersprichst: Einerseits "Jaja, Schweigen und Machen lassen...." .


Andererseits?
Wenn Dich Beispiele stören werde ich versuchen sie wegzulassen. Auf die Gefahr hin dass Dir das dann zu abstrakt wird.

Puh, ehrlich gesagt ein bißchen her. Aber definitiv öfter passiert. Ärgerlich, wenn man in seinen eigenen Vorurteilen gefangen ist und nicht ausreichend auf BG-Burschenschaften einengt - die wahrscheinlich gemeint waren :p.


Ja, sowas kann man schreiben wenn man sich mehr an den Unzulänglichkeiten eines Vergleiches aufhält statt die Botschaft des Vergleiches zu verstehen.
Ich sollte Beispiele weglassen.
 
Ah ja, genau. Das hatte ich vergessen. Einerseits dein Nazi-Vergleich mit weggucken, andererseits Dein Lebensmotto: Weghören, wenns nicht passt.



Der Vergleich war einfach Mist, in seiner Absolutheit.
 
Ah ja, genau. Das hatte ich vergessen. Einerseits dein Nazi-Vergleich mit weggucken, andererseits Dein Lebensmotto: Weghören, wenns nicht passt.







Der Vergleich war einfach Mist, in seiner Absolutheit.


Bin leicht verwirrt, wo genau ist mein Lebensmotto weghören wenn's nicht passt? Wieso schlag ich mir hier denn die Tasten um die Ohren, obwohl ich genau weiß dass das die Einstellung weder eines JOG noch eines zufälligen Lesers ändern wird? Ich wünsche mir oft genug es würde mir leichter fallen einfach über (von mir so empfundenen, natürlich) Unsinn und Idiotie hinweggehen. Die Diskussion mit meinem Chef heute Mittag über Griechenland war auch unnötig - so wird das nix mit Karriere.

Aber generell bin ich der Meinung dass man aufstehen sollte wenn man ein Unrecht sieht, es benennen und das Seine dazu tun dem entgegen zu wirken. In der Praxis ist das Theorie, dafür gibt es viel zuviel Unrecht... :(
 
Was für eine fantastisch sinnbefreite Diskussion! Zu schade, dass ich sie zu spät gesehen habe, ich hätte sicherlich unglaublich viele weitere unqualifizierte Beiträge leisten können.
 
Oben